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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller)
Autoren: Markus A. Will
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Gesichtsphysiognomie, auf Dohms Gerät wurde der Sicherheitsdirektor abgescannt.
    »Identifizieren Sie sich!« Dohm wurde ungehalten.
    »Entschuldigung. Delta, Bravo, Alpha, 7, 3, 5, Charlie, Bravo.«
    »Bravo, stimmt.«
    »Jetzt identifizieren Sie sich, Herr Präsident.« Dem Sicherheitsdirektor war nicht zum Scherzen zumute.
    »Foxtrott, Alpha, Foxtrott, 2, 8, 2, Bravo, Bravo.«
    »Stimmt auch.«
    Beide legten daraufhin ihre rechte Handfläche auf einen Scanner, der mit diesem Code zusammen die Personen zusätzlich eindeutig identifizierte. Es ging schließlich um Abermilliarden D-Mark. Thomsen stand neben dem Präsidenten. Allein aus Sicherheitsgründen hatte auch Thomsen in der Präsidentenvilla übernachtet. Als beide Scanner grün leuchteten, hörte Dohm wieder die Stimme aus dem Bunker.
    »Geben Sie jetzt bitte Ihren Code ein, Herr Präsident.«
    Dohm tippte eine zwölfstellige Nummer ein und wartete.
    »Darf ich noch mal um Verifizierung bitten?«
    Dohm wiederholte den Code. Stille am anderen Ende. Erst nach einer Weile hörten Dohm und Thomsen die Stimme wieder.
    »Herr Präsident, sind Sie sich da sicher?«
    »Ganz sicher, Herr Sicherheitsdirektor.«
    »Zu Befehl, Herr Bundesbankpräsident.«
    Minuten später rollten die ersten Lkw aus ihren Parkboxen in den Wendehämmern an die einzelnen Tresorkammern heran. Abermilliarden von D-Mark würden in den nächsten acht Stunden bis Mitternacht mit Gabelstaplern auf die 30-Tonner verladen werden.
    Hanns-Hermann von Hartenstein kam drei Stunden später auf einen der Lkw. Nachdem er aus dem Stollen herausgekommen war, war er leider immer tiefer in den Bunker hineingerannt statt Richtung Ausgang, aber wenigstens hatte er den von seinem Schlag noch humpelnden Wachmann abgehängt. Von Hartenstein hatte nur noch eine Chance und sich zwischen dem, von dem hier genug herumlag, versteckt: Geld. In der lauten Hektik und Rangiererei der Mobilmachung gelang es ihm, sich unbemerkt auf einem Lkw zwischen den Geldpaletten in einem leeren Geldsack zu verstecken. Anscheinend war er also doch schon seit vier Tagen hier.
    19.00 Uhr
    Während sich von Hartensteins Lkw ziemlich weit hinten in die Fahrzeugschlange einreihte, machte sich seine Gegenspielerin auf zu ihrem Gefecht. Es sollte nicht ihr letztes sein. Dafür hatte sie gesorgt. Ihre anonymen Freunde hatten die verschiedenen Eingänge der Bundesbank die ganze Zeit im Auge. Mr. Anonymus selbst hatte das Haupttor im Blick, ein weiterer anonymer Helfer beobachtete den Hintereingang. Drei schwarze Männer im dunkeln Geheimgang warteten auf ihren Einsatzbefehl.
    Hutter schien wirklich allein gekommen zu sein. Jedenfalls war er sogar mit dem Fahrrad am Haupteingang grüßend vorbeigeradelt, nicht ohne ein paar Worte mit dem Mann am Tor zu reden. Als Mr. Anonymus ihr ein paar Minuten später das »GO.« gab, machte Kuhn sich auf den Weg in den Keller. Ungeduldig wartete sie auf den Aufzug, der doch sonst nie so lange brauchte. Es schien, als würden sich selbst die Aufzüge der Arbeitsträgheit der Bundesbank am Wochenende anpassen. Was für ein Scheiß-Beamtenladen, dachte sie, als endlich die Türe aufklickte. Langsam ging sie danach durch den dunklen Gang in Richtung Sitzungszimmer. Vorsichtig drückte Kuhn die Türe auf. Bei aller Absicherung hatte sie dennoch Angst, doch Hutter hatte den Film, der den Deutschen Angst machen würde. Zentimeter für Zentimeter gab die Öffnung den Blick auf das Zimmer frei. Doch statt Dominique Hutter sah sie als Erstes sich selbst. Ein Beamer projizierte ihr Standbild groß auf eine Leinwand. Eine martialische Geste mit ausgestrecktem Finger, wie sie vor zwölf Tagen von Hartenstein angegiftet hatte. Da sie diesen verdammten D-Day-Untergangsfilm ja gesehen hatte, kannte sie auch diese schreckliche Szene, die sie so gerne ungeschehen gemacht hätte. Denn sie sah alles andere als sympathisch auf dem Bild aus.
    Je weiter sie die Türe aufstemmt, desto mehr konnte sie sehen. Nur von Hutter keine Spur. Erst ganz am Rande der Projektionswand im Dunkel des Raumes stand eine Figur mit lässig verschränkten Armen an die Wand gelehnt, die Fernbedienung für den Beamer in der Hand. Viel kleiner, deutlich dicker als der große schlanke Schlaks war die Silhouette. Dominique Hutter konnte das beim besten Willen nicht sein.
    »Guten Abend, Frau Staatssekretärin.«
    Diese Stimme! Dohm, der Präsident. Kuhn erschrak sich fast zu Tode. Wie konnte das sein? Mr. Anonymus hatte ihr doch eindeutig Hutters Ankunft
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