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Die Sprache unserer Organe

Die Sprache unserer Organe

Titel: Die Sprache unserer Organe
Autoren: Jean-Pierre Barral
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reichliches Essen.
    Arbeiten Sie alleine oder mit Hilfe eines Therapeuten auf psychologischer Ebene und an Ihrer Ernährung. Verzichten Sie weitgehend auf rotes Fleisch. Milchprodukte sollten Sie gänzlich von Ihrem Speiseplan streichen.
    Machen Sie Wassergymnastik, vorzugsweise unter Anleitung, fangen Sie dabei sehr vorsichtig und langsam an.
    Konsultieren Sie einen Manualtherapeuten. Er kann die schmerzenden Gelenke vorsichtig lockern.
    Sie können auch einen Akupunkteur beziehungsweise Akupunkturarzt oder einen Phytotherapeuten konsultieren, oder Sie suchen sich in der Sophrologie Hilfe. Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass Sie dem gewählten Therapeuten vertrauen, ohne sich jemals in Abhängigkeit von ihm zu begeben.
    Die deformierende rheumatoide Polyarthritis oder juvenile chronische Polyarthritis
    Martine, eine junge, fröhliche Kosmetikerin, motiviert und ehrgeizig, hat soeben ein Kosmetikstudio eröffnet. Schon lange hatte sie davon geträumt, sich selbstständig zu machen. Nun ist es so weit, sie hat endlich die notwendige berufliche Qualifikation und das nötige Selbstvertrauen. Seit sie ihr Studio eröffnet hat, ist ihr Terminkalender immer gut gefüllt. Ihre Kunden sagen, sie habe »sehr geschickte Hände«. Die einzige Schattenseite
sind die finanziellen Verpflichtungen, die sie beunruhigen. Mit den finanziellen Seiten der Selbstständigkeit kennt sie sich nicht so gut aus. Wird es ihr gelingen, langfristig ihre Darlehen abzubezahlen? Zweifel beginnen, sich zu melden.
    Eines Morgens wacht sie mit steifen Fingern auf. Sie spürt, wie sie sich von Tag zu Tag mehr zusammenziehen und verformen. Der Rheumatologe, den sie aufsucht, diagnostiziert eine akute deformierende rheumatoide Polyarthritis. »Ich habe Hexenfinger. Das ist doch unmöglich in meinem Beruf!« Im ersten Moment ist sie völlig zerstört.
    Aber mutig wie sie ist, beschließt sie, sich ohne Medikamente mit ihrer Krankheit auseinanderzusetzen. Die Entzündung in Händen und Füßen breitet sich auf alle Gelenke aus bis hin zum Kiefer, den sie nur unter Schmerzen und mit Schwierigkeiten bewegen kann. Sie versucht, über ihre Deformationen zu lachen, macht sie sich einmal zum Freund, einmal zum Feind. Sie zieht es vor, damit zu spielen, um die Maschinerie der Angst zu durchbrechen, die in ihrem Körper den Weg zu ihren Schwachpunkten gefunden hat.
    Regelmäßig konsultiert sie verschiedene Therapeuten für Naturheilkunde. Jeder von ihnen hilft ihr durch seine Behandlungen und unterschiedlichen Empfehlungen. Es dauert sechs Monate, bis es ihr besser geht, aber es gelingt, abgesehen von einigen kurzen entzündlichen Schüben. Sechs Monate der Mühen, um die Finger und Gelenke wieder funktionstüchtig zu bekommen. Sechs Monate, in denen sie ihren Willen und ihre mentalen Fähigkeiten stärken musste, um sich der Krankheit nicht zu beugen. Sechs Monate, um die richtige Ernährung zu lernen.
    Die ankylosierende Spondylarthritis
    Diese chronische und entzündliche rheumatische Erkrankung ist am häufigsten bei jungen Männern verbreitet. Es treten nächtliche Schmerzen im unteren Rücken auf. Ruhe lindert sie nicht, hingegen werden sie durch körperliche Aktivität gemildert.

    Wir sollten nächtlichen Schmerzen Aufmerksamkeit schenken. Sie sind ein Zeichen für Probleme mit den inneren Organen oder für eine entzündliche rheumatische Erkrankung. Der klassische, mechanisch bedingte Schmerz hingegen wird durch Aktivität verstärkt und bei Ruhe deutlich gebessert.
    Jéremy konsultiert mich wegen immer stärker werdender Rückenschmerzen. »Ich habe das Gefühl, in einem Schraubstock zu stecken, meine Rippen erdrücken mich«, sagt er. Die manuelle Untersuchung ergibt keine präzisen Schmerzbereiche, sondern eine Gruppe unbeweglicher, empfindlicher Wirbel. Die Schmerzen sind nicht nach einer Anstrengung oder durch eine Verletzung aufgetreten, sondern schleichend über einen gewissen Zeitraum. Das Röntgenbild zeigt, dass das Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) betroffen ist. Die Untersuchung des Bluts auf HLA B27 ist positiv. Hierbei handelt es sich um ein bestimmtes Eiweiß, das mit bestimmten Autoimmunerkrankungen, wie auch der ankylosierende Spondylarthritis, in Verbindung steht. Es unterstreicht, dass es sich bei dieser Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Erbkrankheit handelt. Die Krankheit verlangt vom Patienten, dass er Verantwortung für sich übernimmt, die medikamentösen Wirkungen auf die Krankheit
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