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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung
Autoren: Anne Bishop
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ihnen zurückgezogen hatte.
    Dies war der Hof, auf den er gewartet hatte, um darin zu dienen. Dies war der Hof, nach dem er sich immer gesehnt hatte. Er wollte der Tochter seiner Seele dienen, die endlich in den Vollbesitz ihrer dunklen, glorreichen Macht gekommen war.
    Hexe. Der lebende Mythos. Fleisch gewordene Träume.
    Dies war sein Traum.
    Und ebenso Lucivars, stellte er fest, als er das Feuer in den Augen seines Sohns erblickte. Ja, natürlich hatte Lucivar sich nach einer Königin verzehrt, die seiner Kraft etwas entgegenzusetzen hatte.
    Jaenelles Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Prinz Chaosti, willst du in meinem Ersten Kreis dienen?«
    Anmutig ließ sich Chaosti auf ein Knie sinken, eine Faust über dem Herzen. »Ja, ich will.«
    Saetan runzelte die Stirn. Wie sollte Chaosti in Jaenelles Erstem Kreis dienen, wenn er bereits eine Stellung in Gabrielles Erstem Kreis angenommen hatte?
    »Prinz Kaelas, willst du in meinem Ersten Kreis dienen?«
    *Ja, ich will.*
    Die Verwirrung des Höllenfürsten stieg, während Jaenelle einen Namen nach dem anderen aufrief: Mephis, Prothvar,
Aaron, Khardeen, Sceron, Jonah, Morton, Elan. Ladvarian, Mistral, Rauch, Sonnentänzer.
    Und dann waren Andulvar, Lucivar und er die einzigen Männer, die noch standen. Mit jeder Faser seines Körpers harrte er ihrer nächsten Worte.
    »Lady Karla, willst du im Ersten Kreis dienen?«
    »Ja, ich will.«
    Saetan wurde von Entsetzen gepackt. Im nächsten Augenblick empfand er einen Schmerz, der so stark war, dass der Höllenfürst glaubte, vergehen zu müssen. Sie hatte ihm nicht verziehen. Jedenfalls nicht vollständig.
    »Lady Mondschatten, willst du im Ersten Kreis dienen?«
    *Ja, ich will.*
    Er musste hart schlucken; er konnte, er durfte sich nicht anmerken lassen, wie verletzt er war! Doch wenn sie Mephis und Prothvar erlaubte zu dienen, warum dann nicht auch Andulvar? Warum nicht Lucivar, der ihr ohnehin schon diente?
    Die übrigen Namen hörte er kaum noch: Gabrielle, Morghann, Kalush, Grezande, Sabrina, Zylona, Katrine, Astar und Ash. Weiter und weiter, bis sämtliche Hexen eine Stellung in ihrem Hofstaat angenommen hatten.
    Draca und Geoffrey konnten ihr nicht formell dienen, weil sie dem Bergfried selbst dienten. Dieses Wissen war jedoch nur ein schwacher Trost.
    Er konnte spüren, wie Lucivar neben ihm zitterte.
    Nach kurzem Schweigen erhob Jaenelle sich und kam die drei Treppenstufen herunter. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie ihn ansah. Er konnte ihren Zorn fühlen, als sie leicht seine inneren Barrieren berührte.
    Sie schob sich den linken Ärmel empor und schnitt sich ins Handgelenk.
    Aus der Wunde quoll Blut hervor.
    »Prinz Lucivar Yaslana, willst du mir als Erster Begleiter und Kriegerprinz von Ebon Rih dienen?«
    Einen Augenblick lang starrte Lucivar sie nur an, dann schritt er langsam auf sie zu. »Ja, ich will.« Er sank auf die
Knie, griff mit der rechten Hand nach ihrer Linken und legte den Mund auf die Wunde.
    Völlige Hingabe. Ein Leben lang. Indem Lucivar ihr Blut trank, gab er ihr jeden Teil seines Wesens, und dies für alle Zeit. Sie würde ihn beherrschen, seinen Körper, seine Seele, seinen Geist und seine Juwelen.
    Es dauerte nicht lange – ein Leben lang –, da löste Lucivar den Mund wieder von der Wunde, erhob sich und trat benommen zur Seite.
    Nicht verwunderlich, dachte Saetan. Selbst von dieser Entfernung aus konnte er die Hitze und Kraft spüren, die durch Jaenelles Venen flossen.
    »Prinz Andulvar Yaslana, willst du mir als Hauptmann der Wache dienen?«
    »Ich will«, sagte Andulvar, ging auf sie zu und sank auf die Knie, um ihr Lebensblut zu trinken.
    Als Andulvar beiseite getreten war, fiel Jaenelles Blick auf Saetan. »Prinz Saetan Daemon SaDiablo, willst du mir als Haushofmeister des Dunklen Hofs dienen?«
    Bedächtig näherte Saetan sich ihr. In ihren Augen suchte er nach einem Hinweis darauf, welche Antwort sie tief in ihrem Innern wirklich wünschte. Da er die Frage nicht laut aussprechen konnte, wandte er sich zögernd an ihren Geist: *Bist du dir sicher?*
    *Natürlich bin ich mir sicher*, entgegnete sie schroff. *Manchmal bist du wirklich ein Dummkopf, Saetan! Ich habe euch drei nur deshalb nicht früher gefragt, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst, bevor ihr Ja sagt.*
    *In dem Fall …* Er sank auf die Knie. »Ja, ich will.«
    Kurz bevor sein Mund sich über der Wunde schloss und seine Zunge zum ersten Mal ihr reifes Blut in all seiner Kraft schmeckte, fügte
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