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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
Autoren: Licia Troisi
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htigen Wege zu fin d en, mit d enen si ch u nsere Zi e le erreichen lassen.«
    Er löste die Versammlung auf, und schweigsam und erschöpft zogen sich alle zurück. G ewis s , a l le waren m üde, aber di e se Erschöpfung rührte wohl auch von den großen Gefühlen des Tages her, d e r Freude, Sennar wiederzusehen, u nd den Sorgen angesichts einer uns i cheren Zukunft.
    D u bhe m achte sich a u f den W eg in d ie Ka m mer, die man i hr zugewiesen hatte. Weil sie wuss t e, was ihr zu t u n aufgegeben war, hielt s ie s i ch meistens a b seits von den anderen. Wieder e i nmal fühlte sie sich erd rück t vo n der L a st ihres Schicks a ls, z u mal sie s ich in i hrem Leben s el ten so a ll e in ge f ü hlt hatte wie zu dieser Zei t . D e r Schatten ihr e s M e isters, der sie über vi e le J ahre begleitet hatte, hatte s i ch wie e in Traum a u fgelös t . U n d a uc h Lonerin, an d em sie s i ch f e s t halten wollte, hatte i h r nicht helfen können. I hr war nichts g e blieb e n als di e se Aufgabe, die vor ihr lag, eine Aufgabe, die sie g le i chz e itig herbeisehnte und ablehnte. Diesen traurigen Gedanken nachhängend, st ieß si e unabsichtli c h gegen Folwars Rollst u hl.
    »Verzeiht, ich war in Gedanken«, erklärte s i e verlegen l ä chelnd.
    Das offene, wenn auch erschöpfte Lächeln, mit dem der greise Magier ihr antwortete, ü b erraschte sie. »D as kann ich mir vorstellen.« Dubhe blickte i hn fragend an.
    »Lonerin hat uns alles erzählt.«
    Das Mä dc hen verzog das G e s icht. Sie m och t e es nicht, we n n ihre An g ele g enheiten öffentl i ch au s g ebreitet wurden. Daher verneigte sie sich nur kurz und wo l lte gehen. Do c h Folwar hielt s ie zurü ck .
    »Was hast du jetzt vor?«
    Darüber hatte sie auch schon nachgedacht. Aus vielerlei Gründen war hier kein Platz mehr für sie. »Ich werde morgen aufbr e chen.«
    »Ohne den Rat darüber zu unterric h ten, was du zu tun gedenkst?«
    »Ja. Di e ser Fl uc h ist n u r mein Problem, n i cht e u res.«
    »Aber Lonerin hat mir erzählt, dass du i h m geholfen hast, Sennar zu über z eugen. Liegt dir denn wirklich nichts am S c h i cksal d er A u fgeta u chten Welt?«
    F r ü her hätte s i e, ohne zu zö g ern, »Nein« geantwortet, aber heute musste sie sich doch e ingestehen, d a ss s i e s i c h als Teil d ies e r ganzen Geschichte fühlt e .
    »Was ich tun muss, um meine Freiheit w iederzuerlange n , entfernt mich unweigerlich von diesem Rat hier. Oder würdet Ihr meine T at wirklich gutheißen, die kaltblütige, hi n te r hälti g e Ermordung eines Feindes ? «
    Folwars Augen verschleierten sich, und sein Blick wirkte kalt, als er antwortete.
    »Aber es wäre etwas anderes, w e nn Dohor im Kampf getötet würde.«
    Dubhe horchte auf. »Nur bin ich nun mal ei n e Meuche l mörderin . .. « , murmelte sie.
    »Bist du das wi rklich?«
    Sie wusste nicht, was sie antworten sollte.
    »Jedenfal l s k annst du e s a llein u nmö g lich sc h affen. Du bra u chst dein G e g en m ittel, u nd zwar in g r oß en Men g en. U nd wer s o ll ei g entlich den magi sc hen Ritus zur Verni c htung d er Dok u mente vo l l z iehen ? «
    D u bhe h ü llte s i ch fester in ihren Umhang ein. »Ich werde schon jemanden finden.«
    »Außerhalb d i eser Mauern? Nur S e nnar allein kennt die Formel . « Dubhe biss sich auf die Lipp e n.
    »Dein Schicksal geht nicht nur dich etwas an, Dubhe, und mittlerweile weißt du das a u ch. Ic h k enne dich ja n i cht sehr gut, aber es gehört nicht sehr vie l Scharfsinn dazu, zu e r kenn en , dass du dich verändert hast. Ich bitte dich, zu bleiben u nd Ido d a r ü ber zu u nterrichten, w ie du vor g ehen will s t. Der Rat s o ll t e d o ch eingeweiht s ei n.«
    Folwar lächelte ihr noch einmal zu und rollte dann auf sei nem Stuhl davon. Dubhe bli e b stehen, wo s i e war. Sie f ü hlte s i ch zerri ss e n . War es immer gewesen. Auf der einen Seite all das Finstere in ihr, das dem Tod, ihrem Schicksal so nahe war, auf der anderen S e ite etwas L ebend i ges, Gegenwärtiges, das s i ch ebenf a lls in ihr re g te, etwas Rei nes , Aufrechtes. U n d so war e s auch jetzt wieder, zumal nach all d em, w as sie auf ihrer lan g en Reise ü ber s i ch s e lbst herausgefund e n hatte.
    Sie kehrte in ihre Kammer zurück, und anstatt ihre Sache zu packen, versuchte sie, ein wenig S chlaf zu fi n den. D i e Versammlung am nächsten Tag würde anstrengend werden.

Epilog
     
    In ihren schwarzen Umhang gehüllt, betrat Dubhe den Ratssaal und nahm
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