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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories
Autoren: Charles Bukowski
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nicht rauchen«, sagte Ann und sah von ihrer Zeitschrift auf.
»Die hier hab ich mir verdient. War ein harter Fight heute abend.«
»Hast du gewonnen?«
»Unentschieden, aber sie ham mir den Kampf gegeben. Benson war ne harte Nuß, zeigte ne Menge Mumm. Charley sagt, Parvinelli ist der nächste. Wenn wir Parvinelli schaffen, kriegen wir den Champion vor die Fäuste.«
Jack stand auf, ging in die Küche, kam mit einer Flasche Bier zurück.
»Charley hat gesagt, ich soll dafür sorgen, daß du kein Bier trinkst«, sagte Ann und legte ihre Zeitschrift weg.
»»Charley hat gesagt, Charley hat gesagt‹ … Ich pfeif drauf. Ich hab meinen Kampf gewonnen. Ich hab 16 hintereinander gewonnen, ich hab ein Recht auf ‘n Bier und ne Zigarette.«
»Du sollst dich aber in Form halten.«
»Kratzt mich überhaupt nicht. Ich krieg sie alle klein.«
»Du bist ja so ne große Nummer. Wenn du einen sitzen hast, hör ich in einer Tour, was für ne große Nummer du bist. Hängt mir allmählich zum Hals raus.«
»Ich bin ne große Nummer. 16 hintereinander, 15 davon durch K.O. Wer ist besser?«
Ann gab keine Antwort. Jack begab sich mit Bierflasche und Zigarette aufs Klo.
»Du kommst rein und gibst mir nicht mal ‘n Kuß. Gehst sofort an deine Flasche Bier. Oh ja, du bist was ganz Großes. Ein großer Biertrinker.«
Von Jack kam keine Antwort. Fünf Minuten später stand er in der Klotür, Hose und Unterhose hingen ihm unten um die Füße herum.
»Menschenskind, Ann, kannst du nichtmal dafür sorgen, daß hier drin ne Rolle Klopapier ist?«
»Entschuldige.«
Sie ging zum Besenschrank und holte ihm eine Rolle. Jack beendete sein Geschäft und kam heraus. Dann trank er sein Bier äug und holte sich ein neues. »Da lebst du nun mit dem besten Halbschwergewichtler der Welt zusammen, und was machst du? Du beklagst dich in einer Tour. Ne Menge Girls würden sich die Finger nach mir schlecken, aber du mußt hier rumsitzen und mosern.«
»Ich weiß, daß du gut bist, Jade, vielleicht sogar der Beste, aber du hast keine Ahnung, wie mich das langweilt, hier zu sitzen und dich immer und immer wieder sagen zu hören, was für ne große Nummer du bist.«
»Oh, das langweilt dich also, hm?«
»Ja, verdammt nochmal, du und dein Bier und was für ne große Nummer du bist.«
»Sag mir mal einen Halbschwergewichtler, der besser ist. Du kommst ja nicht mal zu meinen Kämpfen.«
»Es gibt noch andere Sachen außer Boxen, Jack.«
»Was denn? Sich den Arsch plattliegen und Cosmopolitan lesen?«
»Ich tu eben was für meine Bildung.«
»Das hast du auch nötig. Da hast du noch ne Menge harte Arbeit vor dir.«
»Ich sag ja bloß, es gibt noch andere Sachen außer Boxen.«
»Zum Beispiel? Sag mir mal ein paar.«
»Na, Kunst, Musik, Malerei, solche Sachen.«
»Hast du in der Sparte was los?«
»Nee, aber ich hab was dafür übrig.«
»Shit, ich bin lieber der Beste in dem, was ich mache.«
»Cut, besser, am besten… Gott, nee. Kannst du die Menschen nicht einfach als das respektieren, was sie sind?«
»Als das, was sie sind? Was sind denn die meisten? Schnecken, Blutsauger, Fatzkes, Ganoven, Zuhälter, Lakaien …«
»Du siehst immer nur auf alle runter. Nichtmal deine Freunde sind dir gut genug. Du bist ja so ne verdammt große Nummer!«
»Ganz recht, Baby.«
Jack ging in die Küche und kam mit einem neuen Bier wieder.
»Du und dein gottverdammtes Bier!«
»Ist mein gutes Recht. Die verkaufen es. Ich kaufe, es.«
»Charley hat gesagt…«
»Scheiß auf Charley!«
»Du bist ja so gottverdammt groß!«
»Ganz recht. Pattie hat das wenigstens begriffen. Sie hat es zugegeben. Sie war stolz darauf. Sie wußte, daß was dazu gehört. Du kannst immer nur mosern.«
»Na, warum gehst du dann nicht zu Pattie zurück? Was willst du denn noch mit mir?«
»Das frag ich mich auch.«
»Na bitte, wir sind nicht verheiratet, ich kann jederzeit
    »Das ist das einzig Gute dran. Shit, ich schleppe hier meinen müden Arsch rein nach einem harten Zehn-RundenKampf, und du freust dich nichtmal, daß ich gewonnen habe. Nein, du beschwerst dich nur über mich.«
    »Hör zu, Jack, es gibt noch andere Sachen außer Boxen. Als wir uns kennenlernten, da hab ich dich bewundert als das, was du warst.«
    »Ich war Boxer. Für mich gib t s nichts anderes als Boxen. Das ist mein Beruf — Boxer. Das ist mein Leben. Und ich bin gut darin. Der Beste. Mir fällt auf, daß du immer auf diese zweitklassigen Typen abfährst … so wie Toby Jorgenson.«
    »Toby ist sehr spaßig. Er hat einen Sinn für
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