Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
Herrn Montag schließlich besiegt hatten. Schließlich erzählte er noch, wie er den Nachtfeger von dort mitgebracht hatte, um die Schlafseuche zu heilen, und dass er geglaubt habe, man werde ihn in Ruhe lassen, bis er erwachsen sei, nur dass diese Hoffnung von den Grotesken des Grimmigen zunichtegemacht worden sei, denn deren Erscheinen habe zu seiner Rückkehr ins Haus und zu seinem Abstieg in die Grube geführt und letztendlich zu seinem Triumph über Grimmigen Dienstag.
    Blatt warf gelegentlich eine Frage ein, aber die meiste Zeit über saß sie nur da und nahm alles in sich auf, was Arthur zu erzählen hatte. Schließlich zeigte er ihr das Stück Pappe mit Lady Mittwochs Einladung. Sie nahm es und las es mehrere Male.
    »Ich wünschte, ich würde Abenteuer wie du erleben«, sagte Blatt, während sie mit dem Finger über die Schrift auf der Einladung fuhr.
    »Es hat sich nicht nach Abenteuern angefühlt«, erwiderte Arthur. »Meistens hatte ich zu viel Angst, um aufgeregt zu sein oder etwas davon wirklich zu genießen. Hat dir der Nihilmorph keine Angst eingejagt?«
    »Klar«, räumte Blatt mit einem Blick auf ihren bandagierten Arm ein. »Aber wir haben überlebt, oder? Und das macht es zum Abenteuer. Wenn du umkommst, ist es eine Tragödie.«
    »Ich könnte gut eine Weile ohne weitere Abenteuer auskommen.« Arthur dachte, dass Blatt ihm zustimmen würde, wenn sie dieselben Erfahrungen gemacht hätte. In den Geschichten hörte sich alles viel ungefährlicher und aufregender an. »Ich will wirklich einfach nur in Ruhe gelassen werden!«
    »Sie werden dich aber nicht in Ruhe lassen.« Blatt hielt Mittwochs Einladung hoch und schnippte sie Arthur zu, der sie zurück in seine Tasche steckte. »Oder was meinst du?«
    »Nein«, musste Arthur zugeben und klang völlig resigniert. »Die Morgigen Tage werden mich nicht in Ruhe lassen.«
    »Also was willst du ihnen dann tun?«, fragte Blatt.
    »Wie meinst du das?«
    »Na ja, da sie dich nicht in Frieden lassen werden, würdest du besser den ersten Schritt unternehmen. Du weißt schon, Angriff ist die beste Verteidigung.«
    »Da könntest du Recht haben …«, sagte Arthur nachdenklich. »Du meinst, ich soll nicht abwarten, was Mittwoch tun wird, sondern jetzt zurück ins Haus gehen?«
    »Genau, warum nicht? Tu dich mit deiner Freundin Susi und dem Vermächtnis zusammen und leg dir irgendeinen Plan zurecht, wie du mit Mittwoch umgehst, bevor sie mit dir umgeht.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Arthur. »Die Sache ist nur – ich weiß nicht, wie ich ins Haus gelangen soll. Ich kann den Atlas nicht öffnen, weil ich alle Kräfte aufgebraucht habe, die mir beim Tragen der Schlüssel verliehen wurden. Und falls du es noch nicht bemerkt haben solltest – mein Bein ist gebrochen. Dennoch nehme ich an …«
    »Was?«
    »Ich könnte Dame Primus anrufen, wenn ich meine Telefonschachtel hätte, denn mittlerweile ist sie bestimmt wieder angeschlossen, jetzt, wo die offenstehenden Rechnungen bezahlt sind.«
    »Wo ist die Telefonschachtel? Wie sieht sie aus?«
    »Sie ist zu Hause«, antwortete Arthur. »In meinem Schlafzimmer. Es ist ein Samtkästchen, ungefähr so groß.« Er deutete die Umrisse an.
    »Vielleicht könnte ich sie für dich besorgen«, schlug Blatt vor. »Falls sie mich je wieder aus diesem Krankenhaus lassen. Wenn’s nicht das eine ist, dann ist es was anderes. Quarantäne hier, Quarantäne da …«
    »Vielleicht«, sagte Arthur. »Oder ich könnte … was ist das für ein Geruch?«
    Blatt schnüffelte in die Luft und blickte sich um. Die Blätter des Kalenders an der Wand begannen zu flattern.
    »Ich weiß nicht. Ich schätze, die Klimaanlage ist gerade angesprungen. Spürst du den Luftzug?«
    Arthur streckte die Hand in die Luft, um zu fühlen. Von irgendwoher kam eindeutig eine kühle Brise und eine Art salziger Geruch, als wären sie am Strand und die Gischt wehte herüber …
    »Riecht irgendwie feucht«, stellte Blatt fest.
    Arthur setzte sich umständlich auf, griff nach seinen Hausschuhen und dem Morgenmantel und zog sie eilig an.
    »Blatt!«, schrie er. »Raus mit dir! Das ist nicht die Klimaanlage!«

       »Natürlich nicht«, stimmte Blatt zu. Der Wind wurde mit jeder Sekunde stärker. »Irgendetwas Seltsames geht vor.«
    »Ja, genau … lauf raus, solange du noch kannst!«
    »Ich will sehen, was passiert.« Blatt wich ans Bett zurück und lehnte sich dagegen. »He! Da kommt Wasser unter der Wand durch!«
    Und richtig, ein dünner Film schäumenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher