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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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Kaiserkonzern in Valdecs Büro gebracht. Mandorla war diesmal nicht dabei; zwei Hauptmänner eskortierten David in das Büro.
    Valdec musterte David ruhig. Es fiel ihm schwer, eine Niederlage einzugestehen und die Verhandlungen wieder aufzunehmen, aber er hatte keine andere Möglichkeit. Die Meldungen, die vor einer halben Stunde eingelaufen waren, besagten, daß man noch nichts gefunden habe. Man hatte ein paar Horden Nomans aufgestöbert, von denen eine glaubte, die Aktion gelte ihr und sich mit Steinen und Knüppel gegen Energiewaffen gewehrt hatte. Aber solche Einzelheiten hatten Valdec noch nie interessiert. Die Hauptsache war, daß seine Leute keinen Erfolg gehabt hatten, und er machte ihnen da auch keinen Vorwurf; ihnen hatte zu wenig Zeit zur Verfügung gestanden, als daß sie wirklich hätten Erfolg haben können. Im Norden Berlins gab es eine Menge Land, Inseln und wieder Land abzusuchen.
    »Wie steht es mit der Forderung, die Sie gestern gestellt haben?« fragte Valdec. Die beiden Begleiter Davids hatten ihn in einen einfachen Blechstuhl vor Valdecs Schreibtisch gedrückt.
    »Die Forderung besteht noch immer«, sagte David. Er versuchte, Valdecs Gedanken zu ergründen, ohne indessen irgendeinen Erfolg zu haben.
    »Sie haben es sich nicht anders überlegt? Ich meine, was die Zusammenarbeit mit dem Konzil angeht. Denn auf die Dauer werden Sie sich nicht durchsetzen können.«
    »Das ist ganz allein meine Sache«, meinte David kühl. »Also: Ich will meine Waffe wiederhaben, einen Ringo-Raumer und mit meinen vier Begleitern soviel Vorsprung, wie es uns paßt. Wenn wir verfolgt werden, kriegen Sie Lithe nie wieder. Und keine Sender im Raumer, über deren Signale Sie uns verfolgen könnten, oder sonstige Mätzchen!«
    »Natürlich«, sagte Valdec. »So etwas habe ich gar nicht nötig, weil Sie den Ordnungskräften schon von selbst ins Netz gehen werden.«
    »Also sind unsere Forderungen angenommen?«
    Valdec nickte. »Ja. Und ich werde auch nicht Ihren Blaster vergessen, denn ich glaube, daß Sie sonst wie immer Mittel und Wege finden würden, sich eine neue Waffe zu besorgen.« Er beugte sich vor. »Aber kommen Sie nicht auf die Idee, uns hereinlegen zu wollen. Nach dem Start des Schiffes haben Sie fünf Stunden Zeit, Lithe irgendwie hierherzubringen. Danach lasse ich die Jagd eröffnen, terGorden. Und ich glaube, Sie werden sich nicht lange der Freiheit erfreuen, ebensowenig wie Ihre Logenmitglieder.«
    »Ich habe schon mal gesagt, daß das meine Sache ist«, sagte David. »Nun zum Typ des Ringo-Raumers. Ich will einen kleinen, schnellen Deltaflügler, das neueste Modell.«
    »Das wird einige Zeit brauchen. Ich besorge Ihnen den schnellsten, den es gibt – er wird Ihnen im Grunde auch nichts nützen.« Valdec sprach wie mit einem guten Freund, einem Geschäftspartner. »In vier Stunden wird man Sie zu einem Flughafen bringen, und Sie können starten. Dann sind alle Vorbereitungen gelaufen.«
    David wußte, daß Valdec hoffte, durch diese vier Stunden noch einen Aufschub zu bekommen. Valdec hoffte, daß seine Leute in dieser Zeit doch noch Lithe fanden.
    »Gut, ich bin einverstanden«, sagte David, weil er wußte, daß es wenig Sinn haben würde, einen schnelleren Ablauf zu verlangen. Er konnte froh sein, daß Valdec überhaupt so schnell auf seine Forderungen eingegangen ist. Vermutlich brannte ihm die Zeit auf den Nägeln.
    »Gut«, meinte Valdec, und David spürte, daß sein Gegenüber genau das Gegenteil meinte. »Bringt ihn zurück in seine Zelle!«
    »Ich kann auch laufen, ohne daß ihr mir Händchen haltet, verdammt noch mal!«
     
    *
     
    Die Suche wurde noch weiter intensiviert. Die letzten Reserven, jeder zu entbehrende Mann, wurden eingesetzt. Mandorla tat ihr bestes, um ein erfolgversprechendes Suchsystem auszuarbeiten, aber es sah nicht so aus, als könne ihr oder einem der Computer das gelingen. Immer bestand die Möglichkeit, daß sie gerade das Fleckchen nicht absuchten, wo Lithe gefangengehalten wurde. Es war ja auch möglich, daß David terGorden Freunde außerhalb des Gefängnisses hatte, die Lithe versteckten. Deshalb wurden die Fernsehprogramme wegen Fahndungsdurchsagen unterbrochen, aber auch diese Maßnahmen brachten keinen Erfolg. Sie kosteten nur eine Menge Geld. Nicht, daß sich Valdec darüber Sorgen machte, geschweige denn hätte machen müssen, aber dennoch war ihm diese Großaktion im Grunde seines Herzens unangenehm, denn sie sah sehr nach einer letzten fieberhaften,
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