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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage
Autoren: Brandon Mull
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sicherlich bewusst ist, waren wir Nipsis niemals ein kriegerisches Volk. Es ist offensichtlich, dass ein finsterer Einfluss die Bürger des Sechsten und Siebten Königreichs befallen hat. Wir fürchten, dass sie nicht eher zufrieden sein werden, bis sie uns alle unterjocht haben. Noch während wir hier sprechen, segelt ihre Flotte auf unsere Gestade zu. Wenn ihr nun unser Reich gleichzeitig von hinten angreift, fürchte ich, werden die Sieben Königreiche auf ewig in Dunkelheit versinken. Wenn ihr uns jedoch zu dieser tragischen Stunde eure Hilfe gewährt, sollt ihr großzügig belohnt werden.«
    »Gestattet uns einen Moment, um uns miteinander zu beraten«, sagte Newel und zog Doren und Seth dicht an sich heran. »Glaubt ihr, das ist ein Trick? Was den Nipsis an Größe fehlt, machen sie nicht selten durch Heimtücke wieder wett.«
    »Ich sehe eine große Flotte schwarzer Schiffe dort in dem zentralen Teich«, meinte Doren. Die größten von ihnen waren zwar nicht länger als Seths Schuhe, aber es näherten sich Dutzende von ihnen.
    »Aye«, sagte Newel. »Und schaut mal nach links. Das Vierte Königreich scheint tatsächlich in Trümmern zu liegen.«
    »Aber wer hat jemals von Nipsis gehört, die Krieg gegeneinander führen?«, fragte Doren.
    »Wir sollten wohl mal mit dem Siebten Königreich plaudern«, beschloss Newel. »Uns ihre Version der Geschichte anhören.«
    »Wir werden zurückkehren«, erklärte Doren den Nipsis auf dem Turm und entfernte sich mit Newel im Schlepptau.
    »Wer bist du?«, zirpte die Stimme durch das Megafon. »Ich meine den ohne Hörner.«
    »Ich?«, fragte Seth und legte sich eine Hand auf die Brust. »Ich bin Seth.«
    »Oh weiser und kluger Seth«, fuhr die Stimme fort. »Bitte, wirke auf die Ziegenriesen ein, damit sie uns zu Hilfe kommen. Erlaube dem verderbten Ältestenrat der verräterischen Königreiche nicht, sie zu verführen.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach Seth, dann eilte er hinter Newel und Doren her und hielt seinen Blick fest auf den Boden gerichtet, um ja keine Nipsis zu zertreten. Schließlich holte er die Satyre vor einem mit einer schwarzen Mauer umgebenen Königreich ein, das ebenso schwarze Banner gehisst hatte. Die Straßen des Königreichs waren buchstäblich verlassen. Viele der Nipsis, die in Sicht waren, trugen Rüstung und Waffen. Dieses Königreich hatte ebenfalls einen Turm mit einem Horn darauf.
    »Die Mauer ist neu«, stellte Doren fest.
    »Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass alles so schwarz ausgesehen hätte«, fügte Newel hinzu.
    »Sie wirken tatsächlich kriegerischer als beim letzten Mal«, räumte Doren ein.
    »Jetzt kommen sie auf den Turm«, bemerkte Newel und deutete mit dem Kopf auf das schwarze Megafon.
    »Seid uns gegrüßt, würdige Oberherren«, kreischte eine Stimme. »Ihr seid rechtzeitig zurückgekehrt, um die Vollendung unserer Bemühungen mitzuerleben und die Beute mit uns zu teilen.«
    »Warum führt ihr Krieg gegen die anderen Königreiche?«, fragte Newel.
    »Daran seid allein ihr schuld«, antwortete der Sprecher. »Die Sieben Königreiche haben zahllose Erkundungstrupps ausgeschickt, auf der Suche nach Methoden, um eure Rückkehr zu verhindern. Und kein Trupp hat sich weiter vorgewagt als meiner. Wir haben vieles erfahren, unseren Horizont erweitert. Während die anderen Königreiche Verteidigungsanlagen errichteten, haben wir uns still und leise der Unterstützung des Sechsten und Siebten Königreichs versichert und unsere Kriegsmaschinerie entwickelt. Schließlich gilt, wie gerade ihr nur zu gut wisst: Warum etwas selbst herstellen , wenn man es sich auch nehmen kann?«
    Newel und Doren tauschten einen unbehaglichen Blick.
    »Was wollt ihr, dass wir tun?«, fragte Doren.
    »Der Sieg ist bereits unser, aber wenn eure Hilfe das Herannahen unseres Triumphs beschleunigt, werden wir euch weitaus großzügiger belohnen als jedes der anderen Königreiche. Die meisten unserer Reichtümer liegen unter der Erde, ein Geheimnis, das jene niemals mit euch teilen würden. Gewiss haben sie euch um Hilfe gebeten, um uns aufzuhalten. Dies jedoch hätte katastrophale Konsequenzen für euch. Wir stehen im Bündnis mit einem neuen Herrn, der eines Tages über alle herrschen wird. Stellt euch gegen uns, und ihr stellt euch gegen ihn. Alle, die ihm trotzen, müssen umkommen. Schließt euch uns an. Vermeidet den Zorn unseres Herrn und erntet die größte aller Belohnungen.«
    »Kann ich mir deine Linse borgen?«, fragte
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