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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde
Autoren: Erno Fischer
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Wende!
     
    *
     
    Die PSI-Fühler von Cantos, verstärkt durch das Schiff, tasteten. Im Dschungel unter ihm gab es kein denkendes Leben. Er suchte nach einer Lichtung.
    Ortung!
    Sofort verhielt Cantos und widmete sich diesem speziellen Punkt näher.
    Menschen!
    Ja, als solche bezeichnete sich die Gattung. Hatte er für einen Augenblick angenommen, auf zwei verschiedene Rassen getroffen zu sein, war er von diesem Gedanken schnell wieder abgekommen. Es war die gleiche Art, obwohl es erhebliche Gruppenunterschiede gab.
    Ein Treiber!
    Noch während Cantos beobachtete, wurde das Wesen auf ihn aufmerksam. Er spürte es deutlich. Der Mensch blickte zu ihm empor, ohne ihn wirklich zu sehen. Dazu war der Ortungsschutz zu perfekt.
    Cantos überlegte. Wie sollte er sich verhalten?
    Erst widmete er sich den anderen. Einzelindividuen, blind gegenüber PSI.
    Der geistige Kontakt kam überraschend – auch für Cantos. Plötzlich, obwohl er sich überhaupt nicht darum bemühte, lag der Geist des anderen offen vor ihm.
    Sie waren zu verschieden. Die Verbindung, nur für die Dauer von Sekundenbruchteilen beständig, hatte für den anderen verheerende Folgen. Auf einmal war sein Geist leer.
    Cantos zog sich betroffen zurück.
    Zu spät!
     
    *
     
    Das ganze Lager lief zusammen. Don Pietro durchsuchte mit einigen den Dschungel, und immer wieder widmeten sie ihre Aufmerksamkeit dem Himmel.
    Karel Krystan rührte sich nicht.
    Otakar Smeral untersuchte ihn kurz. Er war medizinisch vorgebildet.
    Auch er konnte nur den Tod des Treibers feststellen.
    Don Pietro kehrte zurück. Sie umstanden den Leichnam und wußten nicht, was sie von der Sache halten sollten.
    »Wir müssen ihn beerdigen!« sagte Aldo Fahn tonlos. Er war der Führer der Rebellen, die sich an dem von der ›Front von Syrta‹ ausgehandelten Waffenstillstand nicht beteiligten.
    Aldo Fahn ging in die Hocke und betrachtete den Regungslosen. Dann streckte er die Hand aus, um die starren Augen zu schließen. Der Blick des Toten wurde ihm unerträglich.
    In diesem Augenblick bewegten sich die Augäpfel. Karel Krystan blickte ihn direkt an.
    Aldo Fahns Herz vergaß beinahe weiterzuschlagen.
    Karel Krystan hob den Kopf. Sein Arm scharrte über den Dschungelboden, als würde er nach Halt suchen.
    »Was – was ist los?« krächzte Karel Krystan.
    Auf diese Frage gab es keine Antwort.
    Einer der Umstehenden drehte sich ab und übergab sich ins Gesträuch. Ein anderer lachte hysterisch.
    »Ich – ich habe seinen Tod festgestellt!« verteidigte sich Otakar Smeral mit brüchiger Stimme.
    Karel Krystan kam rasch zu Kräften. Er konnte sich offensichtlich an nichts erinnern. Langsam richtete er sich auf.
    »Was stiert ihr mich denn alle so an?« beschwerte er sich.
    Aldo Fahn lachte eine Spur zu hysterisch.
    »Macht gerade so, als sei ich ein Gespenst!«
    »Vielleicht, weil du eins bist?« Aldo Fahns Rechte griff blitzschnell nach Krystans Handgelenk. Da war er: der Puls! Noch ein wenig schwach und unregelmäßig.
    Ein flammender Blick Aldos traf Otakar Smeral und Pietro.
    »Was habt ihr dazu zu sagen?« knurrte er.
    Otakar knirschte mit den Zähnen. Seine einzige Entgegnung. Don Pietro wurde um eine Nuance blasser. Es war nicht gut, den Zorn von Aldo Fahn heraufzubeschwören.
     
    *
     
    Cantos fand einen geeigneten Landeplatz – nur etwa fünfhundert Meter vom Lager der Rebellen entfernt. Eine große Lichtung. Das breithalmige Gras wurde vom Gewicht der Kugel niedergedrückt.
    Jetzt sah das Raumschiff ganz anders aus als auf den Sichtschirmen der Grauen Garden. Die Kugelform war nicht korrekt. Ein futuristisch erscheinendes Gebilde – wahrhaft ein Artefakt aus einer anderen Welt.
    Cantos verließ den Raumer. Er nannte ihn nur DAS SCHIFF. Es genügte ihm als Name.
    Kaum war er draußen, als er das Raumfahrzeug mit einem Gedankenbefehl wegschickte. DAS SCHIFF war seine Rückversicherung und sollte es auch bleiben.
    Cantos konnte sich aus der geistigen Symbiose jederzeit lösen und trotzdem über ungeheure Entfernungen hinweg den Kontakt halten.
    Zuerst sondierte er die Umgebung, nachdem der Start erfolgreich verlaufen war. Um Mikroorganismen brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Es war nicht der erste Planet, den er besuchte. Seine Rasse beherrschte die Raumfahrt schon seit Tausenden von Jahren. Cantos war gegen die bei seinem Organismus möglichen Infektionen immunisiert.
    Obzwar weder der atmosphärische Druck noch die Luftzusammensetzung dem Gewohnten entsprach, spielte sich sein
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