Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
Zumindest hatte sie ihren Stolz gerettet – indem sie ihn verließ, ehe er es tun konnte.
    „Grace?“ Das Klopfen an ihrer Tür klang laut und ungeduldig. Genauso wie Liptons Stimme. „Grace. Wir haben um acht einen Termin.“ Er rüttelte am Türknauf. „Und ich bin diesen Unsinn leid! Es gibt keinen Grund, die Tür zu verschließen.“
    Und ob sie einen Grund hatte, die Tür abzusperren – genauso wie es nötig war, ihre Stelle zu kündigen, sobald sie wieder in den Staaten waren. Sie würde etwas anderes finden, selbst wenn sie kellnern oder in einem Supermarkt arbeiten musste. Beides waren anständige Arbeiten, und die Leute, mit denen man zu tun hatte, waren nicht ein solcher Abschaum wie ihr Boss.
    „Verdammt noch mal, Grace, kommen Sie sofort aus diesem Zimmer heraus!“
    Grace glättete den Rock ihres hellgrünen Seidenkleids, griff nach ihrer Handtasche, ging zur Tür und öffnete sie.
    Der Gesichtsausdruck ihres Chefs war grimmig, doch in seine Augen trat bei ihrem Anblick sofort ein glühendes Funkeln. Furcht erfasste Grace.
    Irgendetwas würde an diesem Abend geschehen. Das spürte sie.
    Aber es würde nicht das sein, was Lipton plante.
    Egal, was es kostete, das würde es nicht sein.
    Das Treffen war halbwegs in Ordnung.
    Drinks mit ein paar der Konferenzteilnehmer im wundervollen Garten des Hotels. Angenehmer Small Talk, Gelächter und Diskussionen über die Meetings, die sie alle über den Tag hinweg besucht hatten.
    Aber Lipton machte es zu mehr als das.
    Er stand so dicht bei ihr wie möglich. Immer wieder streifte sein Körper den ihren. Seine Hand lag auf ihrem Rücken, und seine Finger berührten die ihren, wenn er ihr einen Drink reichte, um den sie ihn nicht gebeten hatte und den sie auch nicht wollte. Außerdem sagte er ständig „wir“ und „uns“, und er benutzte ihren Namen auf eine Art und Weise, die ihm eine nicht vorhandene Intimität verlieh.
    Es war unvermeidlich, dass die Leute es bemerkten. Grace sah die kühlen, abwägenden Blicke der Männer und die Art, wie die Frauen die Augen verengten.
    Plötzlich legte Lipton seine Hand um ihren Arm und lächelte sie an. Sie konnte seinen Whiskey-Atem riechen. „Grace, mein Mädchen, du hast vergessen, mich daran zu erinnern, dass ich morgen früh einen Vortrag halte.“
    „Ich habe Sie erinnert“, entgegnete sie ruhig. „Zweimal.“
    „Zweimal.“ Lipton grinste die kleine Gruppe an, die sich um sie herum versammelt hatte. „Sie hat mich zweimal erinnert.“ Seine Hand bewegte sich von ihrem Arm zu ihrem Nacken. „Wer hätte gedacht, dass eine Frau, die so aussieht, sich Gedanken um den Terminkalender ihres Arbeitgebers macht?“
    Schweigen, verlegenes Gelächter und ein paar anzügliche Blicke, die sich bei den halb gelallten Worten auf sie richteten. Grace sprach ganz ruhig.
    „Lassen Sie mich los.“
    „Komm schon, Darling, sei nicht albern. Wir sind hier alle Freunde.“
    „Mr. Lipton, ich sagte …“
    „Ich habe dich gehört, Darling. Jetzt hörst du mir zu. Ich fürchte, wir müssen auf das Dinner mit diesen netten Leuten hier verzichten. Jetzt geh zurück in die Suite und arbeite meinen Vortrag aus.“ Er lachte leise. „Neben einigen anderen Dingen.“
    Grace versuchte, auf Abstand zu gehen, doch er verstärkte sofort seinen Griff.
    Einer der Männer räusperte sich. „Lipton, ich muss schon sagen …“
    „Was müssen Sie sagen?“, schoss Lipton zurück.
    Der Mann warf Grace einen schnellen Blick zu, dann schaute er fort. „Nichts“, erwiderte er. „Gar nichts.“
    Die Leute in der Gruppe zogen sich einer nach dem anderen zurück, bis Grace mit ihrem Boss allein war.
    „Lass uns gehen“, bellte er, der geheuchelte Charme endgültig verflogen.
    „Verdammt noch mal“, zischte Grace, „lassen Sie mich sofort los. Wenn Sie es nicht tun …“
    „Was, wenn ich es nicht tue?“ Lipton grinste höhnisch. „Was willst du dann tun, Grace? Um Hilfe rufen? Dich vor allen Leuten lächerlich machen? Nicht nur deinen Job bei mir verlieren, sondern auch die Chance auf jede andere Stelle in der Finanzwelt?“ Ein weiteres Grinsen. „Komm schon, Darling, sag mir, was du tun willst, wenn ich dich nicht loslasse.“
    „Sie muss gar nichts tun“, ertönte eine männliche Stimme. „Ich tue es für sie, Lipton, und wenn ich mit Ihnen fertig bin, dann können Sie von Glück reden, wenn die Ärzte Sie noch zusammenflicken können.“
    Liptons Hand fiel wie ein Stein herab. Grace bewegte sich nicht. Ihr Herz raste. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher