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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau
Autoren: Halo Summer
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Locken aus dem Gesicht. „Aber das fängt ja erst morgen an. Außerdem hatte ich keine Zeit. Der fette, böse Geldmorgul hat geheiratet!“
    „Geheiratet!“, rief Maria. „Die arme Braut!“
    „Die Braut ist nicht arm, sondern stinkreich! Und noch fetter und noch hässlicher als der Morgul! Aber sie ist nett. Sie hat eine Piepsstimme und ist ein bisschen schüchtern. Ich sag euch, wir haben geschuftet wie die Blöden. Der Morgul hatte dreitausend Gäste!“
    „Dreitausend?“, fragte Scarlett ungläubig.
    „Oder tausend. Kommt drauf an, wen man mitzählt. Wenn wir die lebenden Insekten mitzählen, die der Morgul und seine Verwandten als Hauptgang verspeist haben, dann geht es in die Millionen!“
    „Du übertreibst ja, Lissi“, sagte Maria. „Schau mal, das ist Pollux! Vielleicht könnt ihr mal eine Runde zusammen fliegen!“
    „Pssst!“, machte Scarlett.
    „Es dauert noch, bis er fliegen kann“, meinte Thuna. „Seine Flügel sind noch nicht groß genug. Jetzt wird er sich erst mal verdoppeln. Heute Nacht müsste so weit sein!“
    Lisandra starrte das Löwenbaby an, das um ihrer Beine herumsprang.
    „Ja, süß“, sagte sie. „Ist Gerald schon zurück? Die Uhr, die er mir vor den Ferien gegeben hat, funktioniert nicht mehr richtig.“
    Scarlett schüttelte traurig den Kopf. Gerald war noch nicht zurück und es würde noch dauern, bis er kam. Das hatte sie von Herrn Winter erfahren, dem Geschichtslehrer. Gerald konnte nämlich nur von seinem leiblichen Vater aus seiner eigenen Welt geholt werden. Doch sein Vater, der Ritter Gangwolf, hatte zu viel zu erledigen. Er würde Gerald frühestens in einem Monat abholen können. All das konnte Scarlett jetzt natürlich nicht erklären: Schließlich waren sie von lauter anderen Schülern umgeben, die nicht wissen durften, dass Gerald ein Erdenkind war und Herr Winter nicht sein richtiger Vater.
    „Du wirst noch ein paar Wochen warten müssen“, sagte sie zu Lisandra. „Aber das wird dich lange nicht so quälen wie mich!“
    Lisandra machte drei Sekunden lang ein taktvoll betretenes Gesicht. Wenn eine wie Scarlett mal zugab, dass sie einen anderen Menschen sehr vermisste, musste man das würdigen. Doch länger hielt Lisandra die mitfühlende Geste nicht durch. Gleich darauf strahlte sie wieder übers ganze Gesicht und dabei leuchteten ihre blauen Augen wie der Himmel selbst.
    „Bin ich froh, wieder hier zu sein! Zwei Monate Morgul, da lernt man Zaubern oder man geht unter.“
    „Ach, dafür hattest du also Zeit?“
    Lisandra überhörte Thunas Frage. Natürlich hatte sie fleißig mit ihren Ringen und dem Reif geübt, die Gerald ihr überlassen hatte. Es waren Gegenstände, die magikalisches Fluidum speicherten. So konnte Lisandra zaubern, obwohl sie von Natur aus keine Zauberkraft besaß. Mit den Instrumenten ging es aber von Tag zu Tag besser. Im letzten Schuljahr hatte sie von Zauberern gehört, deren Macht sich alleine auf die Benutzung solcher Instrumente gründete. General Kreutz-Fortmann, dessen Überreste angeblich unter der umgestürzten Trümmersäule schlummerten, war auch so einer gewesen. Lisandra hatte nun der Ehrgeiz gepackt. Sie wollte die mächtigste Instrumente-Zauberin von ganz Amuylett werden.
    „Warum wart ihr eigentlich nicht im Bus?“, fragte sie jetzt zurück. „Ich hab mir die Augen nach euch ausgeguckt!“
    „Tja, wenn du unseren letzten Brief gelesen hättest, wüsstest du’s!“
    Über Lisandras Gesicht huschte jetzt ein kleiner Anflug von schlechtem Gewissen. Er huschte und huschte – und schon war er vorübergehuscht. Sie lächelte.
    „Ach, das könnt ihr mir alles beim Abendessen erzählen. Wie geht’s dem Hasen?“
    Auf diese Frage hin lachte Maria los und Scarlett musste grinsen. Nur Thuna machte ein sehr ernstes Gesicht.
    „Er ist größer geworden und es geht ihm gut“, sagte sie frostig. „Zu gut, um genau zu sein.“
    „Er hat Lars gebissen!“, erklärte Maria. „Nicht schlimm, nur ein bisschen in den Finger. Lars hat im Garten Blaublutbeeren gepflückt und seine Hand dabei in den falschen Busch gesteckt.“
    „Rackiné hat Glück, dass Lars so gutmütig ist“, sagte Thuna. „Aber der blöde Hase will es einfach nicht einsehen. Er glaubt, dass Lars … aber lass uns lieber reingehen, Lissi!“
     
    Lars war ein Schüler aus Quarzburg, der nachmittags und in den Ferien als Aushilfsgärtner in Sumpfloch arbeitete. Für einen wie Lars, der später mal Naturkreislauf-Forscher werden wollte, war der
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