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Die Seherin von Garmisch

Titel: Die Seherin von Garmisch
Autoren: Martin Schueller
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Wenn man bei Mord und Totschlag
überhaupt Wertungen abgeben konnte. Aber vor vier Jahren hatte er Baier
schätzen gelernt und den Mann leider an dessen Rentnerdasein verloren. Baier
fehlte ihm, das traf ihn für den Moment wie ein Hammerschlag. Weil er seit
Baiers Weggang einfach von zu vielen Weibern umgeben war, weil er keinen zum
gemeinsamen Schweigen hatte. Generell waren ihm tote Männer lieber, tote Frauen
oder gar tote Kinder erschütterten sein sonst relativ unerschütterliches Gemüt.
Der hier war eindeutig ein Mann, ein übergewichtiger, gewamperter Typ, den der
Erstickungstod ziemlich entstellt hatte. Allerdings wäre er ohne das
Aufgedunsene wohl auch keine Schönheit gewesen.
    Gerhard richtete sich auf.
    »Okay, Baier, dieser Kamerad hier ist tot. Derwürgt, ohne Zweifel.
Was macht er hier? Was machen Sie hier? Was haben Sie damit zu tun?«
    »Erste Frage: Er war der Wächter. Zweite Frage: Der Winnie hat mich
geholt. Dritte Frage: Ich bin überall, wo ich gebraucht werde.« Er lachte
trocken auf.
    Gerhard atmete tief durch. Es war kurz vor sieben Uhr. Da hing ein
Trachtler mit vollgekotzten Hosenträgern über einem Bierkasten, eine Marke, die
Gerhard überdies für unwürdig hielt. Davon musste einem schlecht werden, aber
gleich sterben? Ein erwürgter Trachtler in einer Landraiffeisenbank, und der
war ein Wächter gewesen? Er hatte gestern – seit langer Zeit mal wieder – mit
Hajo, seinem Vermieter, gepflegt getrunken. Gepflegte italienische Weine,
eventuell war eine der letzten Flaschen schlecht gewesen, aber so übel fühlte
er sich eigentlich gar nicht. Wächter, Winnie, Baier?
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