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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang
Autoren: Erno Fischer
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niemand unser Kommen bemerkt. Dann setzen wir uns heimlich mit den Terranauten in Verbindung. Die werden uns weiterhelfen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht, auf der Erde Fuß zu fassen, um deine Warnung an den Mann zu bringen.«
    Cantos sagte ihm nicht, daß der Hauptgrund dafür, daß er die Reise nicht mit seinem eigenen Schiff unternommen hatte, die Anwesenheit der geretteten Treiber war. Er erwartete sich von ihnen Unterstützung bei seiner schier undurchführbaren Aufgabe. Dabei handelte er nicht auf eigene Faust, sondern auch im Auftrag alles Volkes seines Heimatplaneten GENESSOS, unverrichteter Dinge durfte er nicht zurückkommen, denn dann würde es tatsächlich zum Kampf kommen.
    Nach wie vor schwebte Cantos eine friedliche Lösung vor. Dabei mußte er sich eingestehen, daß er inzwischen an dieser Menschheit hing – trotz all ihrer Fehler.
    Eine Sentimentalität, geboren aus der Verbindung mit Karel Krystan?
    Roter Hedger betrachtete Cantos und wartete offenbar auf eine Entgegnung auf seinen Vorschlag.
    Diese Entgegnung blieb aus. Stocksteif stand Cantos da. Kein Muskel regte sich in dem unmenschlichen Gesicht. Das Auge verlor an Intensität, verblaßte mehr und mehr.
    Und dann brach Cantos unvermittelt zusammen.
    Roter Hedger war nicht in der Lage zu reagieren. Er stierte auf den Regungslosen zu seinen Füßen und versuchte zu begreifen.
    »Cantos!« ächzte er.
    Roter bückte sich, berührte den Außerirdischen. Er fühlte sich warm und angenehm an – vielleicht wie der Rücken eines Küken. Cantos besaß keine Kleidung. Er war geschlechtslos. Daß sein Name männlich klang, beruhte auf einem sprachlichen Zufall. Er war weder Mann noch Frau.
    »Cantos!« wiederholte Roter Hedger.
    Die Tür öffnete sich. Die ersten Treiber kehrten aus den Hygienekabinen zurück.
    Roter richtete sich auf.
    »Ich glaube, Cantos ist tot!« murmelte er.
    Hätte er vom Untergang der Erde erzählt, wäre die Wirkung gewiß nicht schlimmer gewesen.
    Alle wurden zusammengerufen. Sie umringten den Regungslosen. Tatsächlich waren sie nicht in der Lage, noch ein Lebenszeichen bei Cantos festzustellen. Aber was wußten sie schon von seinem Metabolismus?
    »Wir müssen etwas unternehmen«, sagte Freier Doug. Freier – so nannte man ihn, weil er die Freiheit über alles liebte und dabei oftmals übertrieb. Er würde nie ein Terranaut werden.
    Gerade aber seine totale Achtung vor der Individualität jedes Wesens brachte ihn Cantos geistig so nahe! Er ballte die Hände zu Fäusten.
    »Wir können ihn doch nicht einfach hier liegenlassen!«
    »Unsere Treiberkraft!« sagte Roter Hedger. »Vielleicht können wir doch eingreifen? Forschen wir in seinen Gedanken, falls er noch lebt. Suchen wir die Lösung für seine Rettung – obwohl wir überhaupt nicht wissen, was ihm widerfahren ist.«
    Eine solche Maßnahme war nicht notwendig, denn in Cantos kam wieder Bewegung. Er rollte auf den Rücken und starrte sie an.
    »Tut mir leid, meine Freunde, aber ich stand in Verbindung mit meinem Schiff.«
    »Deinem Schiff?«
    »Ja, es befindet sich in der Nähe und bleibt meine Rückversicherung.«
    »Und warum sind wir nicht damit geflohen?«
    »Wir waren und sind zu viele und das Schiff ist zu klein«, war die ausweichende Antwort.
    »Warum die Verbindung mit deinem Schiff?«
    »Neuerliche Experimente mit Kaiserkraft haben eine Katastrophe heraufbeschworen – eine Katastrophe im Sonnensystem. Mein Schiff hat die Möglichkeiten hochgerechnet. Schlimmes ist zu erwarten. Ihr Menschen habt bereits die universale Ordnung gestört!«
    Elastisch sprang er auf. Und dann erzählte er den zehn Treibern, was er wußte.
    Danach suchte sich jeder einen Sitzplatz, um das Gehörte zunächst zu verdauen.
    »Valdec!« murmelte Roter Hedger. Es klang wie ein Fluch. »Du gottverdammter Narr förderst das Chaos und bringst dich und alle um. Wann wirst du endlich begreifen?«
    Darauf wußte niemand eine Antwort. Nur Cantos meinte: »Wir müssen auf dem schnellsten Weg weiter, um mit euerem Valdec ein paar ernste Worte zu reden. Die Erde wartet auf uns.«
     
    *
     
    Queen Quendolain irrte in einem entscheidenden Punkt. Sie glaubte, das Tor zu Weltraum II habe sich geschlossen. Das stimmte nicht. Es blieb erhalten. Eine Kettenreaktion war in Gang gesetzt. Ungeheure Energien wurden frei.
    Ein Wissenschaftler faßte es in allgemeinverständliche Worte: »Es ist nicht dasselbe Tor, das wir geschaffen haben. Jetzt folgt es eigenen Gesetzen und ›verbiegt das
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