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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen
Autoren: Phillip Margolin
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zu den verwundeten Scharfschützen. Die anderen Leute von Cutlers Team wurden in Handschellen gelegt und zur Scheune gebracht, während er selbst von drei Soldaten zum Farmhaus eskortiert wurde.
    Ted Schoonover saß in der Diele in einem gepolsterten Armsessel. Im Kamin loderte ein Feuer. Auf Eichentischen standen Tiffanylampen, und eine bestickte Schondecke lag auf einem geblümten Sofa. An der Wand hing ein Ölgemälde, das grasende Kühe zeigte. Zu Cutlers Überraschung kamen Carl Rice und Victor Hobson aus einem Nebenraum und traten neben den Berater des Präsidenten.
    »Setzen Sie sich, Sam.« Schoonover deutete auf einen Holzstuhl. Cutler gehorchte, und die Wachen bauten sich neben ihm auf. Sie beobachteten ihn scharf, obwohl er entwaffnet und seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt waren.
    »Können Sie mir die Handschellen abnehmen?« erkundigte sich Cutler.
    Schoonover lächelte. »Keine Chance, Sam. Sie sind selbst mit diesen Dingern gefährlich. Ich mache Ihnen jetzt ein Angebot. Danach werden Sie, ob Sie es annehmen oder nicht, mit Ihren Leuten an einen geheimen Ort gebracht. Sparen Sie sich die Frage nach einem Telefonat oder einem Anwalt. Ihre Bürgerrecht sind außer Kraft gesetzt. Aber es ist noch nicht alles verloren.«
    »Ich höre.«
    »Es ist ganz einfach, Sam. Wir wollen Wingate. Er hat Ihnen sicherlich von den Soldabrechnungen erzählt. Zusammen mit seinen Lügen bei der Kautionsanhörung seiner Tochter und Carls Zeugenaussage können wir ihn verurteilen. Mindestens wegen Meineids. Leider können wir ihm nicht mehr anhängen. Es sei denn, wir finden einen Zeugen, der Carls Aussage bestätigt.«
    »Da komme ich ins Spiel«, erriet Cutler.
    Schoonover nickte. »Einer oder mehrere der Männer, die wir soeben gefangengenommen haben, könnten sich ebenfalls als nützlich erweisen. Das werden wir bald herausfinden. Es sind sicher harte Nüsse, aber wir werden sie am Ende knacken, falls sie nicht mit uns zusammenarbeiten wollen. Sie jedoch sind der Hauptgewinn, der Insider, Wingates First Lieutenant.«
    Cutler schwieg, aber er dachte offensichtlich scharf nach.
    »Im Moment sind Sie offiziell von der Bildfläche verschwunden, Sam. Der General wird Ihnen nicht helfen. Das kann er nicht. Sie sind ganz auf sich allein gestellt.«
    »Es läuft wie bei dieser Mission, die vermissten Soldaten in Vietnam zu retten«, erklärte Carl. »Der General hat die Männer unserer Einheit abgeschrieben. Dasselbe macht er mit Ihnen. In dem Moment, in dem Sie in Gefangenschaft geraten, werden Sie entbehrlich.«
    »Danke für Ihre Anteilnahme«, gab Cutler zurück.
    »Missverstehen Sie mich nicht«, erwiderte Carl. »Ich würde Sie liebend gern tot sehen, nach dem, was Sie den Männern unserer Einheit angetan haben. Aber ich will Wingate zur Strecke bringen, und Sie sind der Schlüssel dafür.« »Also, Cutler, was sagen Sie?« fragte Schoonover.
    »Ich will mehr als ein Leben im Käfig, wenn ich mit Ihnen zusammenarbeite«, erwiderte Cutler.
    »Erst sehen wir, was Sie für uns tun können, bevor wir über Konzessionen sprechen.«
    »Ich kann einiges für Sie tun, glauben Sie mir«, behauptete Cutler

39. KAPITEL
    Zwei Wochen später schloss Ami Vergano hinter sich die Tür eines kleinen, fensterlosen Raumes in einem Bundesgebäude in San Diego. Sie stellte ihren Aktenkoffer und ein in braunes Packpapier eingewickeltes Paket auf den Boden, bevor Sie sich an den Tisch gegenüber von Carl Rice und Vanessa Kohler setzte. Carl hatte seinen Bart abrasiert und war lässig gekleidet. Vanessa trug eine Jeans und ein weißes T-Shirt.
    »Auftrag erfüllt«, sagte Ami, als sie Kopien verschiedener Dokumente aus ihrem Aktenkoffer nahm und sie den beiden übergab.
    »Das erste Dokument bestätigt, dass alle Klagen der Bundesstaaten und des Bundes gegen Sie fallengelassen werden. Es gewährt Ihnen Immunität vor einer Strafverfolgung im Austausch gegen Ihre Zeugenaussage gegen Morris Wingate bei Verfahren vor einem Bundesgericht.«
    Vanessa sah sie ungläubig an. »Heißt das, Sie haben volle Immunität für uns herausgeholt?« fragte sie. »Sie hätten mich wegen der Beihilfe zur Flucht verurteilen können, und Carl hat unter Eid zugegeben, dass er Eric Glass ermordet hat.«
    »Erinnern Sie sich noch, wie Brendan während des Kautionsverfahrens ins Büro des Bezirksstaatsanwaltes gegangen ist, um General Wingate zu seiner Zeugenaussage zu überreden?«
    »Allerdings«, erwiderte Vanessa.
    »Victor Hobson hat mich zur Seite
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