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Die Sehnsucht Meines Bruders

Die Sehnsucht Meines Bruders

Titel: Die Sehnsucht Meines Bruders
Autoren: Joe Waters
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hier.“
    „Ich mag es, wenn die Musik nicht ganz so laut ist und man sich noch unterhalten kann.“, stimmte Lisa zu.
    James stellte seinen Cocktail ab und sah ihr tief in die Augen. „Tanzt du mit mir, kleine Schwägerin?“
    Sie lächelte erfreut. „Gerne, Schwager, es wäre mir eine Ehre.“
Er nahm sie um die Taille und zog sie eng an sich. Sie schmiegte sich an seine Brust und er vergrub seine Nase in ihrem Haar, wobei er jedoch seltsamer Weise meinen Blick suchte.
Wollte er mich etwa um Erlaubnis bitten? Von mir aus konnte er so eng mit ihr tanzen, wie er wollte. Ich kannte ja seine Vorlieben. Er machte im Grunde kein Geheimnis daraus. Warum auch? Schließlich lebten wir nicht mehr in den Fünfzigern.
Lisa jedoch merkte nichts. Man sah ihm ja auch nichts an. Keine seiner Bewegungen war auf irgendeine Weise auffällig. So schön er war, seine Eleganz war völlig natürlich
Ich nippte genüsslich an meinem Gin-Tonic. Es gab einige Frauen, die mit mir flirteten, aber die Blicke der meisten Frauen und auch einiger Männer waren auf James gerichtet. Sie schienen ihn regelrecht zu verschlingen.
Lisa wurde abschätzig betrachtet, und ich sah nicht nur ein Gesicht um uns herum, das erleichtert aufleuchtete, als sie sich wieder neben mich setzte und auf diese Weise demonstrierte, dass sie zu mir gehörte, nicht zu James.
„Nun, mein lieber Bruder, tanzt du jetzt mit mir?“ James hatte mir seine Hand auf den Arm gelegt, und ich entriss mich ihm, als hätte ich mich verbrannt.
„Tu das nie wieder, fass mich nie wieder an!“, knurrte ich. Anscheinend so wild, dass Lisa sich erschrocken nach mir umdrehte und mich mit großen Augen anstarrte. Verlegen sah ich weg.
„Was soll das, Ray? Er ist dein Bruder, er hat doch nur einen Scherz gemacht.“
Ich gab keine Antwort, tat nach Außen hin so, als wäre nichts gewesen. Innerlich kochte ich vor Wut, nicht nur über ihn, sondern auch über mich, dass ich meine sorgfältig kultivierte Fassade nicht besser zu wahren wusste.
James zuckte nur mit den Schultern. „Lass ihn nur Lisa, wir haben uns noch nie besonders gut verstanden.“
„Tut mir Leid, Jimmy, ich entschuldige mich für meinen kalten Krieger hier. Er ist manchmal einfach ein wenig ruppig.“
„Ist schon gut, Schwamm drüber.“ Er stand auf. „Entschuldigt mich bitte, bin gleich wieder da.“ Gelassen schlenderte er auf die Toiletten zu.
„Wie konntest du ihn nur so anfahren?“ Lisas vorwurfsvoller Ton war neu. Wie eine Glucke, die ihr Küken schützt, dachte ich belustigt.
Ich lenkte sie erfolgreich ab, indem ich sie küsste und mit mir auf die Tanzfläche zog. Sie schmiegte sich an mich. Alles war wieder vergeben und vergessen.
* * *
    Lange tanzten wir so ... eng aneinander geschmiegt. Sie gab mir Trost und Zuflucht. „Du weißt gar nicht, wie wichtig du mir bist.“, flüsterte ich ihr ins Ohr.
    Sie hob den Kopf und küsste mich sanft. „Ich liebe dich, Ray.“
Ich entging einer Antwort, indem ich den Kuss leidenschaftlich vertiefte.
„Sollen wir gehen?“ Seufzte sie, als sie wieder zu Atem kam. „Es ist schon spät, ich muss Morgen wieder arbeiten.“
Ich nickte. Aber wo war James?
„Wir müssen ihm wenigstens Bescheid sagen, dass wir gehen.“, sagte Lisa. „Einen eigenen Schlüssel habe ich ihm bereits heute Nachmittag gegeben.“
„Gut, ich werde sehen, ob ich ihn finde.“
Aber soviel ich mich auch umsah, ich fand ihn nicht. Schließlich ging ich nach draußen und fragte den Türsteher nach ihm. Er nickte nur, hatte ihn ja mit uns kommen sehen und wusste, wen ich meinte. Er deutete nach links, wo einige Büsche an der Hauswand wuchsen.
Als ich mich vorsichtig näherte – warum bloß, ich Trottel? Nun, als ich mich näherte, hörte ich ein leises Stöhnen und hätte doch eigentlich wissen müssen, was mich erwartete. Ich bog um die letzten Büsche und prallte buchstäblich vor dem Anblick, der sich mir da bot, zurück.
James stand lässig an die Wand gelehnt, einen verzückten Ausdruck im Gesicht. Mit geschlossenen Augen genoss er die Liebesdienste eines riesigen Muskelprotzes, der vor ihm kniete und voller Konzentration damit beschäftigt war, das Glied meines Bruders mit dem Mund zu bearbeiten.
Seine schwarzen langen Haare verfingen sich in den hellen seidigen Locken vor ihm, die im schwachen Licht der Straßenbeleuchtung vor Nässe glitzerten.
So leise ich mit meinen Sportschuhen auch gewesen sein muss, James hatte mich anscheinend bemerkt, denn er lächelte mich jetzt gelassen und vor
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