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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories
Autoren: Charles Bukowski
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glaube, es ist besser, man bleibt allein.«
»Haben Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, Joe?« »Nein, sie sich von mir.«
»Und woran lag es?«
»Sex-Orgien.«
»Sex-Orgien?«
»Wissen Sie, es gibt nichts auf der Welt, wo man sich einsamer fühlt als auf einer Sex-Orgie. Diese Orgien — ich spürte da immer so eine Verzweiflung dahinter — diese Schwänze, die da rein und raus rutschen — oh, ich bitte um Entschuldigung…«
»Schon gut. Lassen Sie nur.«
»Diese Schwänze, die rein und raus rutschen, die verknoteten Beine, die Finger, die sich abmühen, die Münder … alles grabscht und schwitzt und ist entschlossen, es zu machen — irgendwie.«
»Ich weiß nicht viel von diesen Dingen, Joe«, sagte Edna. »Ich glaube, Sex ohne Liebe, das ist nichts. Einen Sinn kann es nur haben, wenn zwischen den Partnern eine gefühlsmäßige Bindung existiert.«
»Sie meinen, die Leute müssen einander mögen?« »Es hilft.«
»Angenommen, sie kriegen sich über? Angenommen, sie müssen zusammenbleiben? Aus finanziellen Gründen, wegen der Kinder und all sowas?«
»Orgien helfen da nicht.«
»Was hilft denn?«
»Nun ja, ich weiß nicht. Vielleicht Partnertausch.« »Partnertausch?«
»Wissen Sie, wenn sich zwei Paare wirklich gut kennen und dann die Partner tauschen. Gefühle haben da wenigstens noch eine Chance. Sagen wir mal, ich mag Mike’s Frau sehr gern. Ich mag sie schon seit Monaten. Ich habe sie beobachtet, wie sie durchs Zimmer ging. loh mag die Art, wie sie sich bewegt. Das hat mich neugierig gemacht. Verstehen Sie, ich frage mich, was bei ihr zu diesen Bewegungen noch so dazukommt. Ich habe sie wütend gesehen, ich habe sie betrunken gesehen, ich habe, sie nüchtern gesehen. Und dann — Partnertausch. Man ist mit ihr im Schlafzimmer. Nun, wenigstens kennt man sie. Es besteht die Chance, daß sich etwas Sinnvolles ergibt. Natürlich, Mike ist mit meiner Frau im Zimmer nebenan. Viel Glück, Mike, sagt man sich da. Hoffen wir mal, daß du als Liebhaber so gut bist wie
    »Und so etwas geht gut?«
»Nun ja, ich weiß nicht… Partnertausch kann zu Schwierigkeiten führen … hinterher. Man muß das alles bereden … sehr gründlich bereden, und rechtzeitig. Und es kann natürlich sein, daß die Leute nicht genug davon wissen, auch wenn sie noch so viel reden …«
»Wissen Sie genug davon, Joe?«
»Nun ja, so ein Partnertausch … ich denke, für manche mag es gut sein … vielleicht sogar für viele. Mir würde es nichts geben, nehme ich an. Ich bin da zu prüde.«
Joe trank sein Glas leer. Edna ließ den Rest ihres Drinks stehen und stand auf.
»Schauen Sie, Joe, ich muß jetzt gehen…«
Joe ging quer durchs Zimmer auf sie zu. In diesen Hosen er wie ein Elefant. Sie sah seine großen Ohren. Dann packte er sie und begann sie zu küssen. Sein Mundgeruch wurde durch die leichte Alkoholfahne kaum gemilSein ganzer Körper roch ausgesprochen sauer. Mit einem Teil seines Mundes fand er keinen Kontakt. Er war stark, aber seine Stärke brachte es nicht, sie mußte betteln
    Edna drehte ihren Kopf zur Seite. Trotzdem ließ er sie nicht los.

    FRAU GESUCHT.

    »Joe, lassen Sie mich! Sie machen mir zu schnell, Joe!
    Lassen Sie mich!«
»Warum bist du dann hergekommen, du Weibstück?!« Er versuchte sie wieder zu küssen, und es gelang ihm. Es
    war schauderhaft. Edna stieß ihm ihr Knie in die Weichteile. Sie erwischte ihn voll. Er preßte seine Hände zwischen die Schenkel und fiel auf den Teppich.
    »Mein Gott … warum mußtest du das tun? Du hast versucht, mich umzubringen …«
Er wälzte sich am Boden.
Sein Hintern, dachte sie, er hat so einen widerlichen Hin
    Sie ließ ihn da auf dem Teppich liegen und sich krümmen, rannte raus und die Treppe runter. Es war gute Luft draußen. Sie hörte die Leute reden, hörte ihre Fernseher. Sie hatte nicht weit zu gehen bis zu ihrem Apartment. Sie verspürte das dringende Bedürfnis, gleich nochmal ein Bad zu nehmen. Sie zog ihr blaues Häkelkleid aus und schrubbte sich gründlich ab. Dann stieg sie aus der Wanne, frottierte sich trocken und drehte sich rosarote Lockenwickler in die Haare. Sie beschloß, ihn nicht mehr wiederzusehen.
DU UND DEIN BIER UND WAS FÜR NE GROSSE NUMMER DU BIST
    Jack kam zur Tür herein und griff sich als erstes die Packung Zigaretten, die auf dem Kaminsims lag. Ann saß auf der Couch und las in einer Ausgabe des Cosmopolitan. Jack steckte sich eine an, setzte sich in einen Sessel. Es war zehn Minuten vor Mitternacht.
    »Charley hat gesagt, du sollst
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