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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau
Autoren: Halo Summer
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Schulgarten mit seinen seltenen und wertvollen Pflanzen das Paradies auf Erden. Auch Thuna liebte den Schulgarten und so war es kein Zufall, dass sich die beiden häufig im Garten trafen und miteinander sprachen.
    Thuna hätte es nicht gewagt, Lars als Freund zu bezeichnen, denn dafür kannte sie ihn nicht gut genug. Aber sie mochte ihn sehr. Der blonde Junge war vielleicht zwei Jahre älter als Thuna und er gefiel ihr ausgesprochen gut. Vor allem dann, wenn er völlig in seiner Gartenarbeit aufging und mit zerzaustem Haar und Schlammspritzern im Gesicht aus einem Gebüsch auftauchte und Thuna spontan anlächelte. Er war immer freundlich und warmherzig. Ja, er bedeutete Thuna eine ganze Menge, aber das war auch das Problem. So selbstbewusst Thuna normalerweise auch war – wenn sie Lars traf, wurde sie schlagartig kleinlaut und unsicher. Immerhin schien ihn das nicht zu stören. Er lachte jedes Mal sehr nett, wenn er sie sah.
    Dummerweise hatte Marias ehemaliger Stoffhase Rackiné eine Vorliebe für Thuna entwickelt. Weil sie immer gemeinsam in den bösen Wald gingen, glaubte der Hase, Thuna sei seine ganz spezielle Freundin und kein anderer Junge dürfe sich an Thuna heranmachen. Thuna fand diese Stoffhasen-Eifersucht komplett lächerlich. Rackiné aber steigerte sich richtig hinein. Vor den Ferien hatte er Lars nur gehasst. Jetzt hielt er ihn für einen Verräter, der Thuna aushorchte, belog, hinterging und verriet. Denn für Rackiné war es eine klare Sache, dass Lars der Glazard gesteckt hatte, dass Thuna ein Erdenkind war. Wer denn sonst? Da half es nichts, dass Thuna den Hasen daran erinnerte, dass Lars sie schon einmal vor den Höllenhunden der Cruda hatte beschützen wollen. Der Hase sah nur rot und als ihm Lars beim Beerenpflücken in die Quere kam, biss er entschlossen zu. Doch Lars war nicht nachtragend. Er verband seinen blutenden Finger und versuchte sogar, die wütende Thuna zu beruhigen. Der Hase aber wollte sein Unrecht so gar nicht einsehen. Erst nach einer Standpauke von Scarlett, in der sie ihm klarmachte, dass er Thuna, sich selbst und auch Maria durch seinen Leichtsinn in Gefahr brachte, war er bereit, Besserung zu geloben (was nicht unbedingt hieß, dass sich wirklich bessern wollte).
    All das erfuhr Lisandra an diesem Abend im Zimmer 773, oben unterm Dach im Gebäude mit den ungeraden Zimmernummern, das direkt an den bösen Wald grenzte. Sie hörte auch, dass Thuna jetzt unter Estephagas besonderer Beobachtung stand, was ihr gar nicht gefiel. Als dann schließlich zu später Stunde der Vollmond über den Rand des nächtlichen bösen Waldes stieg und sein helles Licht durch die kleinen Fenster der Dachkammer fiel, da geschah das Wunder, das die Mädchen erwartet hatten, sich aber kaum hatten vorstellen können: Der kleine, geflügelte Löwe, der an Thunas Bettende schlief, warf einen Schatten und dieser besonders dunkle, schwarze Schatten verselbstständigte sich. Er wurde immer dichter und massiver und machte eigene Bewegungen. Schließlich löste er sich von dem schlafenden Pollux und kletterte als schwarzer Zwillingsbruder über Thunas Bettzeug. Er sah jetzt gar nicht mehr wie ein Schatten aus, sondern wie ein zweiter, ganz echter Löwe. Die Mädchen beobachteten es sprachlos. Dann auf einmal klappte der schwarze Pollux seine Flügel aus und machte einen Satz vom Bett hinunter. Als Nächstes schrie er los, genauso wie es das Original immer tat: Pollux, der Schwarze, hatte offensichtlich Hunger!
    Thuna hatte ein ganzes Schrankfach mit Estephagas Löwenfutterdosen gefüllt, denn sie wusste mittlerweile, dass man schnell handeln musste, wenn Pollux Hunger bekam. Das Schreien ging nämlich nahtlos in wütendes Gebrüll über und dieses wiederum in unkontrollierte Laken-zerreiß-und-Schuhe-zerbeiß-Attacken, wenn der Löwe keine Fortschritte sah. Dem schwarzen Pollux blieben diese Strapazen erspart. Thuna stellte ihm gleich einen Napf mit Hyänen-Innereien vor die Tatzen und das begeisterte ihn so sehr, dass man die nächsten fünf Minuten außer Schmatzen nichts mehr von ihm hörte.
    „Wahnsinn!“, rief Lisandra schließlich aus. „Der Schwarze gefällt mir noch besser als der Normale!“
    „Ob er mit dem Mondlicht wieder verschwindet?“, fragte Maria.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Thuna. „Im Lexikon konnte ich überhaupt nichts über so ein Tier finden. Es gibt alles Mögliche bei Vollmond, aber keine Tiere, die sich verdoppeln.“
    „Aber Estephaga müsste es doch wissen!“, sagte
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