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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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loszuschreien!«
    »Ja, das war dumm«, sagte Bill. »Nun erzählt mir aber auch eure Erlebnisse!«
    Eifrig begannen die Kinder zu berichten und fielen sich gegenseitig ins Wort. Bill hörte aufmerksam zu. Als sie von der Lagune und ihrem Geheimnis erzählten, rief er erstaunt: »Dort haben sie also die Waffen versteckt — mit Fallschirmen in eine verborgene Lagune geworfen —, um sie dann bei gegebener Zeit wieder herauszuholen — und mit Wasserflugzeugen fortzubringen. Waffenschmuggel in großem Stil!«
    »Wir waren sehr überrascht, als wir es entdeckten«, sagte Jack.
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte Bill. »Die Geschichte ist ja auch unglaublich. Und ihr Kinder seid direkt über das Geheimnis gestolpert. Wenn ich nur einen Bericht an das Hauptquartier senden könnte! Dann könnten wir die Bande auf frischer Tat ertappen.«
    »Es war alles sehr aufregend«, sagte Philipp.
    »Und manchmal haben wir mächtig vor Angst ge-schwitzt, das kannst du mir glauben.«
    »Ihr habt euch schneidig benommen«, sagte Bill. »Aber etwas verstehe ich nicht recht. Warum brachtet ihr euch nicht schleunigst in Sicherheit, nachdem ihr Theobalds Boot erobert hattet? Warum treibt ihr euch statt dessen hier zwischen den Inseln herum?«
    »Na, sieh mal«, sagte Jack, »wir hatten doch die Wahl, uns in Sicherheit zu bringen oder dich zu suchen. Und da entschlossen wir uns eben, dich zu suchen. Lucy stimmte übrigens als erste dafür.«
    Schweigen. Dann schlang Bill seine starken Arme um die vier zusammengekauerten Kinder und drückte sie so fest an sich, daß ihnen fast der Atem verging.
    »Was soll man dazu sagen?« Bill räusperte sich. »Wenn ihr auch nur Kinder seid, so seid ihr doch die besten Kameraden von der Welt. Ihr wißt, was Treue ist, und laßt einen Freund nicht im Stich, selbst wenn es brenzlig wird.
    Ich bin stolz auf euch.«
    »Oh, Bill!« Lucys Herz zersprang fast vor Freude, daß der Mann, den sie liebte und verehrte, so zu ihnen sprach. »Du bist unser aller-, allerbester Freund und wirst es immer bleiben.«
    »Immer«, bestätigte Dina feierlich.
    Die Jungens sagten nichts, aber ihre Wangen glühten.
    Freundschaft — Treue — Standhaftigkeit bei Gefahr —, das waren Dinge, für die man leben, nach denen man streben mußte! Sie wußten, daß Bill ebenso dachte, und fühlten sich in diesem Augenblick völlig eins mit ihm.
    »Es wird hell«, sagte Lucy und deutete zum östlichen Himmel. »Bald wird die Sonne aufgehen. Ach, Bill, was werden wir heute erleben?«

Bill macht eine Entdeckung
    Der Himmel im Osten wurde zuerst silbrig und erglühte dann in einem roten Glanz. Über das milchige Wasser verbreitete sich ein goldener Schein.
    Fast gleichzeitig mit dem Aufgehen der Sonne setzte das Geschrei der Seevögel ein. Lummen, Seeraben, Kormorane, Lunde und Möwen verließen ihre Schlafplät-ze, um den neuen Tag zu begrüßen. Bald war das Wasser rings um das Boot mit Hunderten von Vögeln bedeckt, die eifrig nach Fischen tauchten. Schnarr und Schnauf mischten sich unter sie.
    Jack schaute sich um. »Das ist ja gar nicht die Laguneninsel!« rief er verwundert. »Dort waren keine steilen Felsen am Meer. Dies muß eine andere Insel sein.«
    »Du hast recht«, sagte Philipp. »Hier sind wir überhaupt noch nicht gewesen. Wo mögen wir nur hingeraten sein?«
    »Vielleicht ist dies die ‘Flügelinsel’, die wir damals auf der Seekarte sahen«, sagte Lucy. »Was für eine Unmenge von Vögeln! So viele haben wir noch niemals auf einem Haufen gesehen.«
    Es war wirklich ein erstaunlicher Anblick. Tausende von Vögeln schaukelten auf dem Wasser, tauchten und kamen mit zappelnden Fischen im Schnabel wieder hervor.
    An manchen Stellen saßen sie so dicht nebeneinander, daß sie sich gegenseitig stießen. Die Luft schwirrte ebenfalls von Vögeln, und ihr Geschrei war wahrhaft ohrenbetäubend. Ungeduldig spähten sie nach einem freien Plätzchen auf dem Wasser, um sich ihr Frühstück aus der See holen zu können. Auch Schnarr erschien wie ge-wöhnlich mit einem Schnabel voll zierlich geordneter Fische.
    Philipp sah sich nach Kiki um. »Was ist denn mit dir los, Kiki? Du bist ja so still. Komm einmal her, du drolliger Vogel, und stell deinen Kamm hoch!«
    »Hol den Doktor!« sagte Kiki traurig.
    Jack sah ihn prüfend an und schrie dann plötzlich entsetzt auf. »Fast der ganze Kamm ist fort! Es sind nur noch ein paar Federn übrig. Eine Kugel muß direkt über seinen Kopf hinweggeflitzt sein und die Kammfedern
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