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Die Schoene und der Prinz

Die Schoene und der Prinz

Titel: Die Schoene und der Prinz
Autoren: Barbara Cartland
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Hoheit hat zum Glück nichts für diese neumodischen, lärmenden und gefährlichen Züge als Beförderungsmittel übrig.“
    „Pferdekutschen sind viel schöner“, bestätigte Forella.
    „Das finde ich auch, Mylady“, erwiderte der Butler. „In unseren Stallungen werden Sie einige prächtige Exemplare finden, die Seine Hoheit Ihnen sicher gern selbst vorstellen möchte.“
    Der Gedanke, daß der Prinz bald bei ihr sein würde, verlieh Forella das Gefühl zu schweben, in einem wunderschönen Traum gefangen zu sein, während sie sich nach oben führen ließ.
    Eine ältere Zofe nahm sie in Empfang und empfahl ihr, sich von der Reise auszuruhen. Forella fühlte sich nach dem ereignisreichen Tag tatsächlich ziemlich erschöpft und schlief bald ein.
    Als sie erwachte, war es später, als sie angenommen hatte. Sie nahm ein Bad und wählte eines der zauberhaften Kleider aus, die der Prinz ihr von London hatte kommen lassen. Sie ging nach unten, um allein das Abendessen einzunehmen.
    Sie hatte die Halle kaum erreicht, da meldete der Butler: „Eben wurde uns gemeldet, daß Seine Hoheit auf dem Weg hierher ist. Mylady. In schätzungsweise einer Stunde dürfte er eintreffen. Ich nehme an, Sie wollen mit dem Dinner auf ihn warten?“
    „Ja, natürlich“, erwiderte Forella.
    Sic begab sich in den Salon, einem großen Raum mit getäfelter Decke und einer gepflegten, geschmackvollen Einrichtung. Der Duft von Blumen erfüllte die Luft, und die offenstehenden Fenster gaben den Blick auf einen Rosengarten frei, der in voller Blüte stand.
    Es ist bezaubernd hier, dachte Forella.
    Jeder Schlag ihres Herzens schien seinen Namen zu wiederholen. wie das Ticken einer Uhr, das ihn ihr immer näher brachte.
    Eine Stunde später öffnete sich die Tür. Sie hatte erwartet, daß er Reisekleidung tragen würde. Statt dessen mußte er von ihr unbemerkt das Haus schon früher erreicht und sich umgezogen haben.
    In seinem eleganten Abendanzug sah er hinreißend aus. Die Tür glitt hinter ihm ins Schloß, und Forella lief erfreut auf ihn zu.
    Seine Arme umschlangen sie, und er drückte sie so fest an sich, daß sie seinen Herzschlag spürte.
    „Mein Liebling, mein süßes Mädchen!“ sagte er leise. „Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat.“
    „Ist … alles in Ordnung?“
    Ihre Stimme klang völlig verändert und mutete sie selbst fremd an.
    „Alles“, bestätigte er. „Setzen wir uns, dann erzähle ich dir alles.“
    Sie hatten gerade auf dem Sofa Platz genommen, als die Tür aufging und mehrere Diener mit Champagner und Kristallgläsern auftauchten, die das Wappen des Prinzen trugen.
    „In wenigen Minuten wird das Abendessen serviert, Euer Hoheit“, verkündete der Butler, der es sich nicht nehmen ließ, den Champagner selbst einzuschenken.
    „Du bist sicher sehr hungrig“, sagte der Prinz. „Es wäre doch nicht nötig gewesen, mit dem Essen auf mich zu warten.“
    Das klang sehr förmlich, aber das war unwichtig. Was zählte, war der Ausdruck seiner Augen, die Wärme seiner Stimme, seine erregende Nähe, die Forella vor Erregung zittern ließ und ihr das Gefühl vermittelte, durch die Lüfte zu schweben.
    Was sie aßen und tranken, worüber sie sich im Speisezimmer unterhielten, wußte sie später nicht mehr. Der ganze Raum schien von himmlischer Musik erfüllt, die ihrer Liebe galt, sie einander so nahe brachte wie eine innige Umarmung.
    Als sie in den Salon zurückkehrten, waren die Vorhänge zugezogen und die Kerzen in den Leuchtern angezündet.
    „Wir haben uns so vieles zu erzählen“, sagte der Prinz, „aber alles, was mich bewegt, bist du, ist deine Schönheit und das beglückende Gefühl, dich gefunden zu haben. Du spürst doch, wie sehr ich dich liebe, und mein ungarischer Instinkt verrät mir, daß du meine Gefühle zu erwidern beginnst, obwohl du das nie ausgesprochen hast.“
    „Ich liebe dich sehr“, sagte Forella, „aber ich hätte nie für möglich gehalten, es dir eines Tages gestehen zu können.“
    „Wir hätten dem Schicksal, vielleicht auch Gott, vertrauen sollen, daß sich für uns alles zum Guten wenden wird.“
    Er seufzte tief und fuhr dann fort:
    „Als ich erkannte, daß ich dich wegschicken mußte, hat mir das Herz geblutet, aber es mußte sein.“
    „Wohin … schickst du mich jetzt?“ fragte Forella.
    Der Prinz lächelte, und das Zimmer schien sich mit einem Mal in einen Lichtersaal zu verwandeln.
    „Nirgendwohin, mein Kleinod“, erwiderte er. „Ich reise mit dir nach Ungarn,
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