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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany
Autoren: Anne McCaffrey
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ein Zeichen, daß sie ihm folgen sollten, und watete durch den Bach, der an dieser Stelle gerade knietief war. Auf der anderen Seite verteilten sie sich, untersuchten den Boden und versuchten festzustellen, welche der Büsche Früchte trugen, und verschafften sich einen allgemeinen Überblick über ihre Umgebung.
    »Keine Felsläufer. Das ist sonderbar«, sagte Kris, als sie ein Stück weitergewandert waren. Sie deutete auf Felsvorsprünge, wo die dummen, aber wohlschmeckenden Lebewesen normalerweise hätten hocken müssen, da sie sich gerne von der Sonne wärmen ließen.
    »Einige gab es wohl doch«, sagte Zainal und deutete auf einen kleinen Haufen Knochen, der durch die Zweige eines niedrigen Gebüschs zu erkennen war.
    »Demnach gibt es keine Aasfresser«, meinte Leila Massuri und erschauerte. Sie war mit dem Fünften Abwurf gekommen und erinnerte sich sehr deutlich daran, wie ihr Nachbar vor ihren entsetzten Augen, als sie gerade erwacht war, von einer dieser Erdbestien verschlungen wurde.
    »Ich weiß nicht, ob ich mich über die mögliche Existenz von Allesfressern freuen soll«, sagte Kris, obgleich sie bisher während ihrer ausgedehnten Wanderungen bis auf die Lufträuber, vor denen sie Slav oder Fek rechtzeitig warnen konnten, kaum andere feindselige Kreaturen gesehen hatten. Sie kampierten stets in Fahrzeugen oder auf steinigen Anhöhen, um vor erdgebundenen Raubtieren sicher zu sein.
    »Tiere sterben auch an Altersschwäche oder wenn sie aus großer Höhe abstürzen«, meinte Leila.
    »Der Uferhöhe nach zu urteilen, scheint der Bach gelegentlich anzuschwellen«, sagte Kris und deutete auf die Erdwälle, die den Bach säumten.
    »Schneeschmelze im Frühling«, sagte Whitby. Sie konnten von den höheren Regionen, die von der Felskante der Klippen, die das Tal umgaben, verdeckt wurden, nichts sehen. Es waren Berge, die das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt waren. Sarah McDouall hatte dazu bemerkt, daß es die Mechanos sicherlich gestört hatte, daß soviel Bergland ungenutzt bleiben mußte. Whitby hatte einen sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen gehabt, als er die hoch aufragenden Berggipfel betrachtet hatte.
    »Ich war zwar noch nie im Himalaya«, hatte er gemurmelt, »aber es muß eine Freude sein, dort hinaufzusteigen.«
    »Später«, sagte Zainal, lächelte aber, als hätte er Verständnis für die geheimen Wünsche des Bergsteigers.
    Nun blieb der Catteni stehen, um neben einem Rest getrockneten Dungs, der teilweise mit Erde bedeckt war, in die Knie zu gehen. Tiefe Kratzer im Erdreich erinnerten an die Spuren von Klauen eines Tiers von beträchtlicher Größe.
    »Alt«, stellte Zainal fest, suchte sich einen Stock und stocherte damit in den Exkrementen herum.
    »Groß«, fügte Kris hinzu und schaute sich prüfend um.
    Zainal hob den getrockneten Fladen auf und steckte ihn in den Sack mit dem Brennmaterial, den er bei sich hatte. Dann setzten sie, nun wachsamer geworden, ihren Rundgang fort. Mehr getrockneter Dung wurde gefunden, aber alle Reste schienen schon älteren Datums zu sein, und Kris war ein wenig beruhigt.
    »Das erinnert mich an einen Ort im Yellowstone Park«, sagte sie, als sie das andere Ende des Tals mit seiner Steinbarriere erreichten. Sie legte den Kopf in den Nacken, suchte in der Felswand nach Höhleneingängen, konnte aber noch nicht mal so etwas wie eine Leiste oder ein Band entdecken, das einem Lebewesen als Kletterhilfe hätte dienen können. »Wir könnten diese Wand als Rückwand benutzen und alles andere davor bauen«, sagte sie. »Wenn wir mit einem der Fahrzeuge durch den Paß kämen, ließen sich die Steine hierher transportieren.«
    »Wir brauchen Sprengstoff für die untere Lage«, sagte Whitby. »Die Brocken sehen aus, als sollten sie dort für immer liegenbleiben.«
    »Wen oder was sollte dieses Hindernis zurückhalten?« fragte Kris und fröstelte unwillkürlich.
    Zainal zuckte die Achseln, aber an der Art und Weise, wie er alles untersuchte, glaubte Kris erkennen zu können, daß auch er das Tal als geeigneten Ort für eine menschliche Siedlung ansah. In dem Tal hätten sicherlich mehrere hundert Leute Platz, wobei der einzelne genügend Freiraum hätte. Natürlich müßten sie vorher ergründen, weshalb das Tal so hermetisch abgeriegelt worden war.
    Trotz dieser Einschränkung sah sie sich jedoch schon nach geeigneten Bauplätzen für Behausungen um. Zum Beispiel für ein Haus zu ebener Erde … mit einer höher gelegenen Schlafebene, die sich über eine Leiter
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