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Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)

Titel: Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)
Autoren: Margit Auer
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von dir. Morgen besuchen wir Herrn Siegmann in seinem Büro und erzählen ihm alles. Für heute haben wir genug gesehen. Jetzt gehen wir nach Hause.“
    Er streichelte Henrietta ganz sanft über den linken Fuß. Die Schildkröte antwortete mit einem zärtlichen Stups mit der Nase.
    Das war zu viel für Jo.
    Er stieß Benni gegen die Brust, so dass er taumelte.
    Es waren nur wenige Schritte bis zu der Putzkammer. Jo schubste Benni hinein, schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. Sie waren eingesperrt.

    Rabbat und Ida gaben die Suche im Klassenzimmer auf und gingen wieder nach unten. Auf der Treppe blieb Rabbat plötzlich stehen. Aus der Schulbibliothek drangen seltsame Geräusche. Also doch! Ein Klirren, laute Stimmen. Dann war es plötzlich still.
    Ida nahm zwei Stufen auf einmal, Rabbat sprang hinterher. Sie stießen die Tür auf.
    „Jo? Was machst du denn hier?“, fragte Ida, genau wie Benni zehn Minuten zuvor.
    Mit sicherem Blick entdeckte sie den Brief, der neben dem Glasbehälter lag. Sie gab Rabbat einen Wink. Rabbat hechtete nach vorne, klemmte sich den Brief zwischen seine spitzen Zähne und brachte ihn Ida.
    Ida zerriss den Brief in kleine Schnipsel und ließ sie in ihrer Jeans verschwinden. Endlich, der Liebesbrief war vernichtet!
    Jetzt hatte Ida Zeit, sich umzusehen. Sie musterte das Glas mit der stinkenden Brühe. Sie sah das Messer, das Brett, die Knoblauchpresse und die zerstückelten Kohlrabis. Und sie begriff.
    „Du warst das?“, rief sie völlig fassungslos. „Du spinnst ja total! Was soll das?“
    Jo schaute Ida hilflos an.
    „Ich wollte Benni einen Denkzettel verpassen“, stammelte er. „Und dem Direktor eins auswischen. Alle haben mehr Spaß in der Schule als ich.“
    Er starrte auf den Boden. Er sah so traurig aus. Ida war kurz versucht ihn in den Arm zu nehmen. Doch dann dachte sie an den Liebesbrief und ließ es sein.
    „Ich wollte nur noch eine letzte, große Stinkbombe bauen“, sagte er zerknirscht. „Dann wollte ich aufhören.“
    Ida schaute Jo nachdenklich an. „Solche doofen Aktionen hast du doch gar nicht nötig. Was soll das? Du bist beliebt, du bist schlagfertig, du hast Silas als Freund.“ Sie schluckte. „Und Sibel als Freundin. Was willst du denn noch?“
    „Ein magisches Tier“, flüsterte Jo und steckte verlegen die Hände in die Hosentaschen. „Ich weiß. Es war blöd von mir. Tut mir echt leid. Ich räume gleich alles auf.“ Er lächelte Ida an. „Du verrätst mich doch nicht, oder? Du magst mich doch …“
    Ida wusste nicht, was sie machen sollte. Jo schaute sie so lieb an, dass ihre Knie ganz weich wurden. Er trug wieder das grüne Glückspilz-T-Shirt, das ihm viel zu groß war. Er sah so süß aus! Vielleicht hatte er ja eine gute Erklärung. Sie gab ihm eine letzte Chance.
    „Ich helf dir beim Aufräumen“, murmelte sie.
    „Danke.“ Jo lächelte.
    Ein einziger Kohlrabi war noch heil. Er war groß und rund und lag am Boden. Ida nahm ihn, klopfte ihn ab und setzte ihn zurück in seinen Tontopf. Sie füllte Erde ein und drückte sie fest. Dann ging sie nach draußen, um einen Besen zu holen. Die Putzkammer war abgesperrt. Sie drehte den Schlüssel um.
    Als ihr aus der Dunkelheit ein Schatten entgegenkam, schrie sie laut auf. Der Schatten gehörte einem Jungen. Der Junge war barfuß und trug einen Teddybären-Schlafanzug.

    Jo redete und redete. Endlich konnte er mal erzählen, was wirklich in ihm vorging.
    „Meine Eltern streiten sich dauernd“, begann er. „Und von mir erwarten sie, dass ich ein Superschüler bin.“ Er schaute Benni an. „Wenn ein Brief von der Schule eintrudelt, krieg ich riesigen Ärger. Dabei kann ich doch gar nichts dafür!“
    Er zählte auf, was in letzter Zeit alles schiefgegangen war: nichts als Zoff zu Hause. Die Mülltonnen auf dem Pausenhof waren umgeflogen, ohne dass er sie auch nur berührt hatte. Er durfte nicht beim Staffellauf mitmachen. Das Referat ging in die Hose.
    „Ich bin einfach immer wütender geworden. Und niemand war für mich da.“
    „Was ist mit Silas?“, fragte Benni.
    Jo winkte ab. „Ach, mit Silas kann man gut Quatsch machen, aber ein Freund ist er nicht“, gestand er. „Von ihm stammen übrigens auch die Sprüche auf dem Jungsklo. Die auf der Mädchentoilette hat Helene hingekritzelt.“
    Jo seufzte. „Ich weiß wirklich, dass ich Mist gebaut habe.“ Er musterte Rabbat und Henrietta, die ganz nah bei ihren Besitzern saßen. „Ihr habt es gut. Ihr habt eure magischen Tiere. Ein guter
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