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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns
Autoren: Carl Priest
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würde, wenn beim Abheben etwas schief geht. Daher wird es auf Höhe gebracht. Wie bei einem Spitzen-Manag.«
    David musterte den dreihundert Meter entfernten Turm, zu dem eine spiralige Treppe hochführte. Von der Plattform aus führte eine breite Brücke zur offenstehenden Luke des Gleiters.
    »Ich bin ganz gerührt und dankbar«, sagte David zynisch. Er legte die Hand auf den Griff des Blasters und marschierte auf den Stahlturm zu.
    Die anderen vier folgten ihm, unsicher und ein wenig furchtsam unter den lauernden Blicken der Grauen ringsum.
     
    *
     
    Der Schneesturm verebbte; nur noch vereinzelte Stöße jagten durch die dunkle, steile Schlucht, kurze Wolken von weiß wirbelnden Flocken, die wie Zigarettenrauch zerflockten.
    Das kleine, graue Schiff senkte sich langsam in die Schlucht hinab. An der vereisten rechten Seite trug es die schwarze Schrift ›GG 0659‹. Und in seiner Kanzel saßen zwei Graue, die Kampfanzüge mit Heizanschluß trugen, so daß sie sich auch bei den Temperaturen hier frei bewegen konnten.
    Hauptmann Ole Kjellen blickte mißmutig durch die dicken Scheiben des Gleiters; seine schmalen, kühlen Augen tasteten die schneebedeckten Felsflanken ab, entdeckten nichts. Sein Co-Pilot wartete auf Befehle; er würde jederzeit eine schnelle Meldung abstrahlen können, sollten sie etwas entdecken. Aber Kjellen wußte, daß sie nichts entdecken würden.
    Oder doch?
    Er sah etwas gelblich schimmerndes in der grau-weiß gesprenkelten Wand. Er zog das Schiff mit einer leichten Bewegung der linken Hand am Steuerknüppel herum.
    Da war etwas ähnliches wie eine Plastiktür. Dahinter schien schwach Licht zu glimmen.
    Aufregung durchfuhr Kjellen; mit einem scharfen Stoß bugsierte er das Fahrzeug längsseits der Wand. Stahl knirschte gegen Eis und Stein. Splitter polterten in die Schlucht, ein tiefes, knirschendes Geräusch ließ den Schiffsrumpf vibrieren. Der Hauptmann achtete nicht darauf.
    Der Co-Pilot musterte ihn erschrocken, sagte aber nichts.
    Kjellen fixierte das Fahrzeug mit Hilfe des Autopiloten in seiner Lage an der Felswand; er drückte eine Taste, und das grüne Licht, das anzeigte, ob die seitliche Brücke zum Verlassen des Fahrzeugs ausgefahren war, leuchtete auf.
    »Was haben Sie vor?« fragte der Co-Pilot.
    »Ich sehe nach, was da los ist«, sagte Kjellen. Er löste die Gurte, schaltete im Laufen die Heizung des Kampfanzugs ein und eilte durch die niedrige Cockpittür hinaus in den Gang. Er schlug mit der flachen Hand auf den Öffnungssensor der Außenluke, und sie fuhr sofort in die Wand zurück.
    Ein paar Schneeflocken und ein eisiger Wind wirbelten in das Innere des Fahrzeugs. Die Tür, die er gesehen hatte, lag einige Meter weiter links; ein völlig vereistes, steifes Seil hing eingeklemmt in der Öffnung. Er atmete tief durch; jetzt mußte er sich sehr genau an seine Ausbildung erinnern. Die Wand war steil und vereist, der schmale Pfad darin nicht mehr besonders gut erkennbar.
    Er drückte einen schmalen Knopf in Knöchelhöhe an den Stiefeln des Kampfanzuges, und mit einem scharfen Klicken fuhren leicht angewärmte Stahlspitzen aus den Sohlen, die sich in das Eis fressen und ihm guten Halt gewähren würden.
    Mit einem Satz sprang er hinaus, verlor beinahe das Gleichgewicht, klammerte sich an einem Felsen fest und fand schließlich Halt. Vorsichtig, während der Wind an ihm zerrte, arbeitete er sich den vereisten, glatten Pfad weiter nach oben; die beheizten Stahlspitzen unter den Sohlen gewährten ihm guten Halt auf dem Eis, denn dank ihrer Wärme bohrten sie sich regelrecht hinein.
    Schließlich erreichte er die Tür, öffnete den gut geschützten Kasten daneben und drückte auf den einzigen, fast eingefrorenen Knopf, der in dem Kasten war. Langsam öffnete sich die Tür aus dickem, stabilem Plastik.
    Der Hauptmann sah Licht um anderen Ende des Ganges; vorsichtig, die Hand auf dem kleinen Lähmstrahler in seinem Gürtel, bewegte er sich den schmalen Felskorridor herunter.
     
    *
     
    Unter David terGordens Schuhen dröhnten die Stufen der Stahltreppe leicht; er bewegte sich rasch die spiralig ansteigende Stufenleiter nach oben, die linke Hand am kalten Führungsgeländer, die rechte um den Kolben des entsicherten Hochenergiestrahlers gelegt. Seine vier Kameraden hielten sich dicht hinter ihm.
    Er sah die sich weit ausdehnenden Landefelder, einige Kilometer im Norden den riesigen Auffangtrichter für Container, und überall Graue, die wachsam herumstanden und zum Turm
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