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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
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verlassen hatte – oder noch schlimmer, dass sie ihn verlassen hatte, ehe er es tun konnte.
    Sein Griff um ihre Taille verstärkte sich. „Also? Kommst du mit, oder soll ich dich hierlassen?“
    Er klang wie ein Mann, der ganz genau wusste, dass eine Frau ihn niemals abweisen würde, doch der Druck seiner Hand machte deutlich, dass ihm allmählich die Geduld riss. Natürlich konnte es nur eine Antwort geben. Wenn Lipton sah, wie sie mit Salim davonging, würde sie später nicht fürchten müssen, dass er sich ihr erneut aufdrängte, wenn sie allein waren.
    Grace holte tief Luft. „Gib mir einen Drink aus“, schlug sie betont lässig vor, „und wir unterhalten uns über alte Zeiten.“ Salims Augen funkelten.
    Alte Zeiten, in der Tat!
    Er führte sie vom Hotel weg einen kleinen, ausgetretenen Pfad zum Strand hinunter. Dass sie sich so schnell entschloss, hätte er nicht erwartet. Vielleicht war die Szene, auf die er da gestoßen war, doch das, wofür er sie anfangs gehalten hatte: ein Schwein, das eine Frau bedrohte, die nichts mit ihm zu tun haben wollte. Zumindest war das sein erster Eindruck gewesen, weshalb er Lipton am liebsten zusammengeschlagen hätte. Nicht mal ein verlogenes Biest wie Grace verdiente es, so behandelt zu werden.
    Doch ein Großteil seiner Reaktion hatte nichts mit Ritterlichkeit zu tun.
    Sie gehört mir, dachte er, als er die schmierigen Finger des Bankers auf ihrem Arm sah. Er reagierte so wie jeder andere Mann es auch getan hätte, der miterleben musste, wie eine Frau, mit der er mal zusammen gewesen war, von einem anderen berührt wurde. Gegen den Testosteron-Ausstoß konnte er nichts machen. Es ging also gar nicht so sehr um Grace an sich.
    Ach was, ihm war völlig egal, wen sie gerade verführte oder mit wem sie schlief. Ihm war nur wichtig, dass er sie von der Insel schaffte.
    „Salim.“
    Dass er sie gefunden hatte und nun vor Gericht brachte.
    „Salim!“
    Glaubte sie, ihn aufhalten zu können? Dass er sie vor Lipton retten und dann einfach gehen lassen würde? Nicht in hundert Jahren würde das passieren. Und was den Rest anging, die Tatsache, dass sie ihn verlassen hatte … Ja, es ärgerte ihn. Das war doch verständlich! Frauen kamen und gingen im Leben eines Mannes, aber wann eine Affäre endete, das bestimmte immer noch der Mann. So hatte es die Natur vorgesehen. Doch darum ging es hier nicht.
    „Bist du taub?“, rief Grace und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los!“
    „Hör auf, dich zu beschweren“, knurrte er, „und sei dankbar, dass ich deinem Möchtegern-Liebhaber nicht die Wahrheit über dich erzählt habe.“
    „Er ist nicht mein Möchtegern-Liebhaber, und was du über die Wahrheit weißt, würde in einen Fingerhut passen!“
    Salim wirbelte sie so plötzlich herum, dass sie taumelte. Er packte sie an den Schultern. Aus irgendeinem Grund hatte er erwartet, dass sie … verändert wäre. Aber wie? Dass sie wie die Kriminelle aussah, die sie war? Bleich? Verzweifelt? Panisch? Stattdessen sah sie noch genauso aus wie zu der Zeit, als sie ihm gehört hatte. Wunderschön. Elegant. Unschuldig – und war das nicht wirklich eine absurde Wortwahl, um eine Frau wie sie zu beschreiben?
    „Warum schaust du mich so an?“
    Er lachte grimmig. „Wie schaue ich dich denn an, habiba ? Oder wie genau sollte ich eine Flüchtige ansehen?“
    Oh, ihr Gesichtsausdruck war wirklich unbezahlbar! Perplex. Entsetzt. Und dann – und dann, bei Ishtar, war das etwa ein Lächeln? Lachte sie? Über ihn? Wagte sie es tatsächlich?
    Salims Griff verstärkte sich. Er hob sie auf die Zehenspitzen. „Worüber lachst du?“
    „Du tust mir weh!“
    „Beantworte meine Frage. Was findest du derart witzig?“
    „Dich“, fauchte Grace. „Dich und dein … dein überdimensionales Ego.“
    „Du möchtest dich über Egos unterhalten, habiba ? Wie wäre es denn mit deinem? Hast du wirklich geglaubt, du hättest deine Spur so gut verwischt, dass ich dich nicht finden würde?“
    „Ich habe überhaupt nichts verwischt!“
    „Ach ja? Und seit wann heißt du Grace Hunter?“
    „Seit ich beschlossen habe, dass ich nicht von dir gefunden werden will. Nicht, dass ich wirklich damit gerechnet hätte, du würdest es versuchen. Ich meine, warum sollte es dich kümmern, dass ich unsere Affäre beendet habe?“ Sie warf den Kopf zurück, eine Trotzreaktion, die er nur zu gut von ihr kannte. „Das Einzige, was du mir übel nimmst, ist die Tatsache, dass ich den ersten Schritt
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