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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller
Autoren: Randy Siger
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ich«, sagte Mace. »Antoine Marshall war am Ende ein geläuterter Mensch.« Ich aß einenLöffel Obstsalat. Wir saßen an einem Picknicktisch in einem Pavillon, aber trotz einer leichten Brise war es drückend heiß.
    »Du hast wahrscheinlich recht«, sagte ich.
    Mace sah mich überrascht an. »Es muss viel passieren, damit du so etwas sagst.«
    »Mein Bruder hat mir die ganze Woche Predigten gehalten«, sagte ich. Ich erwähnte nicht, dass Todesnähe auch dazu beitrug, dass man als Mensch ganz neu nachdachte. »Und ich glaube, mit einem hat er recht. Jemandem nicht vergeben zu können, ist wie Krebs. Selbst wenn man seine Rache bekommt, zerstört es die Seele.«
    »Gesprochen wie eine wahre Strafverteidigerin«, sagte Mace.
    »Wir wollen mal nicht übertreiben.«
    Wir sprachen noch eine Weile über den Samstagabend. Soweit Mace in Erfahrung bringen konnte, hatten Gillespie und Tate geplant, es wie einen Mord mit anschließendem Selbstmord aussehen zu lassen. Die Pistole, die dafür benutzt wurde, Mace James zu töten, hätte meine Fingerabdrücke getragen. Tate hätte behauptet, ich habe auf dem Gehweg gewartet, als sie aus dem Haus kamen. Mace sei auf mich zugegangen, und ich hätte das Feuer eröffnet. Ich hätte auf Tate geschossen, und er sei hingefallen. Im Glauben, ich hätte ihn getötet, sei ich gegangen. Meine Leiche hätte man später mit Drogen vollgepumpt an einer verlassenen Straße in meinem Wagen gefunden.
    Gillespie hätte über meinen psychischen Zusammenbruch ausgesagt. Eine E-Mail mit wirrem Text, an Bill Masterson von meinem eigenen Computer aus früher an diesem Abend gesandt, hätte bestätigt, dass ich übergeschnappt war. Ein Augenzeuge. Das Wort eines Psychiaters. Fingerabdrücke auf der Tatwaffe. Eine belastende E-Mail. Was brauchten sie mehr?
    Doch an diesem Abend hatte es sich Gillespie offenbar anders überlegt. Statt mir eine tödliche Medikamentenüberdosis zu verabreichen, hatte er mich mit Ketamin außer Gefecht gesetzt. Er hatte anscheinend irgendeinen Plan, mich am Leben zu lassen und den Tod von Caleb Tate, Mace James und Rafael Rivera wie einen Bandenmord aussehen zu lassen. Keiner von uns konnte sich vorstellen, wie dieser Plan genau aussehen sollte.
    Auf eine Art hatten die Ereignisse des letzten Samstagabends einen gewissen Abschluss gebracht, aber auf eine andere hatten sie nur neue Fragen aufgeworfen. Und es würde keinen Prozess geben, in dem alles geklärt würde; alle Verschwörer waren tot – getötet in einer Schießerei, während ich bewusstlos auf dem Boden lag.
    »Wenn ich es richtig verstanden habe, warst du ziemlich heroisch«, sagte ich zu Mace.
    »Wenn du meinst – ich hatte einen Schuss im Bein und habe geheult wie ein Baby …«, erwiderte der. Er beschloss, das Thema zu wechseln. »Sag mir, wie du zu Justice gekommen bist.«
    Ich erzählte Mace die Geschichte meines ersten Hundes Snowball, und wie er während meines Studiums vergiftet worden war. Ein paar Wochen später hatten Freunde Justice in einem Korb vorbeigebracht und vor meine Tür gestellt. Sie hatten eigene Namensvorschläge gehabt, aber ich hatte beschlossen, ihn Justice zu nennen.
    Auf dem Heimweg verdiente sich Mace James noch mehr Pluspunkte, als er an der örtlichen Tierhandlung anhielt.
    »Was tun wir hier?«, fragte ich.
    »Du machst Justice noch zu einem Girlie-Hund, wenn du ihm keinen richtigen Knochen besorgst«, sagte Mace. Ich legte Justice an die Leine, und Mace stieg mit seinen Krücken aus. Wir drei gingen im Geschäft herum und sahen uns die Welpen aus dem Tierheim an.
    »Was für einen Hund hattest du als Kind?«, fragte ich Mace.
    »Einen Mischling. Einen großen Mischling.«
    »Das passt ja.«
    Schließlich fand Mace, was er suchte. Es war der größte Knochen im ganzen Laden. Zuerst der größte Stock am ganzen Flussufer und jetzt das. »Für dich, Junge«, sagte er zu Justice. Er zog die Verpackung ein Stück ab, damit Justice an dem Knochen schnüffeln konnte, und die beiden Jungs zementierten ihre ewige Freundschaft an Ort und Stelle.
    Auf dem Heimweg saß Justice hinter uns, kaute auf seinem neuen Knochen herum und fragte sich, ob der Tag wohl noch besser werden konnte.
    Mace schien zu glauben, dies sei der perfekte Moment, um ein bisschen Geschäftliches zu besprechen. »Wir haben immer noch unseren Dealmit Rashad Reed, oder? Er kommt für seine Hilfe im Fall Caleb Tate nach zwei Jahren raus?«
    »Ging es darum die ganze Zeit? Ein Picknick im Park, um mich wegen Rashad
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