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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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Kraftvolle, rauhe Hände, naß und eiskalt, pressten sie an einen muskulösen Körper.
    Wieder schrie sie auf, und bevor sie sich wehren konnte, wurde sie ins feuchte Gras geschleudert. Bestürzt drehte sie sich um. Würde der fremde Mann sie retten oder verdammen? Wenn sie am Leben bleiben wollte, musste sie selber kämpfen ...
    Aber ihr Kopf war auf einen Stein geschlagen. Halb benommen versuchte sie, sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht.
    Wie durch einen Schleier sah sie den nackten Mann nach einem Schwert greifen, das am Wasserrand lag, und die vermummte dunkle Gestalt warf sich auf ihn.
    Klirrend stießen die Klingen aneinander und funkelten im Mondlicht. Dann begann sich die Welt zu drehen und versank in undurchdringliche Schwärze.
     

Kapitel 3
     
    O Gott, würde dieser grausige Alptraum niemals enden? Ihr Kopf schmerzte, und sie schwebte irgendwo zwischen Schlaf und Wachen, kam aber nicht vollends zu sich.
    Nun träumte sie wieder, und der Traum wirkte schrecklich realistisch.
    Der DouglasErbe war aus Amerika nach Schottland gereist. Mit seinen indianischen Freunden umringte er das Bett des Herrschaftsschlafzimmers, in dem Shawna lag. Rothäute mit Federn auf den Köpfen, die Gesichter und halbnackten Körper rot, schwarz und blau bemalt. Und jeder trug eine Waffe, ein Schwert, einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen, ein Messer oder eine Pistole.
    All diese Waffen richteten sich auf sie.
    Einen Indianer sah sie neben dem Schrank lauern, zwei flankierten die Stufen vor der Balkontür, einer kauerte bei der Truhe am Fußende des Betts. Und einer stand im Mondlicht auf den Stufen, mitten im Torbogen. Obwohl er sie erschreckte, erschien er ihr irgendwie vertraut.
    Waren sie gekommen, um sie zu töten? Ihr eigener Schrei riss sie endlich aus dem Halbschlaf. Atemlos richtete sie sich im Bett auf, und die furchterregenden Gestalten verschwanden. Am Boden lag ihr Schal, nass und schmutzig. Und das Nachthemd, ebenfalls feucht, klebte an ihrem Körper.
    Also hatte sie nicht alles geträumt. Sie war zum See gelaufen, verfolgt von einer vermummten Gestalt, und mit einem Dämon - dem Wasser entstiegen - zusammengeprallt.
    Und irgendwie hatte sie in ihr Schlafzimmer zurückgefunden. Ein flüsternder Windstoß lenkte ihren Blick zur Balkontür. Ja, die Indianer waren verschwunden, ins Reich der Fantasie. Aber ein Mann stand immer noch auf den Stufen, eine Silhouette im Mondlicht, wie ein Hochländer gekleidet, mit einem Schwert bewaffnet.
    Würde auch er verschwinden? Hoffentlich ... Doch er löste sich nicht in Luft auf. Lautlos wie ein Geist war er in ihr Zimmer eingedrungen. Nun beobachtete er sie, und die unheimliche Bedrohung, die von ihm ausging, war fast greifbar.
    Sie brauchte Hilfe. Entschlossen sprang sie aus dem Bett und rannte zur Tür, die in den Flur führte. Zu spät. Der dämonische Hochländer eilte hinter ihr her, packte sie, und sie hörte, wie der Baumwollstoff ihres Nachthemds zerriss.
    Mit aller Kraft schüttelte sie ihren Gegner ab und lief weiter. Doch er griff wieder nach ihr, und diesmal landete sie in seinen Armen. Als sie schreien wollte, presste er eine Hand auf ihren Mund. Verzweifelt wehrte sie sich, ohne Erfolg. Er hob sie hoch, warf sich mit ihr aufs Bett, sein schwerer Körper hielt sie gefangen. So verbissen sie auch Widerstand leistete - es nützte nichts.
    Wolken schoben sich vor den Mond, und sie sah nur die dunklen Umrisse eines Kopfs dicht über ihrem Gesicht. Nicht einmal ihren Mund konnte sie von den kraftvollen Fingern befreien, um einen Hilferuf auszustoßen. Muskulöse Beine umspannten ihre Schenkel. Da sie kaum Luft bekam, fürchtete sie, ihre Sinne könnten schwinden.
    War sie nur gerettet worden, um der Übermacht eines neuen Feindes zu erliegen? In der Tat, ein Hochländer, ein Mann aus Fleisch und Blut, nackt unter seinem Kilt.
    Heftig wand sie sich umher. Bei jeder Bewegung entblößte das nasse, zerrissene Hemd noch mehr von ihrem Körper. Trotzdem durfte sie den Kampf nicht aufgeben.
    »Die Situation gleicht unserer letzten Begegnung, Lady. Aber nur fast. Wenn ich mich recht entsinne, warst du damals so sanft und verführerisch - und bereit, mir alles zu geben. Leider wurde ich auf grausame Weise von deinen Reizen abgelenkt.«
    Nein, unmöglich ... Ihr Blut drohte zu gefrieren. Hatte sie nicht neben ihm gelegen und sein verbranntes Fleisch gerochen? Sie war vor dem Flammentod gerettet worden. Aber ihn hatte man erst aus dem Feuer geholt, nachdem er gestorben
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