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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany
Autoren: Anne McCaffrey
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klebrigen Substanz, die ihnen auf steilen Flächen zusätzlichen Halt verlieh, und ihre mit ungewöhnlich vielen Gelenken versehenen Arme und Beine ermöglichten ihnen Positionen und Manöver, bei denen Menschen sich alle Knochen gebrochen hätten.
    Fek hatte ihre aufmerksam lauschende Haltung eingenommen. Es sah aus, als würden ihre Hörorgane sich an den Seiten ihres Kopfes aufspannen, um auch den geringsten Laut aufzufangen.
    »Wind. Wasser. Andere leise Geräusche«, sagte sie und schüttelte den Kopf, um anzudeuten, daß keine Gefahr drohte. »Nichts Lebendiges.« Ohne auf Zainals Signal zum Aufbruch zu warten, begann sie mit dem Abstieg. Er schob das schwere Seil, das er trug, auf seiner Schulter zurecht, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und folgte.
    Fek fand für die anderen den leichtesten Weg nach unten, indem sie einen Zickzack-Kurs über einige glatte Wand teile suchte, die sie dank ihrer natürlichen Fähigkeiten auch auf direktem Weg hätte überwinden können. Aber auch sie hielt inne, als eine glattflächige Steinformation weit aus der Felswand hinausragte.
    »Ich denke, das sieht so aus, als sollte irgend etwas am Ausbrechen gehindert werden«, stellte Kris fest.
    »Ungefähr fünfundzwanzig Meter mit fünfzehn oder mehr Grad Neigung nach außen«, sagte Whitby. »Wir müssen ein wenig Akrobat spielen.« Er holte den Hammer aus der Tragschlaufe, fischte einen Haken aus der Oberschenkeltasche und begann ihn einzuschlagen, während Zainal das Seil von der Schulter nahm, um es auszurollen.
    Und schon wieder ist es soweit, dachte Kris, als die Reihe an sie kam, sich an der Felswand hinunterzulassen. Dieses blöde Überlebenstraining erweist sich tatsächlich immer wieder als hilfreich für mein neues Leben auf Botany. Sie alle, sogar Fek, nahmen grinsend zur Kenntnis, wie geschickt sie am Seil abwärts rutschte und sicher auf dem Grund des Tals landete.
    »Hängenlassen«, sagte Zainal, als Whitby eines der drei Seile, die sie benutzt hatten, abziehen wollte. »Es könnte sein, daß wir schnellstens den Rückzug antreten müssen.«
    Leila nahm sofort den Bogen von der Schulter und schaute sich wachsam um.
    »Es ist heller Tag«, meinte Kris. »Selbst wenn unsere Fußtritte auf dem Boden irgendwen oder irgendwas aufgescheucht haben sollten, sind wir sicher, so lange die Sonne scheint. Was mich betrifft, so zieht es mich als erstes zu diesem Bach hin.«
    Eine Biegung des gewundenen Bachlaufs war nicht weit von ihnen entfernt, daher schlugen alle den Weg dorthin ein, wobei Leila allerdings ihren Bogen weiterhin schußbereit im Anschlag hielt. Sarah, als Sanitäterin des Teams, prüfte mit einem Teststreifen die Wasserqualität.
    »Trinkbar«, verkündete sie und tauchte ihren Testbecher in den Bach, um ihn ganz zu füllen und langsam daraus zu trinken.
    Die anderen Menschen folgten ihrem Beispiel, dann spülten sie sich mit dem kalten Wasser ihre verschwitzten Gesichter ab. Fek und Slav, die nie viel Wasser zu brauchen schienen, blieben wachsam, hielten Ausschau und lauschten auf mögliche unsichtbare Gefahren, die ihnen von oben drohten. Dann knieten beide sich hin und tranken direkt aus dem Bach, wie sie es am liebsten taten.
    »Dieser Ort ist fast zu schön, um real zu sein«, sagte Sarah, brach einen Zweig von einem Busch ab und roch daran. »Das Material ist brennbar und gedeiht überall«, sagte sie und deutete mit einer ausholenden Geste auf das langgestreckte Tal. Sie konnten zwischen den kleinen Wäldchen aus Zeltstangenbäumen einen Blick auf den Wasserfall erhaschen. »Außerdem gibt es hier viele Steine, die man als Baumaterial verwenden kann«, fügte sie hinzu und deutete mit dem Daumen auf die Felsbrocken hinter ihnen.
    »Wirklich nicht übel«, sagte Joe Marley und untersuchte bereits eine Handvoll Bodenvegetation, wobei er die Pflanzen aussonderte, die er bereits kannte. Er war der Botaniker des Erkundungstrupps.
    »Ein wirklich idyllischer Ort«, sagte Leila Massuri in ihrem gewählten Englisch, dem ihre seidige Altstimme etwas Musikalisches verlieh. Sie schaute sich mit einem verträumten Lächeln auf ihren ungewöhnlichen Zügen um. Sie war auf Malta geboren und von den Catteni in Marseille gefangengenommen worden. »Weshalb wurde das Tal wohl abgesperrt?«
    »Wir sehen es uns etwas genauer an«, sagte Zainal und deutete auf Joe, Sarah und Whitby. »Sie gehen rechts mit Slav. Wir anderen gehen links und treffen am Wasserfall zusammen.«
    Zainal gab Fek und dem Rest der Gruppe
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