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Die Stunde Der Toechter

Titel: Die Stunde Der Toechter
Autoren: Michael Herzig
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Fabrikat hier führt ein bekannter Freizeitartikelverkäufer im Sortiment.«
    Er hüstelte wieder. Der Staatsanwalt schenkte ihm Wasser nach. Der Mediziner dankte und trank.
    »Nun zur letzten Waffe.« Er blickte erneut nach vorn. »Das ist eine Blumenvase. Sie gehört zur Standardeinrichtung kantonaler Spitäler. Diese hier zum Universitätsspital. Mit ihr wurde eine der Tötungen vollzogen. Damit kämen wir zum letzten Delikt. Der Kollege, den wir bedauerlicherweise verloren haben, wurde erwürgt.« Der Rechtsmediziner hielt inne. Wie ein Ertrinkender griff er nach dem Wasserglas.
    »Besten Dank, Georges. Deine Wochenendarbeit hat uns einen großen Schritt weitergebracht.«
    Aeschbacher flüsterte von Kranach etwas zu. Daraufhin stand dieser auf und öffnete die Fenster. Johanna gab Erich Müller einen kräftigen Stoß. Er war während des Vortrags des Arztes wieder eingenickt.
    Von Kranach setzte sich. »Was meint der Wissenschaftliche Dienst, Edgar?«
    Der Angesprochene deutete auf seinen Kollegen vom Kriminaltechnischen Dienst der Kantonspolizei. »Wir haben beide das Wochenende im Labor verbracht.« Mit der flachen Hand schlug er auf seinen Stapel Papier. »Bezüglich der Tötungsdelikte haben wir einen ausführlichen Bericht verfasst. Unsere Ergebnisse widersprechen den Resultaten der Rechtsmedizin in keinem Punkt. Gemäß unseren Erkenntnissen wurden alle Opfer von einer einzigen Person umgebracht. Von dem Kroaten. Die Einzelheiten dazu erspare ich uns angesichts der Hitze. Die Befunde sind eindeutig.«
    Er lächelte in die Runde. Ein bisschen zu selbstgefällig nach Johannas Geschmack.
    »Als Nächstes zur Wohnung von Werner Hügli. Sie ist außergewöhnlich sauber für einen Ort, an dem mehrere Tage lang ein Entführungsopfer festgehalten worden sein soll. Wir haben darin keine speziellen Spuren gefunden. Insbesondere nichts, was auf Gewaltanwendung hindeutet. Außer derjenigen natürlich, die im Bericht unserer jungen Kollegin festgehalten sind.«
    Altväterlich blickte er Johanna an. Diese beobachtete Aeschbacher. Der untersuchte seine Fingernägel.
    »Überhaupt können wir Johannas Rapport nichts beifügen. Außer einer bedeutenden Kleinigkeit.« Er machte eine rhetorische Pause, während ein neues Bild an die Leinwand projiziert wurde.
    Das Foto gab Johanna einen Stich ins Herz. Zwar kannte sie es bereits. Doch war sie zu sehr in Sorge um Tamara, als dass sie ruhig bleiben konnte.
    Der Kollege gab ihr ein Zeichen.
    Sie musste leer schlucken, bevor sie loslegen konnte. »Diese Kette gehört Tamara Stämpfli. Ich habe sie dieses Schmuckstück tragen sehen. Es ist ein Geschenk ihres Vaters. Da es sich um ein besonderes Einzelstück handelt, kann ich eine Verwechslung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.«
    Von Kranach hörte interessiert zu.
    Johanna brauchte dringend einen Schluck Wasser.
    Der Techniker übernahm wieder. »Diese Kette wurde im zweiten Stock von Hüglis Wohnung gefunden. Unter einer Bettdecke. Das ist ein ausnehmend starkes Indiz dafür, dass die Entführte dort festgehalten worden ist.« Er räusperte sich. »Allerdings auch das einzige. Was merkwürdig ist bei einer Dauer von immerhin rund achtundvierzig Stunden. Wahrscheinlich ist die Wohnung aufgeräumt und geputzt worden. Wobei dieses Kleinod vergessen worden ist.« Er blickte Kevin an. »Das ist alles.«
    »Danke Edgar.« Kevin wandte sich der Kantonspolizei zu. »Ich möchte bei der Entführung bleiben. Liegt eine brauchbare Aussage von Tamara Stämpfli vor? Die erste war nicht besonders ergiebig.«
    »Jawohl.« Der Beamte ganz links in der Reihe reckte sich auf seinem Stuhl.
    Johanna schaute ihn gespannt an.
    »Das Entführungsopfer wurde zwei Mal befragt. Auf Geheiß des Arztes jedes Mal nur kurz. Die erste Befragung haben Kevin und Hans gemacht, die zweite Hans und ich. Die Frau kann sich nur ungenau an die Räumlichkeiten erinnern, in denen sie festgehalten wurde. Die meiste Zeit über waren ihr die Augen verbunden. Aber sie glaubt, Autos gesehen zu haben. Außerdem gibt sie an, etwas gerochen zu haben, was Motorenöl sein könnte. Leider konnten wir keine Begehung durchführen. Der behandelnde Arzt hat nicht unterschrieben. Das holen wir nach. Sobald als möglich.«
    »Hat Tamara jemanden erkannt? Am Gesicht oder der Stimme?« Johanna konnte sich nicht zurückhalten.
    Der Kantonspolizist nickte. »Wir haben ihr Hüglis Foto gezeigt und seine Stimme vom Band vorgespielt. Sie glaubt, sich an sie zu erinnern. Ebenso an
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