Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual

Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual

Titel: Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual
Autoren: Conrad C. Steiner
Vom Netzwerk:
Familie fußte, nicht in Frage. Ebensowenig schien er etwas gegen das Halten von Sklaven zu haben; David hatte aus seinem Mund jedenfalls nichts Gegenteiliges gehört.
    »Nun?« fragte Justin.
    Zum Glück war es bereits dunkel. Bis jetzt hatte niemand die Ankömmlinge entdeckt.
    David wurde einer Antwort enthoben, denn im gleichen Moment fiel ein dunkler Schatten auf die beiden im Licht der Torbogenfackeln stehenden Gestalten Padraig O’Broins und Debussys.
    »Der Grüne Flieger!«
    Auch David und Thorna erkannten Vasik sofort. Der Grüne Flieger hielt sich etwas im Hintergrund, war aber von ihrem Standpunkt auf dem Hügel nicht zu erkennen.
    David ließ sein Gepäck sinken. Thorna tat es ihm gleich, und nach einigem Zögern folgte ihnen auch Justin.
    »Dieser Mann da«, flüsterte David und ließ sich auf die Knie nieder, »ist ein gewisser Debussy. Er ist bekannt dafür, daß er mit Sklaven handelt.« David dankte dem Himmel dafür, daß es so dunkel war, daß man sie nicht sofort erkennen konnte. »Wenn er sich mit meinem feigen Sklaven zusammengetan hat, hat das irgendetwas zu bedeuten.« Er holte tief Luft. »Ich hatte diesen Grünen Flieger von Anfang an in Verdacht, von den Vascinis bestochen worden zu sein, und möglicherweise ist es auf ihn zurückzuführen, daß wir in der roten Nebelwolke überfallen wurden. Dieser Debussy ist ebenfalls dafür bekannt, daß er gute Beziehungen zu den Vascinis unterhält. Wenn er mit dem Grünen Flieger zusammen hier auftaucht, kann das nichts Gutes bedeuten!«
    »Aber … aber …« stammelte Justin und ließ sich neben David nieder. »Dann sollten wir meinen Bruder sofort warnen! Er weiß sicher nicht, auf was er sich einläßt, wenn er …«
    David schüttelte den Kopf und packte Justins Schulter. »Ich glaube, ich weiß, hinter was Debussy her ist«, sagte er und holte damit zum ultimaten Schlag gegen Justins Selbstbewußtsein aus. »Die Vascinis haben von Eurer Erfindung gehört, und Euer Bruder, der ihren Nutzen nicht anerkennt, ist froh, einen vermeintlichen Narren gefunden zu haben, der sie ihm abkaufen will!«
    Justin schnappte nach Luft. David rechnete jeden Moment damit, daß ein logisches Gegenargument kam, und seine an den Haaren herbeigezogene Geschichte wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Aber nichts dergleichen geschah. Die Furcht Justins, daß sein Bruder alles tun würde, um ihm zu schaden und seine Erfindung zu vernichten, war so fest in seinem Denken verwurzelt, daß er gar nichts anderes mehr sah.
    »Wir müssen fliehen!« stieß er mit schreckgeweiteten Augen hervor. »Hier findet ein Komplott größten Ausmaßes gegen mich statt! Wollt Ihr mir helfen, Sir David?«
    »Natürlich«, sagte David. »Am besten kehren wir gar nicht erst ins Kastell zurück, sondern versuchen, so lange uns die Nacht noch Schutz vor neugierigen Blicken bietet, den Ballon startbereit zu machen!«
    »Ich danke euch«, keuchte Justin und nahm sein Gepäck wieder auf. »Es wird eine harte Arbeit für uns werden, aber wir dürfen keine Sekunde verlieren!«
     
    *
     
    Mit dem Vorwand, näheres über die Pläne Debussys erfahren zu wollen, schlich sich David, nachdem er zusammen mit Thorna und Justin das für die Heißluft unentbehrliche Feuer entfacht hatte, zum Kastell zurück. Das große Zelt, das den Steinofen und den dazugehörigen Blasebalg beherbergte, lag tief genug hinter dem Tulpenwald verborgen, um keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen. Der einäugige Knecht Justins hatte zudem einen großen Holzstapel aufgeschichtet, der genug Heißluft liefern würde, um den Ballon aufzublasen und flugfähig zu machen. Die einzige Arbeit, die jetzt noch zu tun war, bestand im Befestigen der Gondel und der Betätigung des mächtigen Blasebalgs, der die vom Steinofen erzeugte Heißluft ins Innere der Ballonhülle beförderte. Letzteres war reine Knochenarbeit. Es war allerdings fraglich, ob Justin und Thorna sie schafften, wenn er zu lange ausblieb.
    Der Hauptgrund, der David terGorden lautlos durch den Burghof schleichen ließ, war natürlich Rianna Ross. Er hatte keinesfalls die Absicht, sie allein hier zurückzulassen, wenn sich schon eine Gelegenheit zur Flucht bot.
    David fragte sich, auf welchen Handel Padraig O’Broin sich mit Debussy eingelassen hatte. Was konnte den Herrn der Insel bewogen haben, diesen Halunken und seine Leute nicht gleich in seine Arbeitsbrigaden einzugliedern? Was hatte Debussy ihm angeboten, daß er sich auf Devonary – so schien es zumindest – frei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher