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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen
Autoren: Conrad C. Steiner
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zuckte die Achseln. Die Gesichter von Zandra und Rianna waren bleich geworden. »Ich weiß es nicht. Wie gesagt, meine Ansicht ist nur eine Vermutung. Niemand weiß, wie wir die momentane Situation einzuschätzen haben. Ich frage mich weiterhin, wieso die hiesige Borstenkiefer die sich Rorqual nähernden Treiber überhaupt verwirrte …« Er stand auf und brach ab. Farrell zuckte die Achseln und Zandra schüttelte den Kopf.
    Sicher, David hatte sie alle nachdenklich gemacht, aber für den Augenblick galt es, wieder zur Tagesordnung zurückzukehren. Sie befanden sich in der Gewalt eines Mannes, der darauf aus war, ihr Raumschiff in seine Gewalt zu bringen. Wenn ihm das gelang, erübrigte es sich sowieso, die möglichen Gegebenheiten dieses Universums zu diskutieren.
     
    *
     
    Am nächsten Tag durchquerte die Dunkle Dame die enge Felspassage, die sie in den Roten Fluß hinausbrachte. Der Viermaster hielt Kurs Nordost, eilte unter vollen Segeln in die Waschküchenzone des Geysirlandes hinein und arbeitete sich dann langsam in das Nebelland vor, das bald darauf einen rötlichen Farbton annahm, der bis zum ersten Zielpunkt der Fahrt, der Insel Devonary, anhalten würde.
    Die Mannschaft bestand aus mehr als fünfzig Personen. Rogier spielte den Part des Kapitäns, und er machte seine Sache sehr gut. Offenbar hoffte er bei Markham einige Pluspunkte herausschinden zu können, wenn er allen Befehlen auf der Stelle Folge leistete. Seine Männer – es waren nur elf übriggeblieben – schlichen umher wie geprügelte Hunde, was nur zum Teil daran liegen mochte, daß sie jetzt Tätigkeiten verrichten mußten, die früher niedrigerem Personal vorbehalten gewesen waren. Sie hatten ganz einfach Angst und fürchteten sich vor den haarigen Gestalten, die sie mit stupiden Blicken bei jedem Handgriff mißtrauisch beäugten. Auch David und Farrell mußten an die Arbeit. Markhams Söhne – es waren vier, den schwachsinnigen Mark eingerechnet – hatten die Rollen von Schiffsoffizieren übernommen. Abgesehen von ihnen gab es an Bord noch sieben weitere Männer, mit denen sich Markham des öfteren unterhielt. Anscheinend hatte er jeden mitgenommen, der wenigstens bis zehn zu zählen in der Lage war.
    Im Geysirland kamen sie nur langsam voran. Die Segel wurden schwer von der Feuchtigkeit, und mehr als einmal sah es in der Tat so aus, als würden sie die Boote abfieren und den großen Schoner ziehen müssen. Bevor es jedoch zum Schlimmsten kam, lagen die sprudelnden, Hitze verbreitenden Geysire hinter ihnen. Der weiße Nebel wurde von jetzt an rot und für die Blicke von Laien undurchdringlich. Markham wurde zusehends nervöser, Rogier hingegen sicherer. Er wußte, daß in dieser Umgebung seine Chance lag. Markhams Männer waren keine Seeleute; wenn die ursprüngliche Mannschaft die Gelegenheit beim Schopf ergriff und sich absetzte, mußte es um die Wilden geschehen sein. Der Geruch von Meuterei lag förmlich in der Luft.
    Am elften Tag der Reise sprach Rogier David auf Deck an und sagte:
    »Welchen Plan haben Sie?«
    »Wer sagt Ihnen, daß ich einen Plan habe?« fragte David zurück.
    »Ach, kommen Sie«, sagte Rogier. »Sie werden doch nicht so verrückt sein und diesen Idioten Ihr feines Raumschiff ausliefern. Irgendwie wollen Sie Markham und seine Brut hereinlegen. Irgend etwas haben Sie doch in der Hinterhand.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, sagte David.
    Als er am Abend mit Farrell und den anderen in seiner Kabine zusammensaß, sagte er: »Mir scheint, daß unser Freund Rogier etwas vorhat.«
    »Meuterei?« fragte Zandra.
    »Ich weiß nicht.« David sah ihr in die Augen und stellte fest, daß sie hübscher waren als er in Erinnerung hatte. »Er hat nicht viel zu verlieren.«
    »Glaubst du, es war ein Fehler, daß wir auf Markhams Vorschlag eingegangen sind?« fragte Rianna Ross.
    David zuckte die Achseln. »Wir hatten keine andere Wahl. Wenn Rogier jetzt allerdings losschlägt, sitzen wir ziemlich verloren da. Allein könnten wir dieses Schiff nicht von der Stelle bewegen. Und wer weiß, ob sich die Wut von Markhams Leuten nicht anschließend gegen uns richten würde.«
    »Wir sollten Rogier unter Beobachtung halten«, sagte Farrell entschieden. »Im Moment brauchen wir ihn und seine Leute. Wir können nicht zulassen, daß sie klammheimlich verschwinden. Wenn es ihnen gelingen würde, die Wilden zu überrumpeln, wäre das vielleicht noch schlimmer. Ich weiß nicht, was im Endeffekt mit uns geschähe.«
    Sie arbeiteten
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