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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
Autoren: Alia Cabb
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nicht nach ihnen ?«
    »Ich weiß es nicht. Hat denn Morag nichts dazu gesagt ?«
    »Keinen Ton. Außer, dass sie davon geredet hat, dass die Grenzen zur Geisterwelt sehr dünn geworden seien .«
    Mrs. Fitz lachte leise. »Morag ist vom Scheitel bis zur Sohle völlig abergläubisch. Wenn sie nicht gerade durch das Fernsehen abgelenkt wird, spricht sie beständig alte Schutzzauber, die sie von ihrer Großmutter und ihrer Mutter gelernt hat. Sie erneuert auch immer wieder sämtliche Abwehrzauber um das ganze Dorf herum und zu Samhain veranstaltet sie ein Spektakel, für den man Eintritt nehmen müsste. Aber sie hat ein gutes Herz und wir mögen sie alle äußerst gerne .«
    »Den Eindruck hatte ich auch .«
    »In einem hat Morag allerdings recht .« , fuhr Mrs. Fitz fort, während sie Melissa durch das Haus führte und ihr ein Zimmer zeigte, das tatsächlich sehr rustikal eingerichtet war, aber durchaus gemütlich. »Im Moment geschehen tatsächlich Sachen, die nicht geheuer sind. Aber mich dürfen Sie nicht fragen. Entweder Sie gehen zur Polizei oder besuchen die Reeves. Die beiden sind Journalisten und berichten über die meisten Ereignisse in dieser Gegend. Außerdem haben sie wohl gute Kontakte zur Polizei und zu den meisten Menschen hier in der Gegend. Sie sind wirklich sehr nett. Ich kann Ihnen gleich die Adresse heraussuchen. Außerdem würde ich Ihnen einen Besuch bei Mrs. McIntyre empfehlen. Sie ist zwar ähnlich abergläubisch wie unsere Morag, hält sich aber wesentlich besser an die Tatsachen, weshalb sie sogar ganz zuverlässig ist, wenn es um Gerüchte geht, von denen der Journalismus nichts wissen will. Sie ist so etwas wie eine Hexe, wenn man denn daran glauben möchte .«
    Melissa war mit dem Zimmer sehr einverstanden. Sie mietete es, wobei sie sich nicht auf eine Anzahl von Tagen festlegen musste. Mrs. Fitz suchte die Adressen der Reeves und der lokalen Hexe heraus, während die junge Frau ihre Sachen aus dem Auto holte.
    Melissa wollte nicht sofort diese Dienste in Anspruch nehmen, sondern zunächst selbst suchen. Die Landschaft war zwar hügelig und bewaldet und deshalb ein einzelnes Auto nicht so leicht zu finden. Doch vielleicht hatte sie Glück und entdeckte es relativ rasch. Außerdem empfand Melissa es als unhöflich, am späten Nachmittag oder sogar frühen Abend bei wildfremden Menschen aufzutauchen.
     
    * * *
    Später fuhr sie mit ihrem Austin über nicht asphaltierte Wege quer durch die Heiden und grünenden Baumbestände. Sie war sehr beeindruckt von der natürlichen Schönheit der Landschaft und merkte, dass sie dem Stadtleben nur bedingt etwas abzugewinnen wusste.
    Sie kurvte eine dreiviertel Stunde über die holprigen Waldpfade, ohne die leiseste Spur von Nadine zu entdecken. Dann sah sie eine lange, gelbe Fahne und stieg aus. Die Fahne ragte einen halben Kilometer abseits des Weges zwischen dem Heidekraut empor. Als Melissa sie erreichte, entdeckte sie gar nichts, außer eben dem dichten Pflanzenteppich. Ameisen konnte sie ebenfalls keine finden . Dafür wurde ihre Aufmerksamkeit von mehreren Gestalten auf einer Hügelkuppe gefesselt. Sie waren zu weit entfernt, als dass Melissa sie genauer erkennen konnte, aber sie bewegten sich eindeutig torkelnd. Deshalb vermutete die junge Frau, dass es sich wohl um Betrunkene handelte. Doch irgendwie sahen sie auch äußerst unheimlich aus, sogar über diese lange Distanz hinweg, so, als seien es knorrige Bäume, die sich Mühe gab, wie menschliche Körper auszusehen.
    Melissa schauderte. Sie widmete sich aber nur kurz dem Treiben dieser Gestalten und kehrte dann zu ihrem Wagen zurück.
    Sie suchte, bis es anfing zu dämmern. Noch mehrmals konnte sie kleine Gruppen oder auch einzelne Menschen in der Landschaft entdecken, die scheinbar ziellos hin und her streiften, aber ein namenloses Grauen und eine Faszination, der Melissa misstraute, hielten sie davon ab, zu ihnen zu fahren. So kehrte sie nach Braellu zurück, wo Mrs. Fitz sie mit einem schlichten Abendessen aus Kartoffeln und Salat empfing. Die beiden Frauen unterhielten sich noch lange über ihr Leben und über Mütter und Kinder. Dabei lachten sie häufig und konnten dem Ganzen immer wieder die komische Seite abgewinnen. Schließlich suchte Melissa ihr Bett auf und war sich sicher, dass sie nicht würde schlafen können. Sie sollte recht behalten.
     
    * * *
    Am nächsten Morgen fuhr Melissa nach dem Frühstück nach Aberfeldy, dem nächst größeren Dorf in der Gegend.
    Bevor sie jedoch in
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