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Die Stunde des Adlers (Thriller)

Die Stunde des Adlers (Thriller)

Titel: Die Stunde des Adlers (Thriller)
Autoren: Markus A. Will
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aufs Ohr gespielt.
    »Was, was …?« Kuhn japste nach Luft, hielt sich die Hand ans Herz.
    »Ich erkläre Ihnen das gerne.« Dohm drückte sich von der Wand ab, kam etwas näher auf sie zu und betätigte die Fernbedienung. Das erste Foto zeigte Mr. Anonymus, wie er sie gerade am Gästehaus ablieferte. Das zweite Foto die drei sich versteckenden Männer vor dem Geheimgang. Auf dem dritten Bild war Klein, wie er sich mit ihr unterhielt.
    »Sorry, alles leider nur Standbilder. Ist ja abhörsicher hier unten. Die sind inzwischen alle festgenommen, Frau Kuhn.«
    Tatsächlich hatte Mr. Anonymus mittlerweile eine Pistole am Kopf. Alex Winter hatte den Chef der Bande selbst übernommen. Zeitgleich waren die Sicherheitsleute der Bundesbank durch den Geheimgang eingedrungen. Die drei schwarzen Männer hatten nicht mit einem Angriff von hinten gerechnet. Und Dr. Dietmar Klein war vom Pförtner, der eigentlich einer der besten Sicherheitsbeamten der Bundesbank war, mit einem Handkantenschlag außer Gefecht gesetzt worden.
    »Als die Luft rein war, Frau Kuhn, tauschten Hutter und ich die Rollen. Das einzige Problem war, dass ich so schnell wie in besten Jugendtagen durch den langen Gang von der Geheimtüre rennen musste.«
    Kuhn wollte, aber konnte sich nicht bewegen, sie atmete schwer, als wollte sie ihren inneren Motor wieder anwerfen.
    »Ach ja, und falls Sie Ihre entzückende Waffe ziehen wollen, schauen Sie zunächst auf die Mündung.«
    Wie aufgefordert kramte sie ihre Waffe aus der Tasche. Die Mündung des Schalldämpfers war mit Kaugummi verklebt. Während sie sich nach der Dusche aus der Wasserflasche abgetrocknet hatte, hatte der angebliche Pförtner den Kaugummi schnell aus seinem Mund genommen und in die Mündung des Dämpfers geschoben. Wasserflaschenschütteln war einer der einfachsten Tricks, wenn man jemanden für einen Augenblick ablenken wollte. Nun schaute der Mann oben in der Pförtnerloge gemeinsam mit Carsten von Schoe­ler und Alex Winter dem Showdown im Keller über eine versteckte Kamera zu. Mit dem Standbilder-Trick wollten sie Kuhn in dem Glauben lassen, dass der Keller nur von ihren Leuten abgehört wurde.
    »Und so viel Zeit, um den Schalldämpfer abzuschrauben, gebe ich Ihnen nicht.«
    Kuhn blickte in die Mündung einer großkalibrigen Waffe, an deren Abzug sich Dohms Finger befand. »Und jetzt, liebe Frau Staatssekretärin, sagen Sie mir bitte, wo Hanns-Hermann von Hartenstein ist. Es wäre im Übrigen besser für Sie, wenn mein Freund noch leben würde. Das hier ginge sicher unter Notwehr durch.« Mit kleinen Schritten kam Dohm auf die Frau zu, die sich langsam wieder fing. Blitzschnell hatte sie ihre Situation analysiert. Noch war sie nicht verloren. Der Film war jetzt allerdings ihr geringstes Problem – allenfalls ein riesiger politischer Skandal, aber den Rücktritt hatte sie ja ohnehin einkalkuliert. Hauptsache, die D-Mark kam.
    »Irgendwo im Bunker. Fragen Sie Klein. Der hat ihn dort hingebracht. Aus Sicherheitsgründen. Das kann ich jederzeit erklären.«
    Winter, der den Satz auf dem Ohrstück mithörte, hatte es geahnt. Während der »Pförtner« sich den noch immer benommenen Klein über die Schulter schmiss, instruierte Winter seine Leute, dass sie im Bunker möglichst unauffällig nach Triple H suchen sollten. Klein war ja bereits außer Gefecht gesetzt, und Kuhn saß hier für den Moment fest. Aber Dohm wollte auf keinen Fall vor Mitternacht die Routineabläufe der Mobilmachung gestört wissen.
    »Was ist mit de Wager?« Dohm zeigte ein schauriges Bild auf der Leinwand. Ein weißes Laken mit viel rotem Blut und schwarzem Haar, fast wie das von der schwarzen Pest selbst. Man hatte die Leiche umgedreht, damit man ihr Gesicht erkennen konnte.
    »Die kenne ich gar nicht. Ich habe keine Ahnung, wer die Frau ist.«
    »Sie ist an Hutters Stelle ermordet worden.«
    »Oh, das tut mir leid, aber damit habe ich nichts zu tun.« Kuhn kämpfte. Dohm würde sie schon nicht erschießen. Das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Sie musste nur ruhig bleiben und gegenhalten.
    »Warum sind Sie dann gekommen?«
    »Mein alter Studienfreund Dominique Hutter hat mich hierher gebeten. Außerdem habe ich noch eine Sitzung mit Dr. Klein. Das konnte ich prima zusammenlegen, nicht wahr?«
    »Und Schwander?«
    »Kenne ich auch nicht. Wer ist das?«
    »Peter Schwander ist der Mann vom ZDF, der von von Hartenstein diesen Film bekommen hatte.«
    »Und?«
    »Nun ist er ebenfalls tot.« Wieder zeigte
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