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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident
Autoren: Sascha Vennemann
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Schlacht ohne richtigen Sieger.
    Admiral Rudenko sprach später von einem »glücklichen Sieg« – die Aussicht, doch noch langfristig Verstärkung in der Hinterhand gehabt zu haben, solle der Auslöser dafür gewesen sein, warum sich die Vogelartigen zurückgezogen haben.
    So richtig glaubt das niemand. Aber wer kann schon einen Kridan verstehen?
    Die Geierköpfe verhalten sich ruhig seit jenem Tag. Wie gewohnt patrouillieren sie an den Grenzen ihres Imperiums, aber sie wagen keine Vorstöße mehr auf das Territorium der Solaren Welten. Es scheint fast so, als sei man an der Weiterführung eines Krieges nicht interessiert.
    Das wäre zu schön, um wahr zu sein.
    Drei Jahre voller Kämpfe und ständiger Bedrohung liegen hinter uns. Die Gefechte mit den Kridan haben das Star Corps bis aufs Äußerste geschwächt. Im Grunde genommen muss beinahe die gesamte irdische Flotte neu aufgebaut werden. Das wird mit Sicherheit ein paar Jahre in Anspruch nehmen.
    Der Frieden ist ein unsicherer. Niemand weiß, ob die Kridan nicht vielleicht doch eines Tages wieder zuschlagen werden. Im Moment sind die Solaren Welten so geschwächt, dass sie uns ohne Probleme überrollen könnten, wenn sie denn wollten.
    Glücklicherweise scheint das auch gerade keine andere Spezies zu wollen. Einem Feind wie den Msssarrr könnten wir derzeit nicht begegnen, sondern müssten uns ohne Kampf direkt geschlagen geben. Ein beunruhigender Gedanke.
    Ich persönlich bin heutzutage immer noch im Zwiespalt mit mir selbst, wenn ich an die Schlacht von Trident denke. Einerseits ist es wohl das schlechte Gewissen, seine Kameraden im Stich gelassen zu haben, indem man einfach nicht rechtzeitig eintreffen und ebenfalls am Kampfgeschehen teilhaben konnte. Andererseits überwiegt aber vielleicht auch die Freude, dass es gerade die STERNENFAUST war, welche den entscheidenden Funkspruch auf ihrer Schleichfahrt-Mission im ID-System abgefangen und entschlüsselt hatte.
    Viele Militärhistoriker, mit denen ich auch persönlich gut befreundet bin, sagen, dass das eine viel größere Leistung gewesen ist, als sich ohne Sinn und Verstand bei Trident zusammenschießen zu lassen.
    Das mag ja objektiv stimmen. Aber mein schlechtes Gewissen bleibt. Wenn ich an all diese Trümmer denke … All diese Trümmer …
    Persönliche Aufzeichnungen
    von Captain Richard J. Leslie,
    STERNENFAUST
     
    Dass die Evakuation des Dreadnought NEW CALIFORNIA so glimpflich vonstatten ging, ist wohl das, was man sprichwörtlich »Glück im Unglück« nennen könnte.
    Die Schlacht von Trident war zwar geschlagen, aber durch Admiral Rudenkos Rundruf waren inzwischen so viele Einheiten des Star Corps in der Region eingetroffen – selbst die Verbände von der Grenze zum Niemandsland! – dass es überhaupt kein Problem darstellte, die Besatzung des havarierten Schiffes, dessen Antrieb ich auf dem Gewissen habe, auf andere Einheiten zu verteilen. Viele der Leute kamen übergangsweise auf Admiral Rudenkos SEVEN STARS unter, aber auch Admiral Müllers NEW IDAHO nahm einige Passagiere an Bord.
    Viele halten mich für einen Helden, weil es mir zugeschrieben wird, dass niemand von der NEW CALIFORNIA bei den Kämpfen umgekommen ist. Andere loben meinen Mut, in der Antriebssektion angesichts der Strahlung nicht den Kopf verloren zu haben und so sich so für die Mannschaft aufgeopfert zu haben.
    Solche Menschen starren mir dann bedeutungsschwanger auf die Glatze, die die Strahlenverseuchung mir beschert hat, und mit der ich mein Leben lang werde leben müssen. Als ob eine Glatze zu haben ein großes Opfer wäre!
    Zum Glück mache ich mir nichts aus Äußerlichkeiten. Ich werde trotzdem bald wieder anfangen zu trainieren. Der Doktor sagt zwar, ich solle mich schonen, aber Sport ist gesunder Stress, sage ich mir immer.
    Der Admiral hat mir übrigens eine baldige Beförderung in Aussicht gestellt. Na, wenn das keine guten Neuigkeiten sind …
    Persönliche Aufzeichnungen
    von Lieutenant Kim Ray Jackson
     
    Da Admiral Müller vollauf mit der Koordinierung und Verteilung der eingetroffenen Geretteten von der NEW CALIFORIA zu tun hatte, übertrug er es mir als seiner Stabsmitarbeiterin, dem Captain der STERNENFAUST, Commander Richard J. Leslie, und seiner Crew, in seinem Namen zu der herausragenden Leistung zu gratulieren, die Captain Leslie und seine Mannschaft mit dem Entschlüsseln der Kriegsrede des Mar-Tanjaj vollbracht hatten.
    Ich kontaktierte die STERNENFAUST aus einem der Besprechungsräume an Bord der
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