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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden
Autoren: Håkan Nesser
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Stelle in Krauses Text und las sie noch einmal leise vor.
    »›In Zusammenhang mit der gestrigen Hausdurchsuchung von deFraans Wohnung wurde in seiner Gefrierbox ein makabrer Fund gemacht: zwei Menschenbeine, direkt unter dem Knie gekappt. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass es sich hier um die Körperteile von Monica Kammerle handelt, die noch vermisst wurden. Eine mögliche Erklärung ist, dass deFraan seinem Opfer die Beine gekappt hat, damit es in seine Golftasche passte, diese wurde in einer Kleiderkammer der Wohnung gefunden und war im Inneren besprengt mit Blutspuren.‹«
    »Besprengt mit Blutspuren!«, wiederholte Münster. »Meine Güte, wie der sich ausdrückt. Aber egal, es kommt schon hin. Er hat sie getötet, ihr die Beine abgetrennt, die Leiche in diese Golftasche gestopft und einen Regenschutz drübergelegt… sie dann ins Auto verfrachtet, ist losgefahren und hat sie draußen in Behrensee eingegraben. Verdammte Scheiße, bin ich froh, dass ich ihm nicht begegnen muss.«
    Van Veeteren schob die Bögen zusammen.
    »Ja«, sagte er nachdenklich. »Das macht es vielleicht wieder wett, dass wir ihn nicht lebend haben schnappen können.«
    «Was meint der
Hauptkom
… was meinst du damit?«, fragte Münster.
    Van Veeteren kratzte sich an den Bartstoppeln und schien mit sich selbst zu Rate zu gehen.
    »Nur, dass ich ihn wohl nie verstanden hätte«, sagte er. »Jetzt brauche ich es nicht einmal mehr zu versuchen.«
    Münster saß eine Weile schweigend da und schaute auf den Platz. Ein schwarzbrauner Hund tauchte aus einer Gasse auf und drehte seine Runden, gab dann auf und sank unter einem Tisch gleich neben ihrem nieder. Der Kellner kam mit einer neuen Kanne Kaffee.
    »Was glaubst du, was da oben passiert ist?«, fragte Münster schließlich. »Und bitte keine Mystifikationen.«
    »Mystifikationen?«, brauste Van Veeteren auf. »Seit wann komme ich mit Mystifikationen?«
    »Dann sag mir nur einfach, was du glaubst.«
    »Na gut«, sagte Van Veeteren. »Das ist doch ziemlich offensichtlich. Unser Freund deFraan hat beschlossen, den Kreis zu schließen und seine Tage zu beenden… an dem gleichen Ort wie seine Frau, die er vor sechs Jahren ermordet hat. Es begann mit ihr, zumindest fingen mit ihr die Morde an… ja, und dann fand ihn Frau Nemesis offenbar noch rechtzeitig. Ist ihm in diesem Taxi gefolgt… wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre, hätte ich mir den Scooter für die Rückfahrt ausgeliehen, aber vielleicht hat sie ihn nicht in Gang gekriegt, oder?«
    »Noch rechtzeitig?«, warf Münster ein. »Du meinst also, dass sie ihn bei lebendigem Leibe gefoltert hat?«
    Van Veeteren wischte sich umständlich mit der Serviette die Mundwinkel ab, bevor er antwortete.
    »Woher soll ich das wissen?«, erwiderte er. »Es ist für einen Obduzenten ja wohl kein Problem, diese Frage zu beantworten, also werden wir schon bald Klarheit darüber haben.«
    »Ja, das werden wir wohl«, stimmte Münster zu. »Und wir werden wohl auch sehen, wie lange es Ester Peerenkaas gelingt, sich versteckt zu halten… aber vielleicht ist sie ja inzwischen schon wieder in Athen, oder?«
    »Ich hoffe es«, sagte Van Veeteren und stopfte Tabak in seine Zigarettenmaschine. »Ich denke, ihr solltet nicht zu viele Kräfte darauf verschwenden, nach ihr zu suchen, wenn du mir diese Bemerkung gestattest.«
    »Ihr?«, fragte Münster.
    »Häng dich nicht an einem Wort auf, Herr Kommissar. Diese Frau hat wegen eines Schweinehunds von Mann ihre Tochter verloren, ihr Aussehen ist von einem noch schlimmeren Schweinehund zerstört worden… und wenn es ihr gelungen ist, oben bei der Schlucht eine Art Revanche zu nehmen, dann möchte ich ihr fast gratulieren.«
    Münster dachte eine Weile über die Worte nach.
    »Kann schon sein«, sagte er. »Schade, dass der Taxifahrer nicht mehr sagen konnte… Ich möchte wissen, ob wir sie überhaupt mit dem Ganzen hier in Verbindung bringen können.«
    Van Veeteren drückte eine Zigarette heraus und zündete sie an. Schaute Münster blinzelnd durch den Rauch an.
    »Ich bin froh, dass ich mich nicht um solche Details kümmern muss«, sagte er.
    »Habe ich mir schon fast gedacht«, sagte Münster.
    »Zu dumm, dass man nicht noch ein paar Tage bleiben kann«, stellte Münster fest, nachdem Kommissar Yakos sie einige Stunden später wieder verlassen hatte. »Heute müssen ja wohl fast fünfundzwanzig Grad sein. Was sind das für Bücher?«
    Van Veeteren legte seine rechte Hand auf den Bücherstapel,
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