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Die suesse Rache des Scheichs

Die suesse Rache des Scheichs

Titel: Die suesse Rache des Scheichs
Autoren: Sandra Marton
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Meetings und Arbeitsdinner abhalten konnte?
    Grace entschuldigte sich und sagte, sie würde ihre Sekretärin anweisen, die erforderlichen Änderungen vorzunehmen, doch Lipton wehrte ab. Er würde die Aufgabe seiner persönlichen Assistentin übertragen.
    Mit gemischten Gefühlen begab sie sich schließlich auf die Reise nach Bali. Einerseits freute sie sich auf die berufliche Chance, die ihr geboten wurde, andererseits hatte sie wenig Lust, den Großteil der Woche mit James Lipton dem Vierten zu verbringen. Manchmal war er sehr brüsk, womit sie ja noch umgehen konnte. Doch er hatte noch etwas anderes an sich, das sie einfach nicht mochte. Es war nicht seine snobistische, arrogante Art, nein, da schien eine dunkle, geradezu grausame Seite an ihm zu sein …
    Was natürlich völlig lächerlich war.
    Lipton gehörte zu den Säulen der Gesellschaft. Nach ihm war ein Kunstzentrum benannt und ein Sportstadion. Seine Frau befand sich im Vorsitz von mindestens einem Dutzend Wohltätigkeitsorganisationen.
    Als sie den Sicherheitsgurt in dem gecharterten Jet anlegte, schalt Grace sich innerlich eine Närrin. Sie musste den Mann nicht mögen, sondern lediglich als ihren Arbeitgeber respektieren.
    Das war’s … Zumindest bis das Flugzeug sich in die Luft erhoben hatte.
    Dann stellte sich heraus, dass James Lipton der Vierte, die Säule der Gesellschaft, ein echter Widerling war.
    Sie hatten San Francisco kaum hinter sich gelassen, befanden sich gerade auf der endgültigen Flughöhe, da legte er die Attitüde des steifen Chefs ab und entpuppte sich als wahres Monster.
    Er beugte sich zu ihr herüber, streifte ihre Schultern und sagte ihr, dass sie das private Schlafzimmer im hinteren Teil des Flugzeugs benutzen könne, falls sie müde sei.
    „Vielen Dank, Sir, aber …“
    „Mit mir zusammen, natürlich“, fügte er hinzu.
    Hatte er das wirklich gesagt?
    Zuerst schien es Grace völlig unmöglich. Sie musste ihn missverstanden haben. Vielleicht hatte sie sich angesichts des Motorenlärms verhört, weshalb sie einfach nicht antwortete.
    Doch als er nach einem Buch griff, streifte er mit den Fingern ihre Brust, und es bestand kein Zweifel mehr. Als er sie nach einem Bericht fragte, legte er eine Hand auf ihren Schenkel.
    Trotzdem versuchte Grace sich davon zu überzeugen, dass ihre Einbildung ihr einen Streich spielte. Das war naheliegend bei einer Frau, die eine derart schlechte Meinung von Männern hatte.
    Dennoch ging sie auf Nummer sicher.
    Sie vergrub sich in Arbeit. Oder vielmehr Pseudo-Arbeit. So lange starrte sie auf den Bildschirm ihres Laptops, dass sie schon ganz eckige Augen bekam. Als Lipton schließlich aufstand, um auf die Toilette zu gehen, schaltete sie rasch den Computer ab und wechselte auf einen Sitz auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs. Dort legte sie den Kopf zurück, schloss die Augen und gab vor, zu schlafen, bis der Pilot verkündete, dass sie in zehn Minuten landen würden.
    Ein pinkfarbener Golfwagen wartete bereits auf sie. Lipton bestand darauf, ihr in den Wagen zu helfen. Dabei strich er mit einer Hand leicht über ihren Po.
    „Ups“, sagte er mit seinem Ich-bin-doch-ein-vertrauensvollerBanker-Lächeln.
    Blödsinn, dachte sie kalt … und dann kam ihr in den Sinn, dass es vielleicht wirklich ein Versehen gewesen war. Vielleicht trieb ihre Fantasie schon abwegige Blüten. Vielleicht ließ sie einfach nur zu, dass die Taten des Don Juan von Senahdar ihr Urteilsvermögen trübten? Nein. Mittlerweile hasste sie Salim al Taj zwar, aber bis zu jenem Sonntagabend, als sie einander in die Arme gefallen waren, hatte er sie niemals auch nur berührt. Egal was er sonst noch alles war – gefühllos, arrogant, herzlos – er würde niemals eine Frau auf diese Weise begrapschen.
    Der Golfwagen brachte sie bis zum Hoteleingang.
    Das Erste, was sie sah, als sie die Lobby betrat, war ein großes Schild, das zur SOPAC-PBA willkommen hieß.
    Doch dann schaute Grace nach unten und sah, dass Liptons Arm um ihre Taille lag und seine Hand direkt unter ihrer Brust ruhte. Sie zuckte zurück, was nur dazu führte, dass er seinen Griff verstärkte.
    „Die Rezeption ist gleich dort vorne“, meinte er brüsk.
    Grace schaute ihren Boss an. Sein Blick war auf den Empfang gerichtet, nicht auf sie. Es war beinahe so, als hätten er und seine Hand nichts miteinander zu tun. Was jetzt? Sollte sie sich wehren, seinen Arm abschütteln? Keine Zeit. Sie hatten bereits die Rezeption erreicht, wo Grace rasch zur Seite trat.
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