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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe
Autoren: Jean-Pierre Barral
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Gründe des Unfalls nach.
– Sie akzeptieren die Dauer der Heilung beziehungsweise Rehabilitation.
– Sie denken darüber nach, wie sie ihre Sportart anders ausüben und sich im Sport anders verhalten könnten, wenn dies überhaupt noch möglich ist.
    Muss man sofort nach einem Unfall zum Arzt?
    Ich spreche hier nicht von schweren Unfällen mit Verletzungen, bei denen sofort stationär eine körperliche Unfallbilanz gezogen
werden muss. Bei leichteren Verletzungen ohne Fraktur, Blutung oder Organverletzung muss aber nicht unbedingt sofort ein Arzt aufgesucht werden. Oftmals steht die Person auch unter Schock, ist benommen. Die Kräfte des Aufpralls wirken nach; Schmerzen und weitere Symptome verstärken sich in der Regel einige Tage nach dem Aufprall.
    Elodie fällt von einer Mauer. Sie hat Schmerzen in den Schultern und im Ellbogen. Ihr Freund rät ihr, sofort einen Therapeuten aufzusuchen, der seiner Meinung nach »Wunder bewirken könne«. Sie geht noch am selben Tag dorthin. Nach der Behandlung fühlt sie sich nicht schlecht, in der Nacht und am folgenden Tag werden die Schmerzen jedoch rasend. Erstaunt und beunruhigt ruft der Freund den Therapeuten an, der sich aus der Affäre ziehen will, indem er erklärt, diese Schmerzen seien eine normale Reaktion, die rasch verschwinden würde. Leider ist es anders. Erst nach drei Wochen geht es Elodie besser. Sie meint, der Therapeut habe sie nicht richtig behandelt.
    Tatsächlich hat der Therapeut die Verletzung zu früh behandelt. Die Schmerzen hatten ihren Weg noch nicht genommen. Besser wäre es gewesen, Elodies Reaktion abzuwarten und ihr anfangs mit einem Schmerzmittel zu helfen.

Rheuma
    Nicht verwechseln: Arthrose und Arthritis
    Wie bereits im ersten Kapitel dieses Buches erwähnt wurde, ist Rheuma keine klar definierte Krankheit. Hinter dem Begriff steckt eine Vielzahl verschiedener Krankheitsformen, die voneinander unterschieden werden müssen. So habe ich in meiner Praxis von Patienten schon häufig den Satz: »Ich habe Arthrose« gehört. Dabei leiden viele von ihnen vom medizinischen Standpunkt aus an Arthritis. Die beiden Erkrankungen werden häufig verwechselt, ebenso wie Osteoporose und Osteoponie. Daher werde ich in den folgenden Abschnitten auf diese Erkrankungen genauer eingehen.
    Arthrose
    Arthrose ist ein degeneratives Phänomen, das sich vor allem als eine Abnutzung des Gelenkknorpels manifestiert. In einem fortgeschrittenen Stadium sind in aller Regel auch die Knochen und andere Elemente der Gelenke betroffen. Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig: Arthrose kann altersbedingt sein. Wiederholte gleichförmige Bewegungen können ebenfalls zur Abnutzung der Gelenkstrukturen führen, auch schon in relativ jungem Alter. Des Weiteren können hormonelle Veränderungen bedingt durch die Menopause ursächlich sein, ebenso wie genetische Prädispositionen, Frakturen und wiederholte Verstauchungen. Anders als bei Arthritis liegt der Ursprung nicht in einer Entzündung des Gelenks, sie entsteht allerdings häufig sekundär. Die häufigsten Auslöser für Arthrose sind Überbelastungen und Fehlbelastungen, also mechanische Faktoren, die dafür empfindliche Teile angreifen.

    Knorpel
    Bewegen wir unsere Gelenke, so wird der Knorpel, der die Gelenkflächen des Knochens überzieht, beansprucht. Die Beanspruchung ist unter normalen Bedingungen in jungem Alter vernachlässigbar, da den abbauenden Prozessen der Aufbau neuer Knorpelstrukturen gegenübersteht. Bei Überbelastung, Fehlstellung und häufig auch mit zunehmendem Alter überwiegen aber die abbauenden Prozesse. Der Knorpel kann sich nicht regenerieren, raut auf und wird dauerhaft geschädigt. Rauer Knorpel verursacht sekundär Entzündungen der Gelenkkapsel und auch des Schleimbeutels. Dieser entzündliche Zustand wird von Schmerzen begleitet, man spricht dann auch von »aktivierter Arthrose«.
    Ist der Knorpel zu stark abgenutzt, findet das Gelenkspiel auf dem Knochen statt, der weder von der Form noch von der Funktion her dafür geeignet ist. In diesem Fall werden beim Hüft- und Kniegelenk auf längere Sicht chirurgische Maßnahmen ergriffen.
    Papageienschnäbel (Osteophyten)
    Arthrose kann an den Wirbeln Verknöcherungen bedingen, die die Form von Papageienschnäbeln annehmen. Sie sind nicht die Ursache, sondern die Folge der Arthrose. Dieses Phänomen geht aber nicht unbedingt mit Schmerzen einher.
    Ein Zeichen von Langlebigkeit
    Im frühen Stadium der Arthrose treten durch die mechanische Arbeit
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