Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
freigefegt. Nur noch rote Nebelfetzen rasten vorüber. Auch das gab sich. Die Feuerzunge fiel zurück.
    Weitere Beschleunigung. Irrsinnswerte.
    »Voller Gegenschub?« Es war eine Frage an die Ingenieure des Maschinenraumes.
    »Läuft, Queen!« Alle Stimmen ruhig, beherrscht, ohne Angst, ohne Panik. Keiner verlor die Nerven, jeder tat sein bestes. An den Tod dachte niemand, obwohl dieser unabwendbar erschien. Denn wie sollten sie sich jemals wieder von Oxyd befreien, wenn aller Gegenschub nutzlos blieb?
    Relative Entfernung vierzigtausend Kilometer.
    Eine Art Auge entstand auf Oxyd – wie der Kern eines Wirbelsturmes. Die rote Glut von Oxyd zog sich spiralförmig auseinander.
    Der Eindruck eines Mauls, das gierig auf die ORDONANZ wartete, war erschreckend.
    Die Queen lehnte sich gefaßt zurück.
    »Triebwerke aus! Alle Energie auf die Schutzschirme!«
    Augenblicklich wurde dieser Befehl befolgt. Das Brüllen aus dem Maschinenraum verstummte. Dafür wummerten die Schutzprojektoren. Kleinere Erschütterungen pflanzten sich im Schiff fort, waren unangenehm spürbar, obwohl niemand darauf achtete.
    Aller Blicke hefteten sich auf die Bildschirme.
    Entfernung zur Oberfläche: zehntausend Kilometer. Und die Geschwindigkeit nahm immer noch zu – unverändert wie bei vollem Gegenschub.
    Zufrieden registrierte Queen Pina die Richtigkeit ihrer Anordnungen.
    Und jetzt konnten sie nur noch warten.
    Warten auf den Tod?
    Ein letzter Befehl von der Queen: »Anzeigen überprüfen, sämtliche Meßergebnisse auf Speicher. Entfernung zur Oberfläche fünftausend Kilometer.«
    Der Schlund hatte sich geöffnet bis zur ehemals grünen Oberfläche des Trabanten. Eine breiter Schlauch von Energien.
    Die Queen suchte nach einer Erklärung für dieses Phänomen, fand sie, ohne die Möglichkeit, sie ihrem Flottenkommando mitzuteilen.
    Unser Schiff ist ein Fremdkörper. Das Rot ist materialisierte Fremdenergie aus Weltraum II. Es weicht aus. Die Protuberanzen waren nichts als Spannungsentladungen. Das Schiff war gegenpolig, zog die Energien zunächst an. Bei Berührung mit einer der Protuberanzen wurden wir gleichpolig. Und jetzt stoßen sich Schiff und materialisierte Energien gegenseitig ab. Trotzdem ist die Anziehung von Oxyd stärker als die rote Glut. Sie wird zur Seite gedrängt, und der Trabant zieht uns unaufhaltsam zur Oberfläche. Dort werden wir zerschellen.
    Schwerkraftfelder: Ein Phänomen besonderer Art, denn Oxyd ist durch seine Verbindung mit den Energien aus Weltraum II ein Fremdkörper in unserem Universum geworden. Im normalen Universum ist die beherrschende Kraft die Gravitation. Das führt zu Wechselwirkungen. Die Energien bekämpfen sich gegenseitig.
    Möglichkeit: Daß wir in eines der wandernden Felder geraten, das stark genug ist, uns vor dem Absturz zu bewahren!
    Kaum hatte sie das ausgedacht, als dieser Fall eintrat!
    »Ein Feld!« brüllte Hauptmann Schukowa.
    Die Lautstärke seines Rufs war keineswegs aus Angst geboren, sondern er bediente sich ihrer, um überhaupt noch verstanden zu werden.
    Das Schiff wurde von einer Riesenfaust gepackt. Diesmal wirkte das Feld auf alle Atome gleichzeitig. Die üblichen Phänomene wie Rütteln, Knacken in den Schiffswänden und Wirkung auf die Menschen blieben aus.
    Von einem Augenblick zum anderen wurde die rasende Fahrt gestoppt.
    Die Wechselwirkung! dachte Queen Pina. Sie führt dazu, daß die meisten Schwerkräfte in Richtung Oxyd wirken. Die wandernden Felder sind dabei nur Nebenerscheinungen. Deshalb diese rasende, zunächst unaufhaltsame Beschleunigung.
    Ganz kühl waren ihre Gedanken – nach wie vor! Ihr Intellekt funktionierte ohne emotionale Beeinträchtigungen. Eine echte Queen!
    Es muß schon ein ungeheurer Zufall sein, wenn uns das Schwerkraftfeld, das uns im Moment gepackt hat, auch in Sicherheit bringt, dachte sie.
    Sekundenlang schwebte die ORDONANZ bewegungslos über der Oberfläche von Oxyd.
    Dieser Zufall tritt nicht ein! konstatierte die Queen im stillen. Sonst würden wir nicht bewegungslos über der Oberfläche schweben, sondern hätten uns schon mit dem Feld entfernt. Das Schwerkraftfeld klebt an uns und will sich behaupten. Doch seine Energie verbraucht sich.
    Jetzt!
    Intuitiv hatte sie den richtigen Zeitpunkt erfaßt. Eine Riesenfaust schien sie dem Feld zu entreißen und sie mit brutaler Unerbittlichkeit auf die Oberfläche zuzuschleudern.
    Relative Entfernung fünftausend Kilometer.
    Die Queen blickte auf die Geschwindigkeitsanzeige: Relative
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher