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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung
Autoren: Anne Bishop
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ich Gewalt über das Leben anderer ausüben, nur mein eigenes Schicksal wollte ich beherrschen. «
    Saetan legte ihr einen Arm um die Taille. »Ich weiß. Deshalb bist du die perfekte Königin für Kaeleer.« Als sie ihn verblüfft anblickte, musste er lachen. »Du bist die einzige Person, welche die getrennten Stränge zu einem einheitlichen Netz verweben kann, ohne den einzelnen Strängen ihre Eigenständigkeit zu rauben. Wenn du mir versprichst, mich nicht wütend anzufauchen, verrate ich dir ein Geheimnis.«

    »Was? Ja, ja, ich verspreche, dich nicht wütend anzufauchen. «
    »Inoffiziell hast du Kaeleer schon seit etlichen Jahren regiert. Im Grunde bist du wahrscheinlich die Einzige, der das noch nicht aufgefallen ist.«
    Jaenelle fauchte ihn wütend an und murmelte dann: »Entschuldigung. «
    Der Höllenfürst lachte. »Schon gut. Aber es sollte eigentlich ein Trost sein, das zu wissen. Ich möchte bezweifeln, dass es einen großen Unterschied geben wird zwischen dem offiziellen Dunklen Hof und dem inoffiziellen, der im ersten Sommer gegründet wurde, als der Hexensabbat und die Jungs auf der Burg einfielen und sie zu ihrem zweiten Zuhause machten.«
    Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Na, also wenn das stimmt, warst du wirklich ein Dummkopf, wenn dir nicht klar war, dass du der Haushofmeister werden würdest, obwohl du doch mindestens schon so lange der inoffizielle Haushofmeister warst wie ich die inoffizielle Königin. «
    Da ihm keine gute Erwiderung darauf einfiel, zog er es vor zu schweigen.
    »Saetan …« Jaenelle nagte an ihrer Unterlippe. »Meinst du, dass sie sich von nun an anders verhalten werden? Bisher hat es nie einen Unterschied gemacht, aber … der Hexensabbat und die Jungs werden doch wohl nicht anfangen, sich mir gegenüber unterwürfig zu verhalten, oder?«
    Saetan hob eine Braue. »Es überrascht mich, dass überhaupt jemand von euch dieses Wort kennt, geschweige denn weiß, was es bedeutet.« Er umarmte sie. »Ich würde mir keine Sorgen deswegen machen. Viel unterwürfiger bekommen wir Lucivar nicht hin, fürchte ich.«
    Mit einem Stöhnen lehnte Jaenelle sich an ihn. Dann hob sie den Kopf wieder ein wenig. »Also das ist der eine Vorteil, den der neue Hofstaat gebracht hat: Zumindest habe ich ihm etwas zu tun gegeben, sodass er mir nicht ständig hinterherlaufen und auf die Nerven gehen kann.«

    Saetan setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich dann aber anders. Ein paar Illusionen sollte er ihr belassen – zumal sie der Realität ohnehin nicht lange standhalten würden.
    Jaenelle gähnte. »Ich gehe wieder hinein. Heute Abend bin ich dran, eine Gutenachtgeschichte zu erzählen.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Gute Nacht, Papa.«
    »Gute Nacht, Hexenkind.« Er ging erst zur anderen Seite des Gartens, als sie in der Burg verschwunden war.
    »Geht das Gör heute früh zu Bett?«, erkundigte sich Andulvar, als der Höllenfürst sich zu ihm gesellte.
    »Sie ist mit der Gutenachtgeschichte und dem Wölfe-inden-Schlaf-Jaulen dran«, antwortete Saetan.
    »Sie wird eine gute Königin sein, SaDiablo.«
    »Die beste, die wir je hatten.« Ein paar Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her. »Das Miststück ist wieder einmal untergetaucht?«
    Andulvar nickte. »Es gibt etliche Anzeichen, dass sie ihre Finger beim Dunklen Rat im Spiel hat; von ihr selbst aber keine Spur. Hekatah war schon immer gut darin, sich aus dem Schlamassel herauszuhalten, das sie selbst geschaffen hat. Es überrascht mich immer noch, dass es ihr gelungen ist, sich während des letzten Krieges zwischen den Reichen umbringen zu lassen.«
    Mit einem Seufzen massierte er sich das Genick. »Es muss Hekatah schier in den Wahnsinn treiben, dass Jaenelle nun genau die Macht über ein Reich besitzt, nach der es sie immer gelüstet hat.«
    »Ja, das muss es. Pass also gut auf, ja?«
    »Wir sollten alle warnen, bevor sie in ihre eigenen Territorien zurückkehren. Sie sollen wissen, wonach sie Ausschau halten müssen, falls Hekatah versucht, von einer anderen Richtung aus loszuschlagen.«
    »Einverstanden. Aber wenn die Dunkelheit gnädig ist, haben diese jungen Leute noch etwas Zeit, um Erfahrungen zu sammeln, bevor wir es wieder mit einem von Hekatahs Intrigenspielen zu tun bekommen.«
    »Wenn die Dunkelheit gnädig ist.« Andulvar räusperte sich.
»Ich weiß, warum du noch warten wolltest, und ich weiß, auf wen du warten wolltest, Saetan, aber Jaenelle ist eine erwachsene Frau und jetzt ist
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