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Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual

Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual

Titel: Die Terranauten 016 - Gestrandet auf Rorqual
Autoren: Conrad C. Steiner
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sollte das anders werden. Ich war wild entschlossen, mit der Hilfe der letzten freien Treiber, die Terranauten neu zu formieren und aus ihnen die Kampftruppe einer neuen Widerstandsbewegung gegen das Konzil zu machen.
    Eine Chance dazu gab es nur, wenn uns die Flucht gelang. Zwanzig schweißüberströmte Gesichter sah ich in der Zentrale, als die TASCA startete. Ich kannte nur den blonden Logenmeister und Mandorla. Wir mußten uns darauf verlassen, daß es Narda, Rollo und den Zwillingen auf eigene Faust gelang mit der Garde fertig zu werden. Bei der Evakuierung der Grotten hatten wir die Vier aus den Augen verloren. Besonders wegen der kleinen Narda machte ich mir Vorwürfe.
    Der Start verlief glatt. Gleichzeitig zündete die Bombe, die Asen-Ger im Hangar deponiert hatte, um die Energiewesenheiten aus Weltraum II aufzuhalten. Auf einer Feuersäule raste die TASCA ins All hinaus. Fast automatisch schlossen wir uns in der Zentrale auf mentaler Ebene zu einer Großloge zusammen, um das Schiff nach Weltraum II zu führen. Meine wilde Entschlossenheit, den Kampf gegen Valdec nicht aufzugeben, ließ mich instinktiv die Führung der Loge übernehmen. Asen-Ger schaltete die Triebwerke aus und gab mir telepathisch das Zeichen für den Übergang. Für Sekundenbruchteile lenkte mich eine plötzliche Erinnerung ab. Vor wenigen Wochen war ich in einer ähnlichen Situation gewesen. Mit Narda, Rollo, Greeny und Whity war ich auf Terra in einem kleinen Gleiter vor der Garde aus dem Heiligen Tal geflohen. Wir mußten uns auch damals durch einen schnellen Übergang nach Weltraum II retten, bei dem wir auf unerklärliche Weise auf den Planeten Rorqual gelangten. Yggdrasil hatte mir Rorqual als letzte Zuflucht genannt.
    Sprung! drängten Asen-Gers Gedankenimpulse.
    Ich konzentrierte mich, aber mein Unterbewußtsein stand immer noch im Bann der Erinnerung an Rorqual. Schemenhaft tauchte das Bild des geheimnisvollen Planeten vor mir auf, auf dem ich Yggdrasils Samen deponiert hatte, sicher vor dem Zugriff des Konzils und die einzige Hoffnung der Erde, in ferner Zukunft die Treiberraumfahrt zurückzuerlangen.
    Dann wurde es schwarz um mich. Der Übergang nach Weltraum II vollzog sich diesmal völlig anders als gewohnt. Er raubte uns allen das Bewußtsein; mir schien, als habe jemand fremdes die Führung der Loge übernommen. Doch dieser Fremde schien irgendwo in mir selbst zu sein.
    Als wir wieder zu uns kamen, füllte ein fremder Planet den Hauptbildschirm der Zentrale aus. Dunkle, rötlich schimmernde Wolken verhüllten die Oberfläche. Das muß Rorqual sein, war mein erster Gedanke, sowohl ich die Welt noch nie aus dem All gesehen hatte.
    Asen-Ger begann sofort fieberhaft an den Kontrollen zu arbeiten. »Umlaufbahn steht«, verkündete er nach einigen Minuten. »Wir sind mit der TASCA in einem stabilen Orbit. Ortung?«
    Ein dunkelhaariger Treiber, den ich nicht kannte, antwortete von der Ortungskontrolle her: »Die Instrumente sind beschädigt. Ich bekomme keine vernünftigen Werte mehr. Wir sind praktisch blind. Nur die optische Erfassung arbeitet noch.«
    »Dann schwenke die Außenkameras einmal um 360 Grad«, befahl Asen-Ger.
    Der fremde Planet begann langsam über den Bildschirm zu wandern. Sein Rand tauchte auf, und dann folgte eine von einem seltsamen, roten Licht erfüllte Leere, die nichts mit dem normalen Weltraum, wie wir ihn kannten, zu tun haben konnte.
    »Ich weiß nicht, wie weit wir der optischen Erfassung noch trauen können«, rief der Mann an der Ortung sofort. Wie zur Bestätigung begann der Bildschirm zu flackern und wurde dann schwarz.
    Wenn wir unsere nähere kosmische Umgebung erkunden wollten, blieben uns nur noch die Beiboote.
    »Die Flucht von Zoe ist uns jedenfalls geglückt«, stellte ich ruhig fest. »Wir sollten sehen, ob wir den Planeten unter uns nicht zu einer vorläufigen Basis machen können. Ich schlage vor, wir schleusen die Beiboote aus und unternehmen einen Erkundungsflug.«
    Es stellte sich heraus, daß unser Fluchtschiff nur über zwei Beiboote verfügte. Einen großen, flachen Standard-Landefähren und ein kleineres Erkundungsboot, das nur Platz für fünf Personen hatte. Es wäre naheliegend gewesen, zunächst das kleinere Boot loszuschicken und abzuwarten. Aber wir entschieden uns nach einigem Zögern anders.
    Fast alle Instrumente der TASCA waren ausgefallen. Auch eine Funkverbindung mit den Beibooten wäre unmöglich gewesen. Offensichtlich waren diese Schäden auf die Einwirkung von
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