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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman
Autoren: Barbara Wood
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Interesse sein wird.«
    Mark blickte hinunter auf den Aktenkoffer. »Ich habe schon eine Grabstelle auf dem Friedhof, danke«, brummte er verärgert und wollte die Tür schon wieder schließen. Doch der Fremde ließ sich nicht abwimmeln.
    »Verzeihen Sie, Dr. Davison, Professor Grimm sagte mir, daß ich Sie zu Hause antreffen würde.«
    »Ich habe ihm nicht erlaubt, meine Adresse weiterzugeben.«
    »Das hat er auch nicht, ganz sicher nicht. Dr. Davison, bitte, es braut sich ein Unwetter zusammen. Darf ich hereinkommen?«
    »Nein.«
    »Dr. Davison, ich heiße Halstead. Sanford Halstead.« Der Mann hielt inne, als erwarte er ein Anzeichen dafür, daß Mark mit dem Namen etwas anfangen konnte. Dann fuhr er fort: »Ich versichere Ihnen, daß ich hier etwas habe, das von großem Interesse für Sie ist …«
    »Ich bin nicht in der Stimmung, Besuch zu empfangen, Mr. Sanford.«
    »Halstead«, verbesserte der Fremde rasch. »Ja, ich kann Ihnen nachfühlen, daß Sie gerade jetzt niemanden sehen wollen, Dr. Davison.
    Ich verstehe, wie Ihnen zumute sein muß, da Ihnen der Lehrstuhl entgangen ist.«
    Mark runzelte die Stirn und musterte das Gesicht des Mannes, das von dem schwachen Licht der nackten Glühbirne über dem Eingang beleuchtet wurde, etwas eingehender. Halstead wirkte intelligent und keineswegs so, als ob er sich leicht einschüchtern ließe. Er hielt sich ungewöhnlich gerade und strahlte Unbefangenheit und freundliche Höflichkeit aus.
    »Wie haben Sie davon erfahren?«
    »Professor Grimm warnte mich, daß Sie wohl nicht gewillt wären, Besucher zu empfangen, und erklärte, warum. Aber ich bin überzeugt, Dr. Davison, wenn Sie erst einmal gesehen haben, was ich Ihnen zeigen will …«
    »Also gut.« Da Mark plötzlich eine Vorstellung zu haben glaubte, warum der Mann hier war, trat er zurück, hielt die Tür auf und ließ ihn eintreten.
    Der Fremde folgte ihm ins Wohnzimmer und nahm auf dem Sofa Platz. Mark setzte sich seinem Besucher gegenüber und bemerkte, daß der Regen angefangen hatte, gegen die großflächigen Fenster zu prasseln.
    Sanford Halstead umklammerte seinen Aktenkoffer auf dem Schoß, während er sein Anliegen vortrug: »Ich bin zu Ihnen gekommen, Dr. Davison, weil ich den Rat eines Fachmanns benötige. Sie genießen hohes Ansehen, sogar über die Fachwelt hinaus, und Sie wurden mir von zwei Ihrer Kollegen an der Ostküste wärmstens empfohlen.«
    Während der Fremde mit kultivierter, gleichmäßiger Stimme sprach, nahm Mark eine Pfeife und begann sie zu stopfen. Im helleren Licht in seinem Wohnzimmer fiel Mark noch deutlicher auf, daß sein Besucher tadellos gepflegt und sehr teuer und geschmackvoll gekleidet war.
    »Ihre Referenzen sind beeindruckend, Dr. Davison. Im Jahre 1987 waren Sie Fulbright-Dozent. Sie haben vier Ausgrabungen im Niltal persönlich geleitet und an zwei weiteren als stellvertretender Leiter teilgenommen. Sie waren der führende technische Berater beim Dendur-Tempel-Projekt, und Sie haben in den letzten sechs Jahren an der Universität von Los Angeles Archäologie unterrichtet. Ich habe alle Ihre Bücher und Zeitschriftenartikel gelesen.«
    Mark drückte den Tabak in seiner Pfeife fest, hielt eine Flamme daran und zog an der Pfeife, bis der Tabak rot aufglühte. Als blaue Rauchschwaden zur Decke emporstiegen, fuhr sein Besucher fort: »Der Grund, weshalb ich hier bin, Dr. Davison, ist der, daß ich Ihren Rat in einer Angelegenheit benötige, die für mich von größter Wichtigkeit ist.«
    Marks Augen schweiften zu dem Aktenkoffer auf Halsteads Knien. Er wußte, was jetzt kommen würde. Es war eine Geschichte, die er schon hundertmal gehört hatte. Archäologen wurden ständig von Leuten aufgesucht, die felsenfest davon überzeugt waren, in den Besitz eines Fundstücks von unschätzbarem Wert gelangt zu sein. Eine Bronzestatue, eine Tontafel, zuweilen sogar ein Papyrus. Aber meistens waren es Fälschungen, oder es handelte sich um Gegenstände, die entweder in völlig ruiniertem Zustand oder so weit verbreitet waren, daß es nicht lohnte, sich damit zu befassen, wie etwa Skarabäen. Neugierig musterte Mark den Aktenkoffer, den Mr. Sanford Halstead auffällig behutsam festhielt, und versuchte zu erraten, was er wohl enthalten mochte.
    »Ich will direkt zur Sache kommen, Dr. Davison. Es ist mein Wunsch, nach Ägypten zu fahren.«
    Mark paffte gedankenverloren an seiner Pfeife und beobachtete, wie der Regen immer stärker gegen die Fenster trommelte. »Auf dem Sunset-Boulevard
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