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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Autoren: Licia Troisi
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wie am Vortag etwas abseits in einer Ecke Platz. Sie hatte k eine L u st, w ir k lich teilzunehmen, musste ander e rseits aber w i ssen, was hier b e sprochen wurde. Nicht lange, und neben ihr nahm jemand Platz, den sie auf Anhieb erkannte. Es handelte sich u m das Mädchen, d a s zusammen mit Lonerin die magis c hen Künste studie r t hatte. Theana hieß sie wohl, wenn sie s i ch r echt erinnerte. Unwill kü rlich r ück te sie ein w enig von ihr ab u nd h ü llte sich noch fester in i hren Umhang. Doch obwohl sie ve rs uchte, i h re A u fmerk s amkeit dem sic h fülle n den Saal zuzuwenden, spürte sie überdeutlich die bloße Anwesenheit der jungen Frau neben sich und fühlte sich unbehaglich dabei. Aus den Augenwink e ln m u sterte sie s ie . Sie war schön mit ihrer p u ppenhaften Blä ss e, den blon d en Locken und de r versunkenen Miene. Dubhe hatte sie eher schmollend in Erinneru n g und sich dies e s Bi l d von ihr b e wah r t. Sehr wahrscheinlich war sie Lonerins Freundin, das Mädchen, das er mit ihr betr og en hatte.
    Dubhe spürte, wie ein le i chter Schauder i h re Glieder durchlief. Indirekt ha t te sie auch diesem Mädchen wehgetan.
    Sie überlegte, dass die beiden in den Jahren sicher vieles geteilt hatten und dass viel e s sie verb a nd. Und da b ei überkam sie e i n Anflug völ l ig unpassender Eifersucht. Sie selbst hatte mit Lonerin nichts mehr zu tun, hatte ihn zurückge wiesen, und es wäre ein Glück, wenn er w ie d er mit d iesem Mädchen zusammenk äm e.
    »Lonerin hat uns erzählt, wie es um dich steht und was du jetzt tun musst.«
    Dubhe schrak kurz auf, drehte s i ch zu The a na um und bli c kte sie be u nruhigt an.
    »Willst du dem Rat heute darüber berichten?«
    A u ch Theana d rehte s i ch zu i h r um . Gr oll war zu erkennen in ihren Augen, die aber so k lar w a ren, k ristal l en, dass Dubhe fa s t nei d isch wurde.
    »Das ist allein meine Angelegenheit. Der Rat hat damit nichts zu tun.«
    »Aber du bra u chst doch e in e n Magier.«
    Verwirrt wandte Dubhe den Blick ab. Sie konnte sich nicht vorstellen, worauf das Mädchen hinauswollte.
    Theana kam so nahe an sie heran, dass sie deren warmen Atem am Ohr spürte.
    »Lonerin will ja gemeinsam mit Sennar losziehen, um Asters Geist ins Totenreich z u r ü ckz u schi c ken.«
    Als Theana den Kopf zurücknahm, sah Dubhe, dass sie lächelte. Ein triumphieren d es, aber gle i ch z eitig a u ch bet rü btes L ä cheln, das D u bhe är g erte.
    »Na wenn schon.«
    Sie merkte, dass sich das Mädchen die Hände rieb, und das Verlangen, einfach wegzugeh e n, zu fliehen, wurde übe r m ä chtig. Was hatte sie hier schon zu suchen? Sie musste fort, Dohor finden und ihm die Kehle durchschneiden, wie es die Bes t ie in i h rem Innern forderte u nd sie s elbst a u ch w ü nschte. Ihr Platz war nie in so lc h ei n em Ratssaal g e wesen, sonde r n im Hal b dunkel d er P a läst e , wo sie sich verbar g , m it dem Dolch i n den Hände n , einsam und verflucht. Denn verflucht war sie schon immer gewesen, sch o n vor der B e st i e, u nd e s war p u re Ill u s i on, zu g l au ben, s i ch davon befreien zu können.
    Ruckartig stand sie auf, mac h te einen a b gel e generen Platz weiter oben a u s und flüchtete sich d orthin. Ja, es w ar eine Flucht, aber das war i h r jetzt egal. Am besten wäre es gewesen, den Saal ganz zu ve r lasse n , aber d a s konnte sie n i cht. Seltsam, aber ihr war, als habe ihr Lonerin ein wenig von sei ner leide n scha f tlichen Anteil n ah m e am Schi ck sal der A ufge ta u chten Welt übertragen.
    Als alle Platz g enommen hat t en, eröffnete I d o die S itzung.
    Mit ruhiger Stimme und vor einer Zuhörerschaft, die wie stets, wenn er sprach, an seinen Lip p en hing, fasste er die wich t igsten Punkte der Berichte vom V ortag zu s ammen u n d kam zu fol g endem Ergebni s :
    »Es liegt auf d e r Hand, dass j e tzt zwei Aufgaben vo r dringlich sind: Zum einen geht es darum, San in Sicherheit zu bringen. Ohne ihn sind Yeshol die Hände gebunden. Andererseits könn e n wir uns nicht damit zuf r i e dengeben, d a ss Aste r s G eist zw i schen den W e lten um herschwebt, denn d am it wäre er b i s in al l e E wigkeit eine B e d rohung, und wir kö n nen d o c h keinen zwö l fjährigen Ju ng en dazu ver u rteil e n, s i ch sein g a n zes L eb e n lang zu verstecken. Daher ist es u n verzichtbar, dass j emand den Zauber brich t , d e n Yeshol in d ie Welt g esetzt hat. Sennar hat uns ausführlich e r klärt, m i t wel c hem Ritus
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