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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen
Autoren: Phillip Margolin
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nicht.
    »Victor, würden Sie bitte kurz nach draußen gehen?« bat Schoonover
    Hobson stand wortlos auf und ließ Wingate nicht aus den Augen, währen er um den Tisch herumging. Der General war blass geworden.
    »Was will Jennings?« fragte Wingate, sobald er und Schoonover allein waren.
    »Er würde es liebend gern sehen, wenn Sie in der Todeszelle in Kalifornien auf Ihre Hinrichtung für den Mord an Eric Glass warteten. Ehrlich gesagt, würden wir das beide gern sehen.«
    »Dazu wird es nicht kommen.« Wingate schob den Stapel Papiere verächtlich von sich. »Dieser Berg von Zahlen und Buchstaben bringt Sie keinen Schritt weiter. Ebenso wenig wie die Aussage meiner Tochter, einer Psychiatriepatientin, oder die des geständigen Massenmörders Carl Rice.«
    »Carl hat drei Lügendetektortests bestanden, seit wir ihn in Gewahrsam genommen haben. Vanessa ebenfalls.«
    »Lügendetektortests sind vor Gericht nicht zugelassen.«
    Schoonover lächelte kalt. »Das stimmt, aber Journalisten sind zugelassen. Die Kautionsanhörung ist nur unterbrochen. Wie lauten wohl die Schlagzeilen der Zeitungen Ihrer Meinung nach, wenn diese Dokumente als Beweismittel zugelassen werden? Sie haben unter Eid ausgesagt, dass Sie von diesen Männern nie gehört und Carl nach seinem Highschool-Abschluss nie wieder getroffen haben. Ihre Unterschrift auf den Soldabrechnungen beweist, dass Sie gelogen haben.«
    »Diese Dokumente sind Fälschungen. Vermutlich hat Jennings sie von CIA-Spezialisten anfertigen lassen.«
    »Wo Sie gerade die CIA erwähnen. Da fällt mir doch glatt noch etwas ein. Erinnern Sie noch an den Besuch eines CIA-Agenten kurz nach dem Mord an Eric Glass?«
    »Nein.«
    Schoonover nickte. »Charles hat prophezeit, dass Sie jedes Wissen um dieses Treffen abstreiten würden. Gregory Sax, der Agent, ist tot. Er wurde Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls, der sich kurz nach dem Mord an Peter Rivera ereignete.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sax war 1985 der Verbindungsmann Ihrer Einheit zum Weißen Haus. Als Vanessa der Polizei sagte, dass Carl Rice den Abgeordneten Glass ermordet hat, wusste Sax, dass ein Mitglied der Einheit für diesen Mord verantwortlich war. Er bekam Gewissensbisse. Er hatte zwar einige Missionen der Einheit befürwortet, aber sie waren immer irgendwie dadurch gerechtfertigt, weil sie angeblich der nationalen Sicherheit dienten. Der Mord an Glass ging jedoch für ihn zu weit. Sax informierte Präsident Reagan und sagte ihm, diese Einheit müsse aufgelöst werden. Und Sax hat Ihnen 1985 Präsident Reagans Befehl überbracht, diese Einheit aufzulösen. Das haben Sie auch getan - auf Ihre Art! Sie haben diese hervorragenden Soldaten eiskalt in den Tod geschickt. Dann haben Sie es so arrangiert, als habe Carl Rice General Rivera ermordet, um an die Codes der geheimen Konten zu kommen. In Wirklichkeit haben Sie ihn umgebracht und das Geld gestohlen, stimmt's?«
    »Wie schade, dass sowohl Sax als auch der Präsident, dem er angeblich etwas über Vanessas geheime Einheit erzählt hat, tot sind. Wie geht das Märchen weiter?«
    »Als Sax ermordet wurde, hat Präsident Reagan einen klugen, jungen CIA-Agenten beauftragt, eine geheime Untersuchung über diese Einheit durchzuführen. Dieser Agent hieß Charles Jennings.«
    »Ah. Und jetzt will sich Charles vor die Kameras stellen und der Welt von seiner geheimen Untersuchung erzählen, die zufällig beweist, dass ausgerechnet der Mann, der aussichtsreich gegen ihn kandidiert, ein Dieb und Mörder ist?«
    »Der Präsident wird sich hüten, aber er weiß, dass Sie Dreck am Stecken haben, Morris. Er muss weder davon überzeugt werden, dass Sie Ihre Männer in Vietnam geopfert haben, noch dass Sie die Millionen aus dem Fond gestohlen haben, um sich bei Computex einzukaufen. Und auch nicht davon, dass Sie hinter den Morden an Sax, Glass und Rivera stecken. Solange Rice vermisst wurde, konnten wir nichts beweisen. Dann aber erstand Carl Rice von den Toten auf. Und jetzt haben wir auch noch die Soldabrechnungen der Männer, die Sie angeblich nicht kannten, aber deren Beförderungen in einen Rang, den sie den offiziellen Unterlagen nach nie hatten, Ihre Unterschrift trägt.«
    »Das ist wirklich sehr unterhaltsam. Leider muss ich jedoch gleich eine Pressekonferenz geben. Außerdem wartet eine Maschine nach Pittsburgh auf mich.«
    »Verkünden Sie auf der Pressekonferenz, dass Sie aus dem Rennen ausscheiden!«
    »Niemals.«
    »Dann veröffentlichen wir diese Soldabrechnungen.
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