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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht
Autoren: Robert Quint
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Mensch angesichts der Weiten des Kosmos ist. Und ich wünschte, daß die Menschen, die mit den Misteln arbeiteten, durch sie vorsichtig die Kräfte des menschlichen Geistes entwickeln konnten. Vielleicht wünsche ich mir auch, daß die Treiber eines Tages durch die Misteln direkt mit mir kommunizieren können.«
    David schwieg betroffen. Der Mensch war nicht mit den Misteln ausgezogen, das Universum friedlich zu erforschen, sondern es mit Gewalt zu unterwerfen. Diese Erkenntnis mußte für Yggdrasil furchtbar gewesen sein.
    »Du beginnst, zu verstehen«, bestätigte Yggdrasil. »Es gibt andere Menschen, die ähnlich denken wie du jetzt. So entstanden die Terranauten. Wenn du dein Erbe antrittst, kannst du ihnen helfen, die bösen Mächte der Erde zu überwinden.«
    »Ich werde das Erbe der Misteln hüten, Yggdrasil.«
    »Dann hör jetzt gut zu. Llewellyns PSI-Ruf hat den Weltraum II in Unruhe versetzt. Böse, lebensfeindliche Kräfte lauern hier, denen dein Freund Estgar schon zum Opfer gefallen ist. Ohne meine Hilfe hätte kein Treiber die Super-Loge von Syrta lebend verlassen. Nie wieder dürfen die Treiber ihre Kräfte so zusammenschließen, solange sie das erzeugte PSI-Feld nicht wirklich beherrschen. Doch davon sind sie noch weit entfernt. Aber Llewellyns Ruf hat mir erlaubt, meine eigenen Kräfte zu fokussieren und eine Brücke nach Syrta zu schlagen. Ich kann dich über diese Brücke zur Erde, zu mir in das Tal Ödrödir, holen.«
    Llewellyns Name erinnerte David an seine Treiberkameraden auf Syrta. Was war aus der Super-Loge geworden?
    »Kannst du mir zeigen, was auf Syrta vorgeht, Yggdrasil?«
    Sofort raste eine Bilderflut auf David zu, die er zu seiner eigenen Überraschung ohne Schwierigkeiten verarbeiten konnte. Er erfuhr von der Treiberflotte und von der Situation auf dem Raumhafen, hörte das Ultimatum der Queen. »Ich muß nach Syrta.«
    »David, überlege, was du verlangst. Ich kann meine Brücke nur noch kurze Zeit aufrecht erhalten. Wenn sie zusammenbricht, sind meine Kräfte für Jahre erschöpft. Ich kann dir dann keine Energien mehr zu Hilfe schicken. Wenn du zu mir auf die Erde kommst, bist du vor den Nachstellungen des Wesens, das du Max von Valdec nennst, sicher. Ich kann dich im Heiligen Tal zu meinem Propheten machen.«
    Doch David sah jetzt andere Bilder vor sich aufsteigen; Bilder, die seiner eigenen Erinnerung entstammten. Von Grauen Garden verwüstete Kolonialplaneten. Riesige Raumschiffe, die einen Feuerregen über aufständische Welten legten.
    »Ich kann meine Freunde auf Syrta nicht im Stich lassen, Yggdrasil. Tausende von Treibern sind gekommen, um mir zu helfen. Ich darf sie nicht verraten und den Grauen Garden überlassen.«
    »Meine Kräfte schwinden, David. Entscheide dich. Wenn du nach Syrta zurückkehrst, liegt ein langer, beschwerlicher Weg vor dir. Ich kann dich auf diesem Weg nicht schützen. Deine Feinde werden versuchen, dir Biotroniks zu entreißen. Das Komplott gegen deinen Vater ist schon geschmiedet. Nur wenn du jetzt zur Erde kommst, können wir gemeinsam Valdecs Pläne durchkreuzen.«
    David zögerte Sekunden. Schmerzhaft wurde ihm bewußt, wieviel ihm noch fehlte, um seine eigene Rolle richtig einzuschätzen. Aber er mußte sich entscheiden, und er traf seine Entscheidung.
    »Ich will nicht dein Prophet werden, Yggdrasil, auch wenn du es gut mit der Menschheit meinst. Um den Treibern und damit allen Menschen zu helfen, muß ich mit ihnen gemeinsam gegen das Konzil kämpfen. Ich darf nicht als rätselhaftes Wesen aus Weltraum II auf Terra erscheinen. Ich muß mir selbst meinen Weg suchen. Bring mich nach Syrta.«
    Das leuchtende triadische Monochord in der Leere vor David begann zu flackern. »Leb wohl, David. Ich bin nicht allwissend. Vielleicht ist dein Weg der bessere. Es ist der Weg eines Menschen. Ich hätte dich zu einem Halbgott gemacht. Trotzdem hast du auch jetzt schon viele besondere Fähigkeiten, die dir noch kaum bewußt sind. Setze deine PSI-Kräfte klug ein.«
    Langsam verglühte das Monochord. Noch einmal wisperte Yggdrasil aus der Ferne: »Ich bringe dich jetzt nach Syrta. So vieles hätte ich dir noch erklären müssen. Komm bald zur Erde, auf deinem eigenen Weg, damit wir uns besser verstehen lernen. Für die nächsten Stunden bist du mit PSI-Energie aufgeladen. Nutze diese Kräfte auf Syrta gut. Sie werden bald versiegen, dann bist du den Grauen ausgeliefert. Lebe wohl.«
    Ein harter, schmerzhafter Übergang aus dem warmen Nichts in eine
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