Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
ausgelöst hatte, war an einen Bildschirm getreten, um den Schaltplan aufzuzeichnen. Forlan hatte versucht, zum Übermittler zu entkommen, aber Qwasrolk hatte einen telekinetischen Sprung gemacht und Forlan zurückgezerrt. Die Schleif spuren, die Forlans Füße auf dem Boden hinterlassen hatte, redeten eine deutliche Sprache. Schließlich mußte Forlan versucht haben, Qwasrolk anzugreifen, und das verstümmelte Wesen hatte zornig reagiert.
    Forlan lag erwürgt in der Nähe des Übermittlers.
    Qwasrolk lag vor dem Bildschirm. Als er Forlan getötet hatte, war er zu ihm zurückgegangen, immer noch in der Absicht, den »Fehler« zu zeigen, den sein Auftraggeber scheinbar gemacht hatte. Sein schwacher Zustand und die Erschöpfung hatten endlich den qualvollen Prozeß seines Sterbens zu einem Ende gebracht.
    Darzek sah sich das Labor genau an und kehrte zum Übermittler zurück. Die Suche war noch nicht beendet, aber er war jetzt überzeugt, daß es keine weiteren Geheimlabors gab. Und auch keine weiteren nuklearen Apparate.
    »Was machen wir jetzt?« fragte der Techniker.
    »Wir gehen nach Hause«, antwortete Darzek. »Unsere Arbeit, Ihre wie meine, ist beendet.«
     
    Min Kallof sagte nur ein Wort: »Warum?«
    »Wolndur und Melris können es Ihnen sagen«, meinte Darzek.
    Wolndur sagte traurig: »Er war ein Fremder, und Vezpro behandelte ihn entsprechend.«
    »Aber wir haben seine Leute hier willkommen geheißen!« widersprach der Masfiln. »Sie hatten all die Möglichkeiten der Einheimischen. Forlan wurde der reichste und erfolgreichste Wissenschaftler des Planeten!«
    »Sie haben sie das Land bestellen lassen«, sagte Darzek. »Wenn aber einer von ihnen etwas tat, was als Konkurrenz zu den Einheimischen aufgefaßt werden konnte, wurde er lächerlich gemacht und benachteiligt.«
    »Aber er wurde reich und kam zu Ehren!« protestierte Min Kallof.
    »Er wurde reich, weil in einer industrialisierten Welt die Erfahrung des Fachmannes ihr Geld wert ist, ganz gleich, welcher Gattung er angehört. Die Ehren kamen zu spät und müssen ihm eher wie Hohn als verdienter Lohn erschienen sein.«
    Der Masfiln wollte es nicht fassen. »Wollte er es wirklich tun?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Darzek. »Ich glaube, er kam mit seinem Plan durcheinander, weil Ihre Leute sich weigerten, den Planeten zu verlassen. Er wollte, daß sie ihre Welt verlieren und wie sein Volk zu verachteten Flüchtlingen würden. Ich weiß nicht, ob er Vezpro wirklich vernichtet hätte. Vielleicht berauschte er sich nur an seiner Macht.«
    Darzek wurde vom Masfiln herzlich verabschiedet, aber als er den Übermittler betrat, konnte er Min Kallof murmeln hören: »Warum nur?«
     
    Miß Schlupe machte von ihrem Schaukelstuhl Gebrauch. Sie blickte Darzek entgegen und sagte: »Fertig?«
    »Ich glaube schon. Wolndur will Forlans Nachlaß durchgehen und alles vernichten, was nur entfernt an die Verwandlung eines Planeten in eine Sonne erinnert.«
    Miß Schlupe schaukelte rascher. »Es könnte doch nutzvoll sein, die Sache kontrolliert anzuwenden. Man könnte einen Mond umwandeln und so eine ferne Welt bewohnbar machen.«
    »Stimmt schon. Ich habe auch ein vollständiges Exemplar der Pläne Forlans an mich genommen. Ich werde es dem Obersten eingeben, unter Beachtung von allerlei Vorsichtsmaßregeln, damit nicht jeder Zugang hat.«
    Miß Schlupe nickte. »Wir hätten ihn eigentlich durchschauen müssen. Er hat sich mehrmals verraten.«
    »Weiß ich. Er hat sein Spiel direkt unter unseren Augen getrieben, aber da wir von der Erde stammen, wo es von Verbrechern wimmelt, ist uns nichts aufgefallen. Und da die Vezpronier keine Ahnung von Verbrechern haben, ist ihnen auch nichts aufgefallen. Ich hätte etwas merken müssen, als Qwasrolk aus dem Krankenhaus verschwand. In seinem Zustand fürchtete er die verantwortliche Person. Er blickte durch uns andere hindurch, und dann richteten sich seine Augen auf Forlan, und er verschwand.«
    »Qwasrolk kam also erst später zu der falschen Einsicht«, sagte Miß Schlupe, »daß ein Fehler passiert war.«
    Darzek nickte. »Wahrscheinlich, weil er meinte, ihn gefunden zu haben. Es gab noch andere Hinweise, zum Beispiel den, daß mir Forlan zwei junge Wesen als Helfer gab, damit mir so wenig wie möglich geholfen wäre.«
    Miß Schlupe nickte. »Er war wirklich äußerst verschlagen. Er wies darauf hin, daß ein Fremder möglicherweise die vezpronischen Mädchen verlangte, damit wir denken sollten, es handle sich um einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher