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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen
Autoren: Conrad C. Steiner
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einen Plan aus, nach dem Rogier unter ständiger Kontrolle gehalten werden sollte. Es würde schwierig sein, aber irgendwie mußten sie es schaffen, von den Absichten dieses Mannes früh genug zu erfahren.
    Am nächsten Tag stießen sie auf das erste Schiff, das ihnen entgegenkam. Es war ein kleiner, schmaler Zweimaster und beinahe wäre es in den wallenden Nebeln zu einer Kollision gekommen. Der Kapitän des anderen Schiffes tauchte wütend und mit zornsprühenden Augen an der Reling auf und bewarf den Rudergänger der Dunklen Dame mit wüsten Beschimpfungen.
    Von nun an wurde der Verkehr immer dichter. David, der Markham die Seekarten erklärte, stellte anhand von Berechnungen fest, daß sie weniger als zehn Kilometer von Hayvant entfernt waren. In dieser Hafenstadt hatte ihre Odyssee begonnen. Ob Collyn und die anderen Treiber inzwischen mit der Nordwind dorthin zurückgekehrt waren? Wo mochte Asen-Ger im Moment stecken? David dachte an die Queen Mandorla, die sich bei ihm befand. Noch immer hatte er das rätselhafte Verhalten dieser Frau nicht durchschaut. Welche Motive hatten sie dazu getrieben, ihm beizustehen?
    David war dermaßen in Gedanken versunken, daß ihm erst nach dem dritten lauten Knall bewußt wurde, daß sich an Deck etwas abspielte, was durchaus nicht in ihrem Interesse war.
    Schüsse!
    Hatte Rogier auf der Dunklen Dame geheime Verstecke angelegt, in denen sich Schußwaffen befanden? Die Nähe der Küste mochte verführerisch auf ihn gewirkt haben. Er hatte zum entscheidenden Schlag ausgeholt und wollte sein Schiff zurückerobern.
    Markham fluchte, riß sein Schwert heraus und stürmte sofort hinaus. David ließ die Karten zu Boden fallen und folgte ihm. Dichter Nebel wallte über dem Deck. Er stürzte nach rechts, erreichte die Reling und bewaffnete sich mit einem der hölzernen Belegnägel.
    »David!« schrie eine weibliche Stimme.
    Wieder krachten Schüsse. David sah mehrere hin- und hereilende, nebelhafte Gestalten. Als jemand vor ihm auftauchte, schlug er zu. Pech. Einer von Markhams Männern. Von allen Seiten her hörte er das metallene Scheppern von gegeneinanderschlagenden Klingen. Flüche erschollen. Vor ihm warf sich ein Mann über die Reling und verschwand in der gasartigen Substanz, die auf Rorqual anstelle von Wasser die Flüsse und Meere füllten. Thorna erschien an der Steuerbordseite und winkte ihm zu. Sie war unbewaffnet und ihr kindliches Gesicht vor Entsetzen verzerrt. Erst jetzt hörte David den raschelnden Schlag mächtiger Schwingen.
    »Grüne Flieger!«
    Der Schrei hallte über das Deck und pflanzte sich fort. Aus dem Nichts heraus fiel vor Davids Füßen eine dunkelgrüne, haarlose Gestalt mit runden Augen auf die Planken und blieb leblos liegen. Er sprang entsetzt zurück und hob den Belagnagel.
    »Hierher, David!« schrie Thorna wieder. Als er sie zu erreichen versuchte, geriet er in ein Kampfgetümmel hinein, das seinesgleichen suchte. Die vor Entsetzen stammelnden Wilden droschen, egal wer vor ihnen stand, mit ihren beinharten Keulen wild um sich. Ein halbes Dutzend Grüner Flieger rückte gegen sie vor. Die Angreifer bedienten sich überdimensionaler Schwerter, denen die Keulen der Wilden kaum gewachsen waren. Irgendwo tauchte der Schatten eines von Rogiers Männern auf. Er hielt eine Schußwaffe in der Rechten, kam aber nicht mehr dazu, sie abzufeuern.
    Rogier hatte also nicht gemeutert. Daß er und seine Leute mit Schußwaffen ausgerüstet waren, deutete allerdings darauf hin, daß sie eine Meuterei geplant hatten. Wahrscheinlich hatte der Angriff der Grünen Flieger sie daran gehindert.
    »Farrell!« schrie David, als er seinen Gefährten mit zwei Angreifern gleichzeitig ringen sah. »Ich komme!«
    Mehrere von Markhams Leuten lagen bereits tot am Boden, unter ihnen auch einer seiner Söhne. David setzte mit einem Sprung über die Leichen hinweg und nahm sich einen der Grünen Flieger vor. Die fremde Kreatur wirbelte herum. Im gleichen Moment traf sie der blitzende Stahl Farrells, der sich anschließend sofort dem zweiten Gegner zuwandte. Davids Hilfe kam im letzten Augenblick. Er versetzte der schwingenbewehrten Kreatur einen Handkantenschlag gegen den Nacken. Gemeinsam warfen sie den Bewußtlosen über Bord.
    Markham brüllte unverständliche Befehle. Seine Männer kämpften wie die Teufel, verloren jedoch immer mehr an Boden. Irgendwann stieß David im Nebel auf Rogier. Er blutete aus einer Schulterwunde und warf seine Schußwaffe gerade über Bord. »Leer«,
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