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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Autoren: Christine Warren
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Krallen des Dämons bereits schwarz angelaufen. Walker begab sich zu dem Medizinschränkchen in seinem Badezimmer. Auf dem Rückweg schnappte er sich eine Jeans vom Bett und streifte sie über. Es war wohl nicht angebracht, sie zu Tode zu erschrecken, indem er sie Auge in Auge mit dem Teil von ihm, das am allerliebsten ihre Bekanntschaft machen würde, aus ihrer Ohnmacht erwachen ließ.
    Als er, die Hände voller Verbandszeug und Desinfektionsmitteln, wieder ins Wohnzimmer zurückkam, blieb er wie angewurzelt stehen. Die Punkerin mit den blau gefärbten Haaren, die er auf seiner Couch zurückgelassen hatte, war einer dunkelhaarigen Göttin mit sahneweißer Haut in einem ziemlich ramponierten, teilweise zerfetzten Kleid gewichen. Dieses Kleid bestand aus so zartem Stoff, dass nur seine helllila Farbe überhaupt seine Existenz verriet; ansonsten hätte Walker schwören können, dass die Frau nackt war. Die Kleidung, die sie vorher getragen hatte, war verschwunden, aber sie schlief einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Nun hatte er endlich seinen Beweis dafür, dass sie nicht ganz menschlich sein konnte. Eine Hexe vielleicht? Das würde ihr menschenartiges Erscheinungsbild erklären, denn formal gesehen waren Hexen ja nichts anderes als Menschenfrauen, die nur zufällig die Fähigkeit entwickelt hatten, Zauberkräfte anzuwenden, und ein verblassender Zauber konnte auch die Erklärung für die Verwandlung der Frau sein. Jedenfalls stellte Walker sich das so vor. So ganz genau kannte er sich mit den Gegebenheiten der Magie nicht aus.
    Und nichts davon, was er bisher an Lebensregeln gelernt
hatte, konnte ihm als Erklärung dafür dienen, dass schon ihr Geruch allein in ihm das Verlangen weckte, ihr die Kleider vom Leibe zu reißen und mit ihrem Unterleib Bekanntschaft zu machen, und zwar aus nächster Nähe und auf eine sehr intime Art und Weise.
    Wiederum musste er sich zwingen, seine Erektion zu ignorieren, als er wieder näher an die Couch herantrat und sich daneben hinkniete. Für den Augenblick sollte sich sein Interesse besser auf ihre Wunden konzentrieren. Bis er herausgefunden hatte, um wen oder was es sich bei ihr handelte, war es besser für ihn, wenn er sich mit deren Versorgung beschäftigte, anstatt darüber zu spekulieren, was für eine Wirkung sie auf ihn hatte. Wenn sie erst wieder bei Bewusstsein war, würde er schon Antworten auf seine Fragen bekommen.
    Aber er runzelte immer noch die Stirn, während er eine üppige Menge Wunddesinfektionsmittel auf ein steriles Wundpad träufelte. Er musste ihr zerrissenes Kleid noch ein Stückchen weiter auftrennen, um an ihre Verwundung zu gelangen. Als er das Wattepad auf ihre Haut presste, zog sich ihre Magenmuskulatur instinktiv zusammen, und ihm entging nicht das leise Stöhnen, das zwischen ihren Lippen hindurchdrang. Sofort wandte er den Blick ihrem Gesicht zu, aber ihre Züge blieben im Tiefschlaf vollkommen entspannt – und nicht minder verführerisch. Widerstrebend machte er sich wieder an seine Aufgabe und stellte, nachdem er das getrocknete Blut und den Schmutz entfernt hatte, fest, dass ihre Verletzung doch weniger schwerwiegend war, als er ursprünglich angenommen hatte – tatsächlich sah es beinahe so aus, als hätte sie schon zu heilen begonnen, ehe er sie auch nur ausgewaschen hatte.
    Ihm schwante, was das zu bedeuten hatte.

    Walker unterdrückte einen Fluch und nahm ein wenig Abstand von seinem bewusstlosen Gast, um sich die Frau einmal ganz in Ruhe zu betrachten. Und das, was er dabei entdeckte, ließ ihm den Magen bis in die Zehennägel sacken. Er verinnerlichte ihre mondscheinblasse, seidig weiche Haut, die wundersam heilende Verletzung, ihre wie durch Zauberei veränderte Erscheinung und merkte, dass ein schlechter Tag soeben gerade eine Wendung zum noch schlechteren genommen hatte.
    »Mist.«
    Walker murmelte etwas in sich hinein, was nur für seine Ohren und die eines jedweden Gottes bestimmt war, der ihn im Augenblick in seiner misslichen Lage beobachtete und sich darüber amüsierte, holte tief Luft, fuhr mit einer Hand in die verworrene Masse ihres rabenschwarzen Haares und legte vorsichtig die zarte Rundung ihres Ohres frei, eines Ohres, das, angefangen von seinen kleinen, schmucklosen Läppchen, ausgesprochen anmutig nach oben hin immer schlanker wurde und in einer grazilen Spitze endete.
    Eine Elfe.
    Die Frau, die im Augenblick bewusstlos auf seiner Couch lag und nach einem ebenso unerwarteten wie wild entschlossenen Angriff durch
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