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Die Sehnsucht Meines Bruders

Die Sehnsucht Meines Bruders

Titel: Die Sehnsucht Meines Bruders
Autoren: Joe Waters
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immer besser, dachte ich zynisch.
„Willst Du so etwa den ganzen Morgen im Hotel herumlaufen?“ Ich wartete keine Antwort ab, hatte ja doch keinen Sinn. „Du kannst dir übrigens deinen Aufschlag sonst wo hin stecken. Es wird gelost. Aber Tennis ist eine gute Idee. Ich werde dich gnadenlos fertig machen.“
„Ray!“ Lisa war entsetzt über unsere rüde Umgangsweise.
Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und wandte mich zum gehen. „Tut mir Leid, kleine Fee, James ist für mich ein Rotes Tuch.“ Mir war bewusst, dass sie so viel Emotionen von ihrem „kalten Krieger“ nicht gewohnt war.
James lachte nur. „Also dann, sei pünktlich, ich bin um zwei Uhr auf dem Platz.“
* * *
    „Du hast eine ganz annehmbare Rückhand, Alter.“ James hatte den Ball nicht bekommen und stütze sich schwer atmend auf seinen Oberschenkeln ab.
    Es war ganz schön heiß, jetzt im Juli. Nicht so drückend wie in den Tälern unten, aber die Sonne brannte unbarmherzig von einem völlig wolkenlosen Himmel herab. Mir rann der Schweiß in Strömen vom Körper. Ich zog ein Taschentuch und rieb mir das Gesicht ab. Mein Bruder war ein harter Gegner.
    „Was meinst du mit annehmbar? Ich besiege dich gerade nach allen Regeln der Kunst. Übrigens könntest du dich mal für deine ständigen Drops entschuldigen, die du hier produzierst.“
    „Warum? Ich tue es ja mit Absicht. Zumindest so lange, wie du mir die Bälle um die Ohren schmetterst, anstatt sie mir zu servieren, von wegen, nach allen Regeln der Kunst. Du bist ein Arschloch und bleibst ein Arschloch.“
    „Du musst es ja wissen. Aber das ist wieder typisch für dich: Hinterhalt statt Können.“
„Irgendwie muss ich mich ja wehren, schließlich bist du derjenige mit der überlegenen Kraft ,“ zog er mich auf.
Er war immer noch außer Atem und mich beschlich gerade so etwas wie ein schlechtes Gewissen, weil es wirklich nicht die feine Art war, wie ich manchmal mit meinem zumindest früher deutlich schwächeren Bruder umging. Auch er hasste mich wahrscheinlich schon lange. Die offensichtliche Bestätigung dieser Annahme ließ dann auch nicht auf sich warten.
„Gestern Abend hast du allerdings nicht danach ausgesehen, als wolltest du mich prügeln, zumindest nicht währenddessen. Hat dir mein Schauspiel gefallen?“
Die Spitze saß.
Meine Kurzschlussreaktion kam prompt. Ich schoss auf ihn zu und ließ ihn meinen rechten Haken kosten.
James landete einen Meter weiter am Boden, rappelte sich aber sofort wieder hoch und konterte mit einer Dreingabe. Er rieb sich das Kinn, redete jedoch weiter, als habe es meinen Schlag nicht gegeben. Beeindruckend seine Nehmerqualitäten.
„Ich hatte ganz den Eindruck, dass es dir gefiel. Ich habe deine Rute ja fast zum Platzen gebracht, nicht wahr? Hab die riesige Beule in deinem Schritt gesehen. Viel hat nicht mehr gefehlt, und du hättest dich in deine Hose erg...“
Weiter kam er nicht. Meinen zweiten Schlag landete ich mit voller Kraft in seinen Rippen und ich hörte ein leises Krachen, als er auf dem Boden aufschlug. Mein Magen krampfte sich zusammen. Jetzt hasste ich mich, dass ich mich so gehen ließ.
Dennoch drehte ich mich ohne ein Wort um und ließ ihn liegen. Fuhr zurück ins Penthouse und stellte mich unter die Dusche. Drehte das Wasser bis zum Anschlag auf, lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und ließ es mir auf den Bauch und meine riesige Erektion prasseln.
Mein Glied pochte und pulsierte und forderte so vehement sein Recht, dass ich mir erst einmal Erleichterung verschaffen musste. Bekam man nicht nur vor Verlangen, sondern auch vor rasender Wut eine Erektion?
Als es mir besser ging, und ich mich schließlich wieder beruhigt hatte, trocknete ich mich ab und legte mich nackt, wie ich war, aufs Bett. Spielte mit dem Gedanken, Lisa anzurufen.
Tagsüber arbeitete sie in einer Boutique in Sankt Ulrich. Sicher hätte sie sich frei nehmen und in einer dreiviertel Stunde hier sein können. Würde es auch bestimmt tun, wenn ich sie darum bat, doch das war genau das, was James ihr beim Frühstück prophezeit hatte und ich wollte diesem Blödmann nicht auch noch die Ehre erweisen, Recht gehabt zu haben.
Verzweifelt drehte ich mich um und vergrub mein Gesicht in den Kissen. So konnte es nicht weitergehen.
* * *
    „Oh, mein Gott, wer hat dir das denn angetan? Warst du im Krankenhaus? Bist du sicher, dass es nichts Ernstes ist?“
    Ich hörte Lisas aufgeregte Stimme schon, als ich abends zur Tür herein kam.
„Ray? Bist du das? Schau dir James
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