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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
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kannte diese Stimme. Tief. Männlich. Voller Autorität und, jetzt im Moment, eiskalt vor Wut. Gott, ja. Sie kannte diese Stimme. Wusste, welchem Mann sie gehörte.
    Langsam drehte sie sich um und sah ihn. Groß. Dunkelhaarig. Breitschultrig. Die blauesten Augen, die sie jemals gesehen hatte, gerade Nase, sinnlicher Mund, energisches Kinn …
    Und ob sie ihn kannte.
    Das war der Mann, der ihr das Herz gebrochen hatte.
    Das war der Kronprinz von Senahdar.
    Das war der Mann, den sie hasste.

3. KAPITEL
    Grace starrte ihn an als wäre er eine Erscheinung.
    Salim konnte es ihr kaum verdenken.
    Sie hatte ihn um ein beträchtliches Vermögen gebracht, war geflohen, hatte einen anderen Namen angenommen, und sie rechnete ganz sicher nicht damit, dass ein Geist aus ihrer Vergangenheit urplötzlich hier auf Bali erscheinen würde. Der Schock auf ihrem Gesicht entschädigte ihn für einiges, auch wenn er sich gewünscht hätte, dass ihre Begegnung privaterer Natur gewesen wäre.
    „Für wen halten Sie sich?“
    Liptons scharfe Stimme durchbrach Salims Gedankengänge. Er kannte den Mann dem Namen nach. James Lipton der Dritte oder Vierte oder etwas ähnlich Albernes, ein prinzipientreuer Banker und hemmungsloser Verführer junger Frauen. Interessant, dass ausgerechnet Lipton und Grace sich gefunden hatten.
    Wer verführte hier wen?
    „Ich habe Ihnen eine Frage gestellt“, hakte der Mann ungeduldig nach. „Wer sind Sie? Und woher nehmen Sie die Frechheit, sich in eine private Unterhaltung einzumischen?“
    „Nein“, wisperte Grace zitternd. Sie legte eine Hand auf den Arm ihres Chefs. „Mr. Lipton …“
    „Mr. Lipton“, äffte Salim sie höhnisch nach. „Ist das deine neueste Masche? Spielst du diesmal die verängstigte Unschuld, Grace? Ich dachte schon, ich würde dich aus den Fängen eines echten Mistkerls retten, aber vielleicht habe ich auch nur eine ausgeklügelte Verführungsszene gestört?“
    „Wie haben Sie mich gerade genannt?“, echauffierte sich Lipton.
    „Salim, bitte …“
    Graces Boss drehte sich zu ihr um. „Du kennst diesen Mann?“
    „So viele Fragen“, spottete Salim, während er seinen Gegner kalt musterte. „Beantworten wir sie doch der Reihe nach. Was ich hier tue? Das ist einfach. Ich bin geschäftlich hier. Ob Ihre charmante Begleitung mich kennt?“ Ein eisiges Lächeln. „Sie kennt mich sehr gut. Auf intime Art und Weise, könnte man sagen.“
    Grace wurde flammend rot.
    „Und wie ich Sie genannt habe … ich habe Sie als Mistkerl bezeichnet, Lipton. Mein Name ist übrigens Salim al Taj.“
    Kein Titel. Kein „Scheich“ oder „Kronprinz“. Das hatte Salim gar nicht nötig. Grace bemerkte, wie ihr Chef leichenblass wurde.
    Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie sich darüber gefreut hätte, dass ihr Liebhaber eine solche Macht besaß. Jetzt ließ es sie lediglich erschauern.
    „Sie meinen – Sie meinen, Sie sind der Kopf von Alhandra In vestments ? Sie sind der Scheich? Der Kronprinz von Senahdar?“
    „Wie ich sehe, haben Sie von mir gehört“, entgegnete Salim sarkastisch.
    Lipton schluckte schwer. „Euer Majestät. Euer Hoheit. Sir. Ich … ich bitte um Verzeihung. Ich hatte ja keine Ahnung, dass die Lady und Sie … dass die Lady … wenn ich gewusst hätte …“
    „Wir sind nicht …“, wandte Grace verzweifelt ein und schaute von einem Mann zum anderen. „Ich meine, ich bin nicht … der Scheich und ich, wir sind nicht …“ Wie hieß es doch gleich, dachte sie fieberhaft. Vom Regen in die Traufe.
    Salim legte einen Arm um ihre Taille.
    „Ein Streit unter Liebenden“, erklärte er wegwerfend. Sein stechender Blick begegnete dem von Grace. „Oder täusche ich mich, habiba ? Vielleicht wäre es dir lieber, wenn ich ginge?“
    Es hatte eine Zeit gegeben, als sie bei dem Kosewort weiche Knie bekam. Jetzt, wo sie wusste, dass er es ironisch meinte, war es nicht mehr als eine Obszönität.
    „Zeit, Farbe zu bekennen, Sweetheart“, fuhr Salim sanft fort. „Entscheide dich, und zwar schnell.“
    Eine Entscheidung, dachte sie und unterdrückte nur mit Mühe ein hysterisches Lachen. Sollte sie Salim wegschicken und sich Lipton ausliefern? Sie machte sich keine Illusionen darüber, was der Mann von ihr wollte.
    Allerdings machte sie sich auch keine Illusionen hinsichtlich Salims. Sie wusste, wonach es ihn verlangte.
    Rache.
    Ein Mann wie er konnte nicht zulassen, dass sein Ego derart verletzt wurde. Er war wütend darüber, dass sie ihn ohne ein Wort der Erklärung
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