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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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vor.
    »Punkt was?«, fragte Oxo, aber es interessierte ihn nicht wirklich. Er starrte auf das kleine goldene Symbol, das über dem Schriftzug zu sehen war: ein Widderkopf. Auch Sally beäugte das Bild.
    »Das ist ein Mobiltelefon«, erklärte Will verblüfft.
    »Das ist ein Widder!«, rief Sally aus.
    »Es ist ein Widder auf einem Mobiltelefon«, stellte Will richtig.
    Aber Sally hörte nicht zu.
    »Ein Widder mit goldenen Hörnern …«, murmelte sie. »Ein Widder mit nach unten gedrehten goldenen Hörnern …« Sie wandte sich an Will. »Du sagst, es ist vom Himmel gefallen?«
    Will nickte. »Ja.«
    »Und hast du einen Schatten gesehen, bevor es herabfiel?«, fragte Sally.
    Will nickte wieder.
    »Jo, den hab ich auch gesehen, echt!«, rief Linx. Alle hatten die plötzliche Verdunkelung der Sonne und den riesigen dunklen Schatten auf dem Gras bemerkt.
    Sally blickte ernst in die Runde.
    »Ihr wisst, was das bedeutet?«, fragte sie.
    Nein, das wussten sie ganz offensichtlich nicht. Sally rappelte sich auf die Hufe.
    »Ihr könnt doch nicht alle die alte Prophezeiung vergessen haben!«, schrie sie.
    Doch.
    Ohne sich um die verständnislosen Blicke der anderen oder ihre eigenen Kopfschmerzen zu kümmern, begann Sally aus der Ballade vom Vlies zu zitieren:
    »Ruht der große Lord Aries
auf seiner Weide im luftigen Paradies
mit dem Mähteorit an seiner Flanke,
gilt Gefahr und Furcht kein Gedanke.«
    Sie hielt kurz inne und setzte dann erneut mit lauter Stimme ein, sodass Jasmine einen Satz machte.
    »Doch es kommt der Tag,
da der böse Lambad,
gefürchtet als teuflische, gar tollwütige Macht,
den Mähteorit begehrt, über den unser König wacht!«
    »AchduliebesGras!« Jasmines Mutter hatte sie oft vor Lambad gewarnt, dem bösen Schafbock, der Lämmer zum Frühstück verspeist.
    »Ja«, sagte Sally und starrte die anderen eindringlich mit ihren gelben Augen an. »Ich muss euch wohl nicht an den Mähteorit erinnern, oder?« Sie schüttelten den Kopf, aber Sally tat es trotzdem: »Er hat eine starke magische Kraft«, erklärte sie feierlich. »Eine Kraft, die zum Guten oder zum Bösen eingesetzt werden kann. Es liegt in der Hand desjenigen, der im Besitz des Mähteorits ist. Und nur zwei Schafe können ihn besitzen: Aries der Gute oder Lambad der Böse.« Sally holte tief Luft und rezitierte weiter:
    »Um den Mähteorit entbrennt der Kampf
der großen Mächte,
und dauert manch lange Tage und Nächte,
bis das Unglück geschieht und er sich
ihren Hufen entzieht.«
    Sie hielt für einen Moment inne, holte nochmals Luft und fuhr fort. Zu ihrer Überraschung hörte sie die Stimmen der anderen einsetzen, zunächst nur murmelnd, aber dann immer lauter.
    »Von einem dunklen und kalten Schatten,
so ist bekannt,
fällt er herab, der Mähteorit, aufs flache Land.
Und nur die kleine Schar der edlen Rassen
weiß, welchen Entschluss es gilt zu fassen.«
    Die Schafe blickten sich unbehaglich an. Waren etwa sie damit gemeint? Sie fuhren fort.
    »Denn ohne des Mähteorits magische Strahlen
droht dem Großen Widder ein Tod mit Qualen.
Nur die kleine auserwählte Schar kennt die List,
um sein Leben zu retten und die Welt
vor Leid und Zwist.
Krieger müssen sie sein, kühn und wahr!
Kriegerschafe mit Haut und Haar!«
    Die Stimmen, die in Sallys Vortrag eingestimmt hatten, verhallten. Die Schafe starrten auf den kleinen silbernen Gegenstand, der vor ihnen im Gras lag. Linx ergriff als Erster das Wort.
    »Also, willst du damit sagen …«, fragte er langsam, »dass dieses Ding echt der silberne Mähteorit von dem Goldhorn-Checker ist? Von Aries, dem Schafsdaddy von allen?«
    Sally blickte ihn fest an.
    »Ja.«
    Linx wich ein Stückchen zurück. Alle wichen ein Stückchen zurück, respektvoll und mit einem Mal furchtsam. Sogar Will kamen Zweifel. Der Gegenstand sah immer noch aus wie ein Mobiltelefon. Allerdings kannte er sich zwar mit menschlichen Dingen und Lebensgewohnheiten ein bisschen aus, doch er wusste sehr viel weniger über Schafsprophezeiungen.
    »Brüder und Schwestern des Vlieses!«, rief Sally aus. »Man hat uns gerufen. In ebendiesem Moment irrt Lord Aries über die Erde und wird von Stunde zu Stunde schwächer. Wir müssen ihn finden und ihm den Mähteorit zurückbringen! Sollten wir scheitern, ist die Zukunft der Schafheit … futsch!«
    Das Wort »futsch« stand nicht in der Ballade vom Vlies , aber dies war ein entscheidender Moment und es war wichtig, dass die anderen Schafe die Tragweite der Mission begriffen.
    »Falls
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