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Die Spinnenfrau

Die Spinnenfrau

Titel: Die Spinnenfrau
Autoren: Jason Dark
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Seite war gnadenlos.
    Er bewegte sich noch. Aber er schaffte es nur, seinen Körper etwas zu drehen und dann anzuheben, doch dann fiel er wieder zurück.
    Und noch immer trafen ihn die hellen Spinnweben und wickelten ihn ein.
    Von seinem Gesicht war nicht mehr viel zu erkennen, das erkannte Zack aus seiner Position sehr deutlich. Es sah aus, als würde der Kopf unter einer hellen Maske stecken.
    Und beim Körper verhielt es sich nicht anders. Grauenhaft sah er aus. Er war umwickelt, und er konnte sich aus eigener Kraft aus diesem Kokon nicht befreien.
    Dann war es vorbei. Die Frau hatte ihm versprochen, dass er sterben würde.
    Er starb. Und er starb einen grausamen Tod, einen sehr grausamen. Er bekam keine Luft mehr. Sein Mund war durch die zahlreichen Fäden geschlossen worden, die Nasenlöcher mussten ebenfalls zu sein, und so würde er elendig ersticken.
    Zack mochte den Schläger nicht. Aber ein derartiges Schicksal hatte er ihm auch nicht gewünscht, das war grauenhaft. Da konnte er nur den Kopf schütteln. Aus der Luft schossen weitere Fäden nach unten. Sie waren nicht mehr so dick. Diese hier konnte man als filigraner bezeichnen, aber sie waren trotzdem gefährlich.
    Ein Begriff wollte ihm nicht aus dem Sinn gehen.
    Er hieß Spinne!
    Diese mörderischen Fäden stammten seiner Meinung nach nicht von einem Menschen, sondern von einer Spinne. Aber es musste schon eine besondere gewesen sein.
    Da kam ihm der Gedanke an eine Riesenspinne. Darüber erschrak er, doch er reagierte auch. Er duckte sich, und erst dann traute er sich, den Kopf anzuheben.
    Was sah er?
    Lange Schatten, die von oben nach unten drückten und auch eine gewisse Krümmung besaßen. Das konnten durchaus Beine sein. Und wenn es tatsächlich welche waren, dann konnte man von Spinnenbeinen sprechen, die sich hier in der Nähe gegen den Erdboden gestemmt hatten.
    Es war furchtbar für Zack. Er hatte all das Grauen des Sterbens miterleben müssen, denn der Schläger war nicht mehr am Leben. Er war in einen hellen Kokon eingewickelt, und das vom Kopf bis zu den Füßen.
    Der Schläger war tot, und die Frau umkreiste ihn einige Male, als wollte sie sich vergewissern, dass dies auch tatsächlich stimmte. Ob sie etwas flüsterte, das bekam Zack nicht mit. Es interessierte ihn auch nicht. Er betete nur, dass er nicht entdeckt wurde, alles andere war nicht wichtig.
    Er wartete neben dem Abfallcontainer und hoffte, dass ihm das Glück auch weiterhin hold war. Wenn diese Frau erfuhr, dass es einen Zeugen gegeben hatte, dann war es aus mit ihm. Und grausam wie sie war, gab es für sie nur eine Lösung.
    Den Tod!
    Nicht nur den Tod für den Schläger, sondern auch für den Zeugen, und so zitterte sich Zack über die Zeit.
    Wann ging sie? Noch tat sie es nicht. Sie blieb starr stehen und warf einen Blick in die Runde. Nicht sehr schnell oder hektisch, sondern bedächtig.
    Zack schluckte.
    Sah sie ihn? Sah sie ihn nicht?
    Es vergingen vielleicht noch ein paar Sekunden, dann war es so weit. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Das Messer steckte sie weg, dann bewegte sie sich in Richtung Ausgang und war aus dem Sichtbereich des Zeugen verschwunden.
    ***
    Minuten später stand Zack noch immer auf derselben Stelle. Er sagte nichts, er dachte nicht mal etwas. Er kam sich ähnlich eingehüllt vor wie der Tote auf dem Boden.
    Nur konnte er atmen, aber er spürte immer wieder Wellen durch seinen Körper laufen. Er schluckte Speichel und stellte fest, dass er bitter schmeckte. Das war ihm neu.
    Aber er wusste auch, dass es ihn nicht weiterbrachte, wenn er an diesem Platz stehen blieb und nichts tat. Er musste sich schon bewegen und glaubte, dass er lange genug gewartet hatte. Die Frau würde nicht mehr zurückkehren.
    Also ging er auf den Toten zu.
    Bei jedem Schritt zitterte er. Ihm war zudem kalt geworden. Er dachte daran, wie grausam der Mann ums Leben gekommen war. Und das nicht durch die Hand eines Menschen, sondern durch die tödliche Macht eines Monsters oder sogar einer Monsterspinne, die von der Frau geleitet wurde.
    Das war schlimm, das konnte man keinem Menschen sagen. Niemand würde ihm glauben.
    Und doch war es die Wahrheit. So wahr, wie dieser Schläger vor ihm seinen Tod gefunden hatte.
    Von seinem Gesicht sah man so gut wie gar nichts mehr. Das war unter den Spinnweben verborgen. Zudem war der gesamte Körper umwickelt worden.
    Übel wurde Zack nicht, als er vor dieser Gestalt stand. Nur war er nicht weit davon entfernt, und irgendwann wandte er sich
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