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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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»Alarm!«
     
    *
     
    Cantos unterbrach seine Flucht, nachdem seine Gedanken wieder in geordneten Bahnen verliefen.
    Nein, er durfte sich nicht von Panik übermannen lassen. Nach der Ortung des Hilferufes hatten sie auf Genessos, seiner Heimatwelt, eine Versammlung einberufen. Cantos hatte sich zur Verfügung gestellt und handelte im Auftrag aller Versammelten. Wenn er zurückkehrte, mußte er Ergebnisse vorlegen. Wäre es nur um den Hilferuf gegangen, hätte man die Sache nicht so ernst zu nehmen brauchen. Die Fremdintelligenzen dieses Raumsektors sollten mit den selbstgeschaffenen Problemen auch ohne die Genessaner fertig werden. Es entsprach sogar dem Kodex der Bewohner von Genessos, sich niemals in fremde Angelegenheiten einzumischen und auf jeden Fall die Individualität zu achten.
    Es waren die Experimente mit Weltraum II und die Gefahren für alle Intelligenzen des Universums, die dadurch heraufbeschworen wurden, was letztlich das Handeln von Cantos bestimmte.
    Er kehrte um.
    Zur Orientierung in Weltraum II bedurfte er nicht der Hilfe einer Mistelblüte. Ein Genessaner besaß ein natürliches Organ, das in Verbindung mit der Technik des Schiffes die Funktion der Mistel erfüllte.
    Als er sich zum zweiten Mal Syrta näherte, war er sicher, daß ihn die aggressiven Fremdintelligenzen nicht orteten. Er hatte aus der ersten Begegnung entscheidend gelernt und den Ortungsschutz den Verhältnissen angepaßt.
     
    *
     
    Wartend standen die Schiffe der Grauen Garden im All. Sie riegelten Syrta vor jedem Besucher ab. Jedes Schiff mußte sich vor der Landung identifizieren und wurde von Ringos der Grauen begleitet.
    Treiberschiffe konnten ohnedies nicht auf einem Planeten landen. Sie wurden nur durch die PSI-Kraft der Treiber manövriert, und diese Kraft funktionierte relativ ungezielt. Es gelang zwar, ein Treiberschiff in die Nähe eines Ziels zu bringen, doch der Rest der Strecke mußte auf konventionelle Art und Weise oder mit Kleinraumern bewältigt werden.
    Cantos hatte diese Schwierigkeiten nicht. Er schlängelte sich ungesehen durch die Absperrlinien. Dabei war ihm nicht sehr wohl in seiner mit grünem Flaum bedeckten Haut. Er mußte ganz auf den verbesserten Ortungsschutz vertrauen, und das gefiel ihm nicht sonderlich.
    Es ging gut. Man suchte zwar den Raum um Syrta ab, ortete ihn jedoch nicht.
    Das Schiff von Cantos verharrte über der Oberfläche des Planeten. Noch einmal griffen die PSI-Fühler des Genessaners aus. Er fand bestätigt, was er bereits festgestellt hatte: Alle Besatzungen der fremden Schiffe waren gleichgeschaltet. Nur die Führer waren in der Lage, innerhalb enger Grenzen selbständig Entscheidungen zu treffen.
    Noch etwas bemerkte Cantos: Auf jedem Schiff gab es sieben Wesen, die wie er PSI-begabt waren. Er begriff, daß mit ihrer Hilfe erst die interstellare Raumfahrt jener Intelligenzen ermöglicht wurde.
    Fast glaubte Cantos, eine Art Verwandtschaft mit ihnen zu spüren.
    Eilig zog er seine Fühler wieder zurück. Vielleicht bestand die Gefahr, daß er Aufmerksamkeit auf sich lenkte?
    Er wandte sich dem Planeten zu. Deutlich erkannte er mehrere kleine Siedlungen und eine große Stadt mit einem Rammhafen. Eine Kolonialwelt, jung, unverbraucht. Gewiß spielte sie nur eine untergeordnete Rolle.
    Warum dann dieser Schutz, diese strenge Überwachung?
    Cantos dachte an den Hilferuf und ging tiefer. Irgendwo mußte er landen. Von weitem würde es ihm nie gelingen, die Geheimnisse zu enträtseln.
    Über einer kleinen Siedlung verharrte er. Seine PSI-Fühler trafen auf die Geister der Wesen.
    Cantos war zutiefst betroffen. Seine Gedanken jagten sich. Ein neues Phänomen, das auch mit den Kapazitäten des Schiffes nicht entschlüsselt werden konnte.
    Die Wesen in der Siedlung unterschieden sich von denen auf den Schiffen.
    Und auch hier Einzelindividuen, bei denen er diese besondere Form von Verwandtschaft feststellte.
    Cantos unterbrach seine Forschungen. Es verwirrte ihn zu sehr. Dabei bedauerte er zutiefst, daß er den Auftrag angenommen hatte. Die Durchführung erschien ihm völlig unmöglich.
    Wie sollte er diese Rasse je verstehen lernen? Und das mußte er, um sie auf die Gefährlichkeit ihrer Experimente hinzuweisen!
    Er schwebte weiter, nur einen Kilometer über der Oberfläche, und verließ die besiedelten Regionen. Zunächst galt es, sich mit dem Planeten vertraut zu machen.
    Obwohl er nicht einmal ahnte, wie er nach der Landung vorgehen sollte.
    Und dann kam die entscheidende
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